YACHT-Redaktion
· 18.05.2023
Es muss nicht Karibik oder Südsee sein, auch Deutschland hat traumhafte Törnziele zu bieten. Die Orte mit der größten Magie aber liegen oft etwas versteckt. Wir haben 20 prominente Revierkenner nach ihren Lieblingsplätzen gefragt. Das Ergebnis: 20 Plädoyers fürs Segeln vor der Haustür
In diesem Artikel:
Nur mit gelegtem Mast gelangt man vom Obersee auf den Untersee – aber es lohnt sich, er ist viel schöner als der Obersee! Es gibt Landzungen und Buchten, im Hintergrund sieht man die Vulkanberge, und man kann überall ankern. Auf dem verzweigten See kann man schnell um die eine oder andere Landzunge segeln und so Arbeit und Heimathafen aus dem Blick verlieren. Über den gewundenen Seerhein erreicht man die verästelte Auenlandschaft des Reviers um die Insel Reichenau. Richtung Stein am Rhein bildet der Untersee einen Flaschenhals, die Ufer engen das Wasser dort immer mehr ein, das ist wunderbar anzusehen. Segeln und träumen, das beruhigt gerade dort immer wieder. Zum Träumen empfiehlt sich besonders das Südufer der Künstler-Halbinsel Höri mit leicht ausgeprägten Buchten zwischen Wangen, Hemmenhofen und Gaienhofen. Der Schiener Berg schützt vor Westwind. Und beim Ankern zieht die Rheinströmung nur zart an der Kette.
Josef Martin baut in seiner Werft erstklassige Holzyachten. In seinem Hafen liegen verschiedene Yachten und Jollen, mit denen er vor der Haustür segelt
Mein kleines Paradies kann man mit dem Boot aus Suhrendorf oder Schilksee erreichen – es ist der Ostseestrand bei unserem Gutshof Grönwohld an der Eckernförder Bucht, wo ich aufgewachsen bin. Ich bin ein Wasser-Typ, kann mir ein Leben in einer Stadt ohne Meer nicht vorstellen. Hier habe ich die Ostsee und alle Elemente genau vor der Nase. Am liebsten gehe ich mit unserem Neufundländer am Strand spazieren. Es gibt eine Segelschule mit Katamaranen, gleich um die Ecke eine Strandsauna, einen Campingplatz und die „Windbar“.
Carolina Werner, startete bei den Olympischen Spielen 2016 im Nacra 17
Auf dem großen Alpsee bei Immenstadt habe ich das Segeln einst gelernt. Und hierhin komme ich zwischen den vielen Regatten in Revieren rund um die Welt immer wieder liebend gern zum Durchatmen zurück. Für meinen Segelclub Alpsee-Immenstadt starte ich heute noch mit Stolz. Vielleicht 200 Meter vom Club entfernt gibt es ein Eckchen am See, wo man entspannen, ein SUP-Board ausleihen, aufs Wasser gehen und dazu ein Eis essen kann. Genau mein Ding, wenn ich einmal abschalten muss.
Philipp Buhl, Olympia-Teilnehmer von Rio 2016 und Tokio 2021, Laser-Weltmeister 2020
Müsste ich ein Foto mit meinem Lieblingsort im Heimatrevier zeigen, wäre darauf mein Boot an seinem Liegeplatz in Heiligenhafen zu sehen. Es liegt nicht ohne Grund gerade dort. Nach meiner Weltumsegelung von 1977 bis 1987 habe ich nach einem neuen Segelmittelpunkt in Deutschland gesucht. Ich lebe in meiner Geburtsstadt Lübeck, aber sie hat mich als Heimathafen nicht überzeugt. Die ersten drei Male ist der Weg von dort aus der Travemündung hinaus in die Ostsee noch zauberhaft, nach dem zehnten Mal wird es aber langweilig.
Von Heiligenhafen aus ist das anders. Es geht direkt hinaus aufs offene Wasser, und man kann immer tolle Ziele in nicht allzu weiter Entfernung ansteuern, ganz egal wie der Wind steht: Entweder man segelt in die Kieler Bucht, die Lübecker Bucht, Richtung Kühlungsborn oder nach Fehmarn. Selbst die Dänische Südsee ist nicht weit weg. Den Charme des Hafens macht zudem aus, dass er direkt an den hübschen Ort angrenzt. Nur ein paar Schritte, und man ist in der Ortsmitte und auf dem quirligen Marktplatz. Wenn ich in dem urigen Ort beim Bäcker sitze, dann spüre ich norddeutsche Lebensart vom Feinsten. Andererseits kann man sich aber auch aufs Rad schwingen und ist in wenigen Minuten in wunderschöner Natur.
Ein Geheimtipp noch für alle, die sich in großen Marinas nicht so richtig wohl fühlen: Vor der Halbinsel Graswarder, dem Naturschutzgebiet nördlich der Marina, kann man bestens im alten Fahrwasser des Fischereihafens ankern. Man fährt das Fahrwasser ein Stück hinein, muss dabei allerdings sehr auf die Tiefe achten.
Burghard Pieske hat eine Vielzahl maritimer Abenteuer im Kielwasser: Zehn Jahre lang segelte er mit dem Selbstbau-Katamaran „Shangri-La“ um die Welt. Später legte er 5.000 Seemeilen allein im offenen Boot von Tonga nach Indonesien zurück und überquerte mit dem Originalnachbau eines Wikingerschiffs den Atlantik
Bayerns größter See ist meine seglerische Heimat. Alles, was ich vom Segeln weiß, habe ich im Grundsatz hier gelernt. Wir wurden regelrecht gedrillt bei den Anlege- und Ablegemanövern, natürlich immer nur unter Segeln. Regatten vor der großartigen Kulisse der Chiemgauer Alpen segelte ich mit meinem Freund Holmer Lex, und wir veranstalteten da manchmal Dinge, über die ich in einem seriösen Segelmagazin lieber nicht schreibe. Holmer ist Fischer und lebt auf der Fraueninsel. In seinem Betrieb, der mittlerweile von Sohn und Enkel geführt wird, arbeitet er immer noch mit. Und genau davor, an der Westseite der Fraueninsel, liegt der für mich schönste Ort des Sees, ein Bojenplatz. Er ist leicht zu finden, in der Nähe ragt auf einer Mini-Insel einsam ein Baum aus dem Wasser. Dort nach einem Segeltag einen vom Rauch noch warmen Aal aus dem Hause Lex genießen – mehr geht nicht.
Bobby Schenk gehört zu Deutschlands Langfahrt-Pionieren und hat zahlreiche Bücher zu seinem Spezialgebiet Navigation verfasst
Als ich mein erstes Boot, eine alte Zef- Jolle für 300 D-Mark, für meine Mittelmeerreisen auf dem See testete, entdeckten mein damals bester Freund und ich im Süden einen wie verzaubert wirkenden Ort. Er lag an der Spitze der Landzunge an der Ammermündung. Der Mond schien von einem blauschwarzen Nachthimmel, es roch noch nach dem gerade abgezogenen Gewitter. Wir zerrten das Boot an Land und übernachteten unter freiem Himmel. Hier taufte ich meine Jolle auf den Namen „Omen“. Leider darf man dort nicht mehr hin, Schutzgebiet. Aber der See hat viele andere schöne Ecken. Wer Bayern wie in seinem besten Klischee erleben möchte – liebliches Voralpen-Gewässer, Himmel in Weiß-Blau, klassischer Biergarten –, dem sei ein Besuch in Herrsching empfohlen.
Egmont Friedl, Fachbuch-Autor und Experte für Tauwerk, Knoten und Spleißen
Fast ist das „Dünenrestaurant“ noch ein Geheimtipp – weil es auf der Helgoland vorgelagerten Badedüne liegt. Es ist also nur mit der Fähre von den Landungsbrücken oder vom Nordosthafen aus zu erreichen, je nach Wetter. Kaum irgendwo sitzt man so entspannt und maritim in der ersten Reihe wie im „Dünenrestaurant“, mit Aussicht auf den Südstrand, einen Zipfel der Insel, viel Nordsee und hübsche Reihen bunter Strandkörbe. Die Bedienung weiß, dass ich dort jedes Mal Currywurst bestelle, nickt mir meist nur zu und sagt: „Wie immer?“ Ostern sind wir stets mit der ganzen Familie da: 20-mal Currywurst!
Torsten Conradi, Yachtdesigner und Präsident des Deutschen Boots- und Schiffbauer-Verbands, hat Hotels und einen Wohnsitz auf Helgoland
Mein Lieblingsort? Natürlich die Sonnenterrasse des Düsseldorfer Yachtclubs! Genau davor habe ich mit dem Segeln begonnen. Der Fluss ist nicht ganz ohne mit Strömung und der Berufsschifffahrt – aber wunderschön von dort anzusehen, abends im Licht der untergehenden Sonne.
Constanze Stolz-Klingenberg, deutsche Meisterin und Zweite der Junioren-WM im Laser Radial
Mein schönster Ort ist der Blankeneser Elbstrand. Dort gibt es mit der „Kajüte S.B.12“ ein winziges Restaurant im Kioskstil mit Bänken am Strand. Man holt sich einen Drink, schlendert damit an den Strand und genießt den 360- Grad-Panoramablick: vorn der Fluss, dahinter die vielen schönen Häuser des ehemaligen Fischerdorfes, die sich an den Hang schmiegen.
Christina von Stempel, Drachen- und Klassiker-Seglerin
Die Müritz hat viele traumhafte Ecken und Häfen. Ein besonderes Highlight im Sommer ist aber das Ostufer. Das Wasser der Müritz hat Trinkwasserqualität, dort ist es besonders klar und sogar türkis – fast wie auf Mallorca, wo ich die Winter verbringe. Mittags oder für eine Pause kommen an schönen Tagen Dutzende Boote hierher, um zu ankern. Der Untergrund ist sandig, und man kann mit wenig Tiefgang ganz nah an das Ufer heranfahren, wo das Wasser gerade bis zum Knie reicht. Vor allem mit Kindern ist das toll, das flache Wasser erwärmt sich auch schnell. Man kann natürlich auch weiter draußen ankern. Der Bereich grenzt an ein Naturschutzgebiet, und es gibt keinerlei Infrastruktur, aber das macht ja den Reiz aus. Nur wenige bleiben hier allerdings über Nacht, denn wenn der Wind auf West dreht, ist der Platz schnell ungeschützt, vor allem, wenn ein Sommergewitter aufzieht. Besser liegt man dann im Bolter Kanal, ebenfalls ein toller Ort.
Lothar Fichtner, Gründer der LA Yacht und Bootsbau GmbH in Waren an der Müritz
Ein einzigartiger Ort für mich ist der Verein Seglerhaus am Wannsee. In dem Gebäude bekomme ich heute noch Gänsehaut beim Gedanken an das, was hier in der langen Vereinshistorie alles gefeiert wurde. Als Familie mit einer zehn Monate alten Tochter haben wir ein acht Meter langes Motorboot, mit dem wir durch Berlin tuckern. Unser Lieblingsziel ist die Sacrower Bucht, die man vom VSaW entweder über den großen oder den kleinen Wannsee erreichen kann. Letzterer bietet einen Kurs entlang prächtiger Häuser am Seeufer, durch die Glienicker Brücker an der Sacrower Kirche vorbei. Dann ist die bezaubernde Sacrower Bucht erreicht, in der wir ankern, grillen und manchmal auch übernachten. Die Ufer sind fast märchenhaft schön von Schilf gesäumt. Wenn man morgens aufwacht und schwimmen geht, ist es paradiesisch still. Zu sehen ist das Kladower Land mit weiteren Badestellen und der Schlosspark von Sacrow, die Heilandskirche auf der Ecke am Port von Sacrow und natürlich die Havel. An lauen Sommerabenden gibt es für uns kaum einen besseren Ort in Berlin.
Ulrike Schümann, Olympia-Vierte von 2008 und einstige DSV-Aktivensprecherin
Rügen muss man einmal mit dem Boot erlebt haben! An den Kreidefelsen vorbeizusegeln, das ist immer etwas ganz Besonderes, und zwar jedes Mal wieder auch für Einheimische. Ein wunderbarer Ort ist der Hafen von Ralswiek. Hier werden alljährlich die Störtebeker-Festspiele veranstaltet, dennoch findet man in dem hübschen Hafen selbst dann einen Platz. Man erreicht ihn über den Großen Jasmunder Bodden, die lange Anfahrt lohnt sich. Wer es urig und gemütlich mag, sollte unbedingt den Hafen von Thiessow anlaufen.
Uwe und Birgit Strüwing, die Rügener sind von 2011 bis 2013 um die Welt gesegelt. Im Sommer besegeln sie ihr Heimatrevier, im Winter die Karibik
Meine Definition von Sommerglück? St. Peter-Ording mit dem Bulli, dem Kite, Freunden und ein paar Bier. Man kann zum Westerhever Watt und dort in kleinen Flachwasser-Lagunen kiten, bei wenig oder moderaten Winden mit dem Foil an der Küste auf und ab. Dann ist man meist der Einzige auf dem Wasser. Bei viel Wind geht’s zum Spielen mit dem Wellenreiter in die Welle. Und abends einfach im Bulli schlafen – im Hochsommer ein Traum, wenn vor dem Sonnenuntergang Fischkutter auf- und abfahren. Der schönste Strand der Welt! Einzigartig in St. Peter ist: Man fährt mit dem Auto – außer bei Sturmflut – direkt auf den Strand, ganz bis nach vorn ans Wasser.
Boris Herrmann, Imoca-Skipper und einer von Deutschlands bekanntesten Seglern
Flensburg ist der Heimathafen meines Expeditionsschiffs „Dagmar Aaen“. Ich lebe in Bad Bramstedt, bin aber mit dem Haikutter und auch mit vielen kleineren Schiffen auf der Flensburger Förde unterwegs gewesen. Es fällt mir schwer, einen einzelnen Aspekt hervorzuheben, denn die Förde ist in ihrer Gesamtheit ein großartiges, facettenreiches Segelrevier. Da ist zunächst die geschützte Innenförde, auf der neben Dickschiffen auch Jollen und Stand-up-Paddler sicher auf dem Wasser unterwegs sein können. Dann ist da die Außenförde, auf der man auch schon einmal Seegang und ordentlich Wind erleben kann. Des Weiteren auf dänischer Seite die Ochseninseln mit ihrem ganz besonderen Charme. Dort hat man das Gefühl, weit weg zu sein, obwohl man fast zu Hause ist. Überall an den Ufern finden sich kleine, idyllische Häfen wie Langballig, mit einzigartigem Flair und einem Strand zum Spazierengehen direkt nebenan. Oder die Wasserslebener Bucht, in der man vor Steilküste mit Wald nahezu einsam und geschützt ankern und einen schönen Sommerabend verbringen kann. Und nicht zuletzt ist da die landschaftliche Schönheit dieser anmutigen Gegend mit Hügeln und Feldern. Rein praktisch betrachtet, überzeugt natürlich auch die Lage: Nach Dänemark mit seiner Inselwelt ist es nur ein Katzensprung.
Arved Fuchs, Abenteurer und Polarforscher, ist für Expeditionen in hohe Breiten bekannt. Umso mehr schätzt er die Gemütlichkeit seines Heimatreviers
Wichtig ist für mich, dass ich einen Segeltag am Ende im Cockpit Revue passieren lassen kann, gern bei einem Glas Wein und mit dem guten Gefühl, die Unabhängigkeit dieser Reiseform zu spüren. Dieses Gefühl stellt sich auch ein, wenn ich am Baldeneysee in einem Clubhaus auf der Terrasse sitze und den Sonnenuntergang genieße, im Gespräch mit anderen Seglerinnen und Seglern oder an einem frühen Morgen an einem der wunderschönen Stauseen in Nordrhein-Westfalen wie etwa dem Möhnesee.
Mona Küppers, frühere Präsidentin des DSV
Von Strande aus führt ein Wanderweg zum Bülker Leuchtturm. Zwischen Bäumen, Steinen und dem schmalen Strand schlängelt er sich am Ufer entlang bis zur äußersten westlichen Landspitze der Kieler Förde. Dort ragt ein schlichter Betonsteg etwa 50 Meter ins Meer hinein. Geht man den bis ans Ende, steht man trockenen Fußes mitten in der Ostsee. Am frühen Morgen ist es hier zum Sonnenaufgang besonders schön und still. Auf der einen Seite erstreckt sich die Ostsee bis an den Horizont, man sieht kleine und große Schiffe vorbeiziehen und kann seine Gedanken mit auf die Reise schicken.
Justus Schmidt, 49er-Segler
Ich verließ Missunde, um mir Mecklenburg-Vorpommern anzugucken, mit einer Hansajolle. Als ich am Wormshöfter Noor, der einsamen Bucht an der Mündung der Schlei, vorbeisteuerte und die dunklen glatten Wasserspiegelungen sah, dachte ich: „Was für ein fantastischer Platz, da ankerst du für eine Nacht am Schilfsaum.“ Das schimmernde Wasser der Schlei war bläulich, aber so klar, dass ich kleine Sandhügel am Grund erkennen konnte, beinahe so, als ob gar kein Wasser da wäre. Ringsum wuchsen dunkelgrüne Seegrasstengel aus dem Boden, welche sich in der leichten Strömung wiegten. Ich konnte diese Strömung fühlen. Nachdem ich den Anker über Bord hatte, stellte ich mich aufs Kajütdach und breitete die Arme aus. Frei – nur mein Boot, mein Himmel, die Schlei und ich!
Ich brachte den Petroleumkocher auf Druck, lauschte völlig entspannt dem Zischen der Flamme, brühte mir einen Kaffee und sagte laut mit Blick in die Runde: „Himmel, ist die Bucht schön. Wenn man sich für die Freiheit entschieden hat, dann noch schöner.“ Ohne etwas zu tun, verbrachte ich den Nachmittag auf dem Cockpitboden. Hier war ich gut aufgehoben – auf Position 54° 41’ Nord, 09° 58’ Ost. Nicht ahnend: für fünf Tage am Stück. Ohne Landgang. Dennoch total glücklich und zufrieden.
Wilfried Erdmann, viermaliger Weltumsegler und Buchautor
Der Cospudener See ist ein Leichtwindrevier und deshalb im Wettkampf – wir haben dort einen sehr aktiven Club – ziemlich anstrengend zu besegeln. Es ist wirklich enorm, was sich in dem ehemaligen Tagebaugebiet südlich von Leipzig entwickelt hat, auch wenn die Verbindung zu den anderen Seen noch nicht geschaffen und das Revier deshalb recht begrenzt ist. Aber wenn ich nach einer Regatta auf einer der Terrassen vom Gastro-Zentrum „Pier 1“ sitze, mit dem Blick über 200 Masten im Sonnenuntergang – das ist der Hammer! Tief im Binnenland fast schon ein Gefühl wie am Meer.
Jörg Heidmann, ehemaliger DDR-Kadersegler im FD, ist heute vorzugsweise auf Jollenkreuzern im Regatta-Einsatz
Wer Wassersport liebt und lebt, der ist im Yacht Heritage Center, das Olli Berking am Harniskai aufgebaut hat, genau richtig. Egal, wie oft man das Center besucht: Jedes Mal entdeckt man neue Schätze, faszinierende Bücher in der größten Yachtsportbibliothek der Welt oder eine neue Ausstellung – für mich ein magischer Ort voller Inspiration.
Tim Kröger zählt zu Deutschlands bekanntesten Hochseeregattaseglern
Ein Foto ist charakteristisch für das Segelrevier meiner Kindheit: ein Kinderwagen auf dem Watt vor dem Minsener Oog bei den Ostfriesischen Inseln, im Hintergrund liegt unser Schiff auf der Seite. Das war die Albin Vega meiner Eltern – und mit einem Festkiel leider nicht geeignet, eines der schönsten Ziele in dem Revier anzusteuern: die Lagune an der Westseite von Spiekeroog. Ein wunderschöner, idyllischer, verhältnismäßig einsamer Platz, von dem man zu Fuß in den hübschen Inselort laufen kann. Seit einiger Zeit segele ich nun aber wieder an der Nordseeküste und habe mir eine Seascape mit aufholbarem Kiel zugelegt – um endlich auch mit dem Boot in genau dieser Lagune liegen zu können. Ein Paradies für Kenner!
Tobias Schadewaldt, deutscher Serienmeister im Laser, später im 49er, ist als gebürtiger Wilhelmshavener seglerisch an der Jade aufgewachsen