Trans-OceanNeuer Preis für Reisen rund Kap Hoorn von Bobby Schenk

Kristina Müller

 · 06.11.2023

Trans-Ocean: Neuer Preis für Reisen rund Kap Hoorn von Bobby SchenkFoto: Trans Ocean e.V.
Award mit Bedeutung: Der Albatros gilt bei Seeleuten als Zeichen der südlichen Polarmeerregion. Auf beiden Seiten des Ringes oberhalb der Kap-Hoorn-Insel-Darstellung befindet sich der Breitengrad 54°30’ Süd. Südlich dieses Breitengrades darf für die Qualifizierung zum Award nicht mehr angehalten werden. Die Koordinaten auf dem Inselrelief markieren den südlichsten Zipfel der Kap-Hoorn-Insel. Der Wanderpreis stammt von Bildhauer Ernst Grünwald aus München
Weltumsegler und Buchautor Bobby Schenk stiftet eine Auszeichnung, die künftig beim jährlichen Festabend von Trans-Ocean verliehen wird. Premiere ist am 18. November in Cuxhaven

Für eine Nominierung kommt in Frage, wer das Kap ohne Unterbrechung zwischen den Punkten Rio Grande und den Inseln südlich der Magellanstraße umrundet. Das bedeutet, 54°30’ Süd auf der einen Seite Südamerikas und 54°30’ Süd auf der anderen Seite des Kontinents. Dazwischen steht, wie beim Trans-Ocean-Verein üblich, die Herausforderung Hochseesegeln im Fokus: Für die etwa 450 Seemeilen lange Strecke ist Küstensegeln im Schutz der Inselwelt in den Vergaberichtlinien daher ausgeschlossen.

Der Preis: Taffe Törns werden geehrt

Die Obergrenze für Yachten, die in Frage kommen, beträgt 80 Fuß, etwas über 24 Meter. Stifter Schenk legte zudem fest, dass Nominierte mit kleineren Booten, kleineren Crews, einer älteren Besatzung oder solche, die unter schwierigeren Bedingungen segeln, bei der Vergabe des Preises bevorzugt zu berücksichtigen sind.

Der neue „Bobby Schenk Kap Horn Award“ wird als Wanderpreis an internationale Segler vergeben. „Trans-Ocean versteht sich als weltoffen, und wir würdigen individuelle Leistungen. Auf See stehen sich Seeleute unabhängig von Nationalitäten bei. Dies soll auch für die Würdigung von Leistungen gelten“, führt Marcus Warnke, Vorsitzender von Trans-Ocean, aus. Eine Mitgliedschaft im Verein ist für die Ehrung ebenfalls nicht erforderlich.

Trans-Ocean – Heimatverein für Weltenbummler und Regattasegler

Trans-Ocean e. V. widmet sich seit seiner Gründung 1968 der Förderung des Hochseesegelns. Mit einem Netzwerk aus rund 180 Stützpunkten weltweit bietet er Anlaufstellen und Hilfe für aktuell über 500 Yachten auf Langfahrt. Der Verein hat mehr als 4.700 Mitglieder. Sportliches Hochseesegeln wird ebenfalls gefördert. Aktuell sind beispielsweise Boris Herrmann, Lisa Berger, Melwin Fink und Lennart Burke unter TO-Stander auf unterschiedlichen Transatlantikregatten unterwegs.

Jährlich werden durch eine Jury des Vereins herausragende seglerische Leistungen und Personen aus dem maritimen Umfeld in verschiedenen Preiskategorien gewürdigt. Die höchste Auszeichnung dabei ist der Trans-Ocean-Preis. Er wird stets im Herbst im Rahmen einer Festveranstaltung in Cuxhaven übergeben. Bobby Schenk selbst ist seit mehr als vierzig Jahren Mitglied im Trans-Ocean. Beim TO-Festabend am 18. November, der im Livestream übertragen wird, wird er die erste Übergabe des neu gestifteten Preises persönlich vornehmen.

Bobby Schenk – ein Leben fürs Langfahrtsegeln

Schenk selbst wurde schon 1974 mit der Trans-Ocean-Medaille ausgezeichnet. 2022 kam der Ocean-Award für sein Lebenswerk und seine Rolle in der Fahrtenseglerszene dazu. Seit seiner ersten Weltumsegelung 1967 hatte er sich zu einem der erfahrensten Hochseesegler seiner Generation entwickelt und gab sein Wissen in zahlreichen Büchern und Seminaren weiter. Er verband seine professionelle Laufbahn als Jurist stets mit der unermüdlichen Leidenschaft für das Segeln.

Bobby Schenk, selbst Kap-Hoorn-Bezwinger, sagt über den neuen Preis, der fast einen halben Meter hoch ist und einen Albatros zeigt, der durch einen als Ring stilisierten Breitengrad fliegt, in dem die südliche Ansicht Kap Hoorns zu sehen ist:

„Mancher mag bemerken, dass das Kap Hoorn so einen friedlichen Eindruck macht. Das ist Absicht. Denn genau so haben wir es nach acht Wochen auf See beim Morgenlicht erlebt.“

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