Projekt LandspeedAbermals neuer Weltrekord von Team New Zealand – 225,58 km/h!

Tobias Frauen

, Max Gasser

 · 14.04.2023

"Horonuku", der Rekord-Segler vom Emirates Team New Zealand, hat seine eigene Bestmarke noch einmal verbessert
Foto: Emirates Team New Zealand

Eigentlich war das Emirates Team New Zealand schon dabei einzupacken. Doch spontan ging der Landsegler “Horonuku” noch mal auf die Piste – und schlug seinen eigenen Weltrekord. Die neue Bestmarke liegt nun bei 225,58 km/h

Erst im Dezember hatte “Horonuku” auf dem ausgetrockneten australischen Salzsee Lake Gairdner eine Geschwindigkeit von unglaublichen 222,4 km/h erreicht und damit den alten Rekord von knapp 203 km/h pulverisiert. „Im Februar kamen wir zurück an den See, um das Boot zusammenzupacken”, erzählt Pilot Glenn Ashby. “Wir mussten ‘Horonuku’ und die Container zurück nach Neuseeland bringen. Aber nach ein paar Tagen wies unser Meteorologe auf eine mögliche gute Wetterlage hin, also haben wir uns beeilt und gingen noch mal auf dem See an den Start.“ Das Team sei sich nicht sicher gewesen, ob die Bedingungen gut werden würden, also habe man sich bedeckt gehalten, so Ashby weiter.

Wie schon bei der letzten Weltrekordfahrt im Dezember sollte die erforderliche Windgeschwindigkeit nur wenige Stunden anhalten, sodass das Team startklar sein musste. Am Abend des 24. Februar 2023 fuhr Ashby mit “Horonuku” mit 225,58 km/h noch einmal in die Rekordbücher. „Zwei Tage vor dem Packen haben wir tatsächlich einen neuen Maßstab für das schnellste Windkraftfahrzeug der Welt gesetzt und unseren eigenen bisherigen Rekord um über 3 km/h übertroffen”, freut sich der Pilot.

Projekt Landspeed noch nicht am Ende

Bereits seit dem vergangenen America’s Cup arbeitet das neuseeländische Team an diesem besonderen Projekt abseits des Wassers. Das Brechen des Weltrekords war dabei nur ein Teilziel, das jedoch unbedingt erreicht werden sollte. “Das Landspeed-Projekt war eine neue Gelegenheit, die Grenzen der Aerodynamik, der strukturellen Kräfte, der Konstruktionsmethoden und der Materialien zu erweitern”, so Matteo de Nora, Chef des Emirates Team New Zealand. Dies soll so fortgeführt und noch weiter ausgereizt werden: “Wir wissen, dass wir noch schneller fahren können, also haben wir das auch vor.”

Auch Pilot Glenn Ashby sieht den neuen Rekord noch nicht als das Ende der Möglichkeiten. Auf die Frage, ob “Horonuku” noch schneller fahren könnte, bejaht Ashby schnell: „Auf jeden Fall! Wir haben keinen Zweifel, dass wir viel schneller fahren können, man will immer schneller fahren. Aber ich denke, man muss irgendwann eine erste Bilanz ziehen und von unseren Geschwindigkeiten begeistert sein. Wir haben mit diesem Projekt einige ziemlich hohe Grenzen überschritten!”

Team New Zealand will der Zeit voraus sein

“Was oft unterschätzt wird, ist, dass die Technologien, die wir in Herausforderungen wie dieser – oder in einer America's-Cup-Kampagne – erforschen, letztlich die Grundlage für die Technologie von morgen sind”, betont de Nora und verweist auf die weiteren Projekte. Der Zeit technologisch voraus zu sein sei das Faszinierende an allen Herausforderungen, denen sich das Team bisher gestellt habe. Unter anderem war es auch der amtierende America’s-Cup-Sieger, der den ersten Prototyp für den nächsten Cup 2024 aufs Wasser brachte. Des Weiteren dient die Entwicklung des neuseeländischen Teams als Yacht für alle Teilnehmer beim Youth America’s Cup und dem America’s Cup der Frauen.

Die Rekordfahrt im Video


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