TP52Die kleine Schwester des America’s Cup – großer Saisonrückblick

Tatjana Pokorny

 · 09.12.2022

Impressionen der TP52-Weltmeisterschaft 2022 in Cascais (Spanien)
Foto: Nico Martinez/52SS

In Barcelona feierte die wichtigste internationale Regattaserie auf einem Rumpf (TP52) zum Saisonfinale ihr zehnjähriges Jubiläum. Zu Besuch in der 52 Super Series – einzigartige Einblicke in eine der professionellsten Klassen überhaupt. Doch auch die ClubSwan 50 ist im Kommen


“Der Wind ist eine sanfte Brise. Er hat mir von dir erzählt. Die Glocken läuten, der Gesang fliegt. Sie rufen uns zusammen. Führen uns ewiglich. Ich wünschte, mein Traum würde nie vergehen. Barcelona!”

So intensiv, wie einst Freddy Mercury und Montserrat Caballé Spaniens Olympia-Metropole und kommende America’s-Cup-Hauptstadt besangen, so ging es auch beim Finale der 52 Super Series in Barcelona zu. Dort, wo sie 2012 ihre Premiere erlebte, wurde Ende Oktober das Finale der zehnten Jubiläumssaison gefeiert.

2022 waren nur neun Boote dabei, aber das Niveau ist extrem hoch

Die Aussicht von der Terrasse des Real Club Náutico de Barcelona zeigt auf einen Blick, wer hier zu Gast ist: An der Kaimauer ragt ein blauer Kran mit XL-Plakat zum runden Geburtstag der 52 Super Series in den Himmel. Daneben bilden die Werkstatt-Container der Profi-Rennställe eine Boxengasse. Gleich vorn markiert der türkisfarbene 40-Fuß-Quader des US-Teams Quantum Racing mit den markant geschwungenen schwarz-weißen Streifen das Entree. Es folgen die Arbeitsstätten acht weiterer Teams, darunter Harm Müller-Spreers „Platoon“-Team und die „Phoenix“-Kampagne von SAP-Gründer Hasso Plattner und seiner Tochter Kristina Plattner. Mannschaften aus sechs Ländern mit Seglern und Technik-Teams aus aller Welt lassen das Szenario wie einen America’s-Cup-Hafen im Miniaturformat wirken.

Die Saisonbesten fallen nicht nur farblich auf. Die „Quantum“-Segler waren im Jubiläumsjahr wieder ganz oben, gewannen im Sommer ihren fünften WM-Titel vor „Platoon“ und der britischen „Alegre“. Auch beim Leichtwind-Finale in Barcelona gibt es für die Konkurrenz nur ein kleines Quantum Trost: Die Amerikaner, dessen Rennstallbesitzer Doug DeVos und Taktiker Terry Hutchinson zudem zu den Motoren von America’s-Cup-Herausforderer American Magic zählen, gewinnen auch die fünfte und letzte Regatta des Jahres. Und damit die Saisonmeisterschaft.

Rennserie strotzt vor Stars und Expertise

Die Crew der US-Dominatoren ist handverlesen, strotzt vor Profis mit Medaillen von Olympischen Spielen, America’s Cup oder SailGP. Wie zielgerichtet die Amerikaner in der 52 Super Series arbeiten, zeigt sich in allen Bereichen. So betreiben sie eines der umfassendsten Datenerfassungsund Leistungsanalyseprogramme. Ein paar Container weiter arbeitet Tammo Baldszun aus Bremen seit 2018 in Diensten von Takashi Okuras US-Team „Sled“. Taktiker und Stratege sind hier die America’s-Cup-Könner Francesco Bruni und Murray Jones. Die TP52-Weltmeister von 2021 haben mit Baldszun ihren eigenen Segel-Experten. „Für mich als Segelmacher ist der Job sehr spannend. Wir arbeiten immer mit neuesten Materialien. Da hat die 52 Super Series bildenden Charakter“, sagt Baldszun.

Nebenan stapft der Kieler Michael Müller in den „Platoon“-Container. Sein Erfah-rungsschatz qualifiziert den 39-Jährigen neben Harm Müller-Spreer zum einzigen deutschen Powerplayer an Bord. Der fünffache Vater hatte einst sein Maschinenbaustudium abgebrochen, nachdem er von der ersten deutschen America’s-Cup-Kampagne rekrutiert worden war. Seine Profikarriere beflügelte Müller mit zwei Weltumsegelungen im Volvo Ocean Race. Heute zählt er zu den wenigen international gefragten deutschen Seglern. Neben seinen Aufgaben als „Mid Bow“ an Bord ist Müller technisch verantwortlich für die Segelsysteme.

Deutsche Profisegler schätzen die TP52

Müller, der auch in der ClubSwan-50-Rennserie auf Marcus Brenneckes „Hatari“ aktiv ist, reizen die Entwicklungsarbeit und der Kampf um Millimeter-Vorsprünge in der TP52-Klasse: „Der technische Aufwand ist wesentlich größer als in einer Einheitsklasse wie der ClubSwan 50. Da kann man ein Boot kaufen und ohne große Entwicklungsarbeit mit guter Crew erfolgreich segeln. Die TPs sind fordernder.“

Genau das schätzt Harm Müller-Spreer. „Wir befinden uns hier – außerhalb des America’s Cup – in der höchsten Leistungsspitze. Ich wüsste keine Klasse, in der professioneller gearbeitet wird.“ Der Hamburger Immobilienentwickler weiß, wovon er spricht. Der gelernte Segelmacher ist ein ehrgeiziger Steuermann, Drachen-Gold-Cup-Sieger von 2000 und 2001. Dass er sich in der 52 Super Series mit einigen der Größten des Segelsports messen kann, ist sein Ansporn.

Audi MedCup als Ursprung

Sein TP52-Einstieg liegt viele Jahre zurück. Beim ersten Anlauf im Super-Series-Vorgängermodell Audi MedCup, der zwischen 2006 und 2011 ausgetragen wurde, hatte Müller-Spreer in eine Zweckehe eingewilligt: Platoon powered by Team Germany. Der Bund war nach dem America’s Cup 2007 zwischen dem Hamburger und dem Kernteam einer geplanten deutschen Cup-Folgekampagne um Jochen Schümann entstanden. Mit Audi und Adidas kamen namhafte Partner aufs Boot, wo Schümann und Müller-Spreer sich am Steuer abwechseln wollten.

Das Bündnis zur sportlichen Überbrückung der Wartezeit auf den nächsten America’s Cup hält mit zwei Bossen an Bord trotz gegenseitigem Anfangsrespekt nicht lange. Die Erfolge bleiben aus. Müller-Spreer kommt zu selten ans Steuer, ärgert sich und steigt 2008 wieder aus. Audi beendet das Titelsponsoring vier Jahre später. Der MedCup ist Geschichte.

Es hätte leicht auch das Ende der TP52-Erfolgsgeschichte sein können, doch 2012 sorgen einige vermögende Segel-Enthusiasten für einen vielversprechenden Neustart: Skype-Schöpfer Niklas Zennström („Rán“), der amerikanische Amway-Präsident Doug DeVos („Quantum Racing“) und der mittlerweile verstorbene argentinische Pharma-Milliardär und „Azzurra“-Eigner Alberto Roemmers gründen ein Unternehmen zur Organisation von hochkarätigen Regatten. Unter diesem Dach entsteht die 52 Super Series. Sie arbeitet eng mit der TP52-Klassenvereinigung unter der Führung von Manager Rob Weiland zusammen. „Wir sind wie Zwillinge miteinander verbunden. Wir brauchen einander“, sagt Weiland.

Harm Müller-Spreer mit zwei WM-Titeln nach TP52- Comeback

Fünf Teams, darunter die deutsch-französische Co-Produktion Audi All4One, starten im Mai 2012 durch. 2015 erlebt die populäre Serie mit 15 Teilnehmern ihre stärkste Blüte. In dem Jahr erfolgt Harm Müller-Spreers Comeback, jetzt in Eigenregie. Erst fällt der Panzerkreuzer-Look der neuen „Platoon“ im Airbrush-Design auf, dann die guten Leistungen. Zwei vierten Saisonplätzen folgt 2017 der erste WM-Titel. 2018 kreuzt er mit neuem Judel/Vrolijk-Boot auf. Der zweite WM-Triumph gelingt 2019.

In diesem Jahr zählte das deutsche Boot neben der türkischen „Provezza“ und der französischen „Paprec“ zu den drei Judel/ Vrolijk-Designs, die gegen ein halbes Dutzend Botín-Konstruktionen antraten. Der Vergleich hätte auch zugunsten der schnellen J/V-Konstruktion ausgehen können. Doch die langjährige Zusammenarbeit zwischen Harm Müller-Spreer und Taktiker John Kostecki zeigt Ermüdungserscheinungen. Mitten in der Saison zieht Müller-Spreer die Konsequenzen und ersetzt Kostecki durch den Italiener Vasco Vascotto. „Es ist wie im Fußball: Manchmal musst du den Coach oder Stürmer auswechseln“, kommentiert der Boss das prominente Personalmanöver. In der neuen Besetzung reicht es für den versöhnlichen dritten Podestplatz in der Saisonwertung der Superliga, die mit eigener professioneller Wettfahrtleitung unter Leitung von Maria Torrijo arbeitet.

Plattner-Familie mit Tom Slingsby auf Platz zwei

In Barcelona auf seinen neuen Arbeitgeber angesprochen, lächelt Vascotto: „Es ist, wie Guillermo Parada sagte: Schon lustig, dass ein Italiener einem Deutschen manchmal sagen muss, dass er die Ruhe bewahren soll. Aber wir haben Spaß zusammen, sind ein tolles Team. Und ich sehe Raum für Verbesserungen.“

Die haben auch Hasso und Tina Plattner im Visier. Weil die 44-jährige Tochter des SAP-Gründers in Kapstadt lebt, dort für die Hasso-Plattner-Stiftung arbeitet und sich seit mehr als 20 Jahren in Südafrika zu Hause fühlt, startet die Familienrennyacht „Phoenix“ in der 52 Super Series mit der Segelnummer RSA 5211. Vater, Tochter und Teammanager Tony Norris sind – je nach Reisemöglichkeiten – abwechselnd am Steuer im Einsatz. Das Finale in Barcelona bestreitet nach langer, teilweise pandemiebedingter Segelpause von zweieinhalb Jahren Tina Plattner. An ihrer Seite hat sie beim Comeback den begehrtesten Segelprofi auf dem Planeten: den zweimaligen Weltsegler des Jahres, SailGP-Dominator, Motten-Weltmeister, Olympiasieger, America’s-Cup-Gewinner, Taktiker und Kumpeltyp Tom Slingsby.

Tina Plattner wahrte die Titelchancen von „Phoenix“

„Tony und ich sind die einzigen Amateursegler an Bord, alle anderen sind Profis“, beschreibt die Powerfrau den Crew-Mix auf „Phoenix“. Die erfolgreiche Reiterin hat mit ihrem Lebensgefährten Tony Norris aus der Vater-Tochter-Idee von 2014 eine Familienmission gemacht. Beim Wiedereinstieg in Barcelona gelingt ihr in der windarmen Woche sogar ein Glanztag, der für Gesprächsstoff in der Boxengasse sorgt. Mit den Rängen 3-1-2 katapultiert sich das „Phoenix“-Team im Kampf um den Saisonsieg noch einmal in Schlagdistanz zu den „Quantum“-Spitzenreitern. Wie das einer Hobby-Seglerin im Konzert der Segelgroßmächte gelingen konnte?

„Ich kenne ganz wenige Menschen, die sich so konzentrieren können wie Tina“, erklärt Tom Slingsby die größte Stärke seiner Chefin an der Pinne mit aufrichtigem Respekt. Sie selbst verrät auf die Frage, welche Segelbedingungen sie besonders mag: „Downwind Planing ist ganz toll! Vor Halsen bei viel Wind habe ich immer noch etwas Schiss. Gleichzeitig lerne ich ungeheuer viel von Tom. Der sieht Sachen auf dem Wasser, da träume ich nur von …“

Auch TP52-Klasse blieb von Corona nicht verschont

Sehr engagiert hatten die Plattners 2019 die ersten beiden Regatten der 52 Super Series inklusive Weltmeisterschaft für die Premiere in Südafrika 2020 vorbereitet. Der Auftakt-Event Anfang März fand statt. Dann kam Corona und durchkreuzte die Pläne zur Beflügelung des südafrikanischen Segelsports. „Es wird ein großes Bedauern meines Lebens bleiben, dass es mit der WM nicht geklappt hat“, blickt Tina Plattner wehmütig zurück. Im Hier und Jetzt genießt sie das hohe TP-Niveau, „auch wenn ich mit Papa und Tony um das Steuer kämpfen muss“. Sie sagt: „Es geht auf dem Wasser krass kompetitiv zur Sache. Was ich hier in einer Woche lerne, würde auf anderen Booten ein Jahr oder mehr erfordern.“ TP52-Yachten waren von Beginn an eine besondere Brut. Ursprünglich als potentes Boot für die Transpac-Langstrecke von San Francisco nach Honolulu entwickelt, hat sich die Transpac 52 – kurz: TP52 – mit der Super Series als führende Monohull-Regattaklasse ohne Foils etabliert. Dafür sorgen ehrgeizige Eigner, clevere Designer und versierte Profis in Co-Produktion.

Basis der Entwicklung ist die „Box Rule“. Die Klassenregeln geben seit 2001 ein Korsett vor, das über die Jahre immer wieder klug modernisiert wurde. Es sorgt mit strikten Bestimmungen dafür, dass die Boote fast wie in einer Einheitsklasse unvergütet gegeneinander antreten können. „Du kreierst dein eigenes Boot, hast aber Segelvergnügen wie mit einem One Design“, fasst Klassenmanager Rob Weiland die Vorteile zusammen. Gleichzeitig bemüht sich die Klassenvereinigung aktuell um Öffnung, indem sie ihre „Box Rule“ etwas kompatibler für IRC- und ORC-Handicap-Wertungen gestaltet. Man erhofft sich dadurch neue Interessenten für die 52 Super Series und die Erweiterung des Spielfelds für aktive Eigner, beispielsweise in Richtung großer Meisterschaften wie einer ORC-WM. Das Ziel einer erfolgreichen Serie mit starker, Eigner-verwalteter Klasse ist 21 Jahre nach Gründung der Klassenvereinigung längst erreicht.

Die Kohlefaser-Racer mit ihren riesigen Segelflächen und den langen schlanken Kielen werden ständig behutsam weiterentwickelt. Auch dank der Strahlkraft der 52 Super Series scheinen sie immun zu sein gegen das Zeitgeist-Phänomen des Wandels, der immer neue Boote und Klassen auftauchen lässt.

ClubSwan 50 im Kommen

Impressionen der ClubSwan-50-Saison
Foto: ClubSwan Racing/Studio Borlenghi

So wie die ClubSwan-50-Racer aus der One-Design-Division der Edelwerft Nautor Swan, die eine Reihe deutscher Eigner faszinieren. Federico Michetti, vielfacher Weltmeister und mit Quantum Racing in der 52 Super Series erfolgreich, ist nicht nur Profisegler, sondern auch Sportdirektor für das ClubSwan Racing. Der Mailänder kennt beide Welten und sagt: „Natürlich sind TPs und ClubSwan-50er ganz unterschiedliche Boote. Eine TP ist Super-Hightech, eine aufregende Entwicklungsyacht. Eine Club-Swan 50 ist ein großartiges One Design, das auch Cruising-Optionen bietet. Das Wettbewerbsniveau ist in beiden Klassen so hoch wie die Stimmung unter den Eignern freundschaftlich. Die 52 Super Series hat die Messlatte sehr hoch gesetzt. Sie ist inspirierend, und ich habe viel Respekt für die Macher. Es geht bei der Entscheidung für die eine oder andere Klasse also eher darum, was sich jemand für seine persönliche Segelreise wünscht.“

Das macht den entscheidenden Unterschied. Hendrik Brandis, Eigner der ClubSwan 50 „Earlybird“, Vizeweltmeister und mit Marcus Brennecke und dessen „Hatari“-Team Nations-Cup-Sieger 2022, ist überzeugt: „In der Club-Swan-50-Klasse hat jeder das gleiche Boot und dieselben materiellen Voraussetzungen, um zu gewinnen. Das ist bei den TPs nicht so. Daher ist der Wettbewerb bei uns breiter, in meinen Augen spannender und im Endeffekt sogar anspruchsvoller. Nur das Segeln macht den Unterschied – nicht Engineering und Budget.“

TP52-Klasse ist eng mit dem America’s Cup verknüpft

TP-Anhänger sehen es anders: Sie lieben die 52 Super Series als kleine Schwester des America’s Cup. Als Weltliga für jene, die eine eigene technische und seglerische Herausforderung parallel zur davonrasenden Foiling-Generation suchen. Bei den TPs ist es ähnlich wie im Cup-Business: Erfolgreich ist nur, wessen Team alle Aspekte vom Design und Management über Hard- und Software bis hin zur sportlichen Spitzenleistung beherrscht.

Quantum Racings Teamchef Doug De-Vos führt aktuell beide Welten zusammen, kündigte „zur Bündelung der Kräfte“ das Projekt Quantum Racing powered by American Magic an. DeVos will jungen Seglern bessere Ausbildungschancen geben, erklärt die Initiative als „überlebenswichtig“ für die Zukunft des US-Segelsports – und stärkt damit auch die 52 Super Series.

Vorfreude auf die nächsten Saisons steigt bereits

2023 lockt die elfte Saison mit Events in Saint-Tropez, Scarlino, auf Menorca, in Barcelona und in Puerto Portals. Für 2024 ist ein Besuch der amerikanischen Westküste im Visier.

Der Schlussakt der Jubiläumssaison läutet die nächste Dekade ein. In den gotisch gestalteten Hallen des historischen Handelshauses Llotja de Barcelona trafen sich knapp 500 Segler und Gäste, um Vergangenheit und Zukunft der 52 Super Series zu feiern. Wie nachhaltig und emotional die Serie vom deutschen Marketing-Direktor Lars Böcking, seinem Team und der internationalen TV-Crew in Szene gesetzt wird, zeigte sich auch bei der Party bis ins Detail. Serviert wurde Ribera del Duero – natürlich von 2012. Dass der halbe America’s Cup unweit des künftigen Cup-Hafens mitfeierte, war kein Zufall. Die Schnittmenge zwischen großer und kleiner Regatta-Schwester bleibt signifikant. 2024 wird der Cup erstmals in der katalanischen Hauptstadt ausgetragen. Die Vorfreude darauf schwingt in der 52 Super Series immer mit. In Freddy Mercurys Worten: „Barcelona. So ein wunderschöner Horizont. Barcelona. Es lebe hoch!“

Die Saisonmeisterschaft 2022

Neun Teams aus sechs Ländern rangen 2022 auf Formel-1-Niveau um WM-Medaillen und die Saisonmeisterschaft:

In der 10. Jubiläumssaison war Quantum Racing mit WM-Titel Nummer fünf seit 2012 und dem fünften Saisonsieg das Maß der Dinge. Mit der „Phoenix“ (WM-Vierte, Saison-Zweite) und der „Platoon“ (Vizeweltmeister, Saison-Dritte) waren auch Deutsche erfolgreich


TP52 vs. ClubSwan 50

Günstiger und weniger Crew: Die Serien-Schwäne sind eine attraktive Alternative zur Profiklasse. Auf den ersten Blick vergleichbar, bei genauerer Betrachtung zwei Welten: die Grand-Prix-Yachten der 52 Super Series und die One Designs im ClubSwan Racing. Der erfolgreiche Start in den Swan-Circuit ist mit gutem Team von null möglich, der Einstieg in die 52 Super Series erfordert mehr Erfahrung, technische Entwicklungsarbeit und ein größeres Budget. Der Neubau einer TP ist teurer als der Erwerb einer ClubSwan 50. Ein ehrgeiziges TP52-Projekt verschlingt bei vergleichbarer Anzahl von Wettfahrten pro Jahr bis zu 30 Segel für Regatten und Trainings. Der 50-Fuß-Schwan benötigt nicht einmal die Hälfte einer solch ausgefallenen Garderobe. Derzeit sind in der TP-Klasse neun Crews unterwegs, bei den Swans sind es etwa doppelt so viele. Spaß haben beide Gruppen.

ClubSwan Racing: ClubSwan 50

Foto: YACHT/N.Campe
  • Gründungsjahr der Serie 2017 Design One
  • Design (Einheitsklasse)
  • Yachtdesigner Juan Kouyoumdjian
  • Werft Nautor Swan
  • Kosten Neubau ca. 1,5 Millionen Euro
  • Länge 15,24 Meter
  • Breite 4,20 Meter
  • Gewicht Boot min. 7.750, max. 8.150 kg
  • Steuermann Eigner (mind. 50 %) oder Vertreter mit Amateur-Status
  • Crew nicht mehr als 5 Profis (mit Seglerin 6. Profi möglich)
  • Crew max. 980 kg (12 bis 13 Segler)
  • Saisonbudget ca. 350.000 bis 800.000 Euro
  • Deutsche Boote „Hatari“, „Earlybird“, „Niramo“

52 Super Series: TP52

Foto: YACHT/N.Campe
  • Gründungsjahr der Serie 2012
  • Design Box Rule (Entwicklungsklasse)
  • Yachtdesigner frei wählbar, aktuell: Botín Partners, Judel/Vrolijk
  • Werft frei wählbar
  • Kosten Neubau ca. 2,5 Millionen Euro
  • Länge 15,85 Meter
  • Breite 4,42 Meter
  • Gewicht Boot 6.975 kg
  • Steuermann frei wählbar, Eigner oder Profis
  • Crew Amateure/Profis frei wählbar (mehrheitlich Profis)
  • Crew max. 1.130 kg (13 bis 14 Leute)
  • Saisonbudget ca. 2 Millionen Euro
  • Deutsche Boote „Platoon“, „Phoenix“

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