Besonderes Augenmerk galt dabei der Leistung der 29-jährigen amerikanischen Solo-Seglerin Cole Brauer. Sie rundete das berüchtigte Kap als Zweite und einzige Frau im Feld. Zu der Leistung gratulierten ihr sogar Segellegende Sir Robin Knox-Johnston, Präsident der International Association of Cape Horners, und Dee Caffari, die als erste Frau die Welt in beide Richtungen nonstop umsegelte.
Brauer liegt auf ihrer Class 40 „First Light“ an zweiter Position hinter dem Franzosen Philippe Delamare. Der Skipper der 46-Fuß-Aluyacht „Mowgli“ rundete Kap Hoorn bereits am 9. Januar unter schwierigen Wetterbedingungen kurz vor einer Kaltfront. Brauer unterdessen passierte das Kap nach ausgiebiger Wetteranalyse bei besseren Bedingungen. Die junge Profiseglerin ist auch auf Instagram ein Star, wo sie den emotionalen Moment der Kap-Hoorn-Passage mit ihren Fans teilte.
Die Skipper der Global Solo Challenge dürfen mit der Außenwelt und mit ihrem Team an Land kommunizieren – anders als die Crews beim parallel stattfindenden Ocean Globe Race.
Die 13 Yachten, die daran teilnehmen, bestreiten derzeit die dritte Etappe, die am 14. Januar in Neuseeland startete und rund Kap Hoorn führt. Die Schnellsten haben den sogenannten Point Nemo, den Ort auf der Erde, der am weitesten von jeder Landmasse entfernt ist, bereits passiert. Zu den führenden Crews zählen auch auf dieser Etappe die Segler und Seglerinnen auf international bekannten Yachten wie „Maiden“ und „Pen Duick VI“.
Bisher erlebte die Flotte das Südmeer auf Höhe der gefürchteten Furious Fifties als eher ruhig. Doch bis zum Kap Hoorn liegen noch weit über tausend Seemeilen vor ihr. Danach heißt es für alle: Kurs Nord. Vor dem 6.550 Seemeilen langen Homerun nach Südengland ist noch ein Etappen-Stopp in Uruguay vorgesehen. Dort beginnt die vierte und letzte Etappe am 5. März.
Über die Global Solo Challenge
Zeitversetzt sind seit Ende August 2023 14 Solosegler, darunter eine Seglerin, auf Yachten unterschiedlicher Größe im spanischen A Coruña zum Rennen um die Welt gestartet. Ein Boot unter deutscher Flagge nimmt nicht teil. Der Düsseldorfer Philipp Hympendahl wollte ursprünglich mit einer Comfortina 38 an den Start gehen, musste das Vorhaben jedoch aufgeben.
Über das Ocean Globe Race
Das Retro-Rennen um die Welt findet in diesem Jahr anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Whitbread Round the World Race von 1973 statt. Am 10. September 2023 starteten 14 Crews in Southampton zum 27.000-Meilen-Törn, der in vier Etappen unterteilt ist, durch das Südpolarmeer und um die drei großen Kaps führt.
Die Zwischenstopps sind in Kapstadt in Südafrika, Auckland in Neuseeland und Punta del Este in Uruguay, bevor die Weltumsegelung im April 2024 wieder in Großbritannien endet.