AusprobiertPoliermaschine im Test für einen glänzenden Rumpf

Michael Rinck

 · 30.03.2023

Der letzte (Fein-)Schliff vorm Krantermin. Die glänzende Oberfläche sieht gut aus, schützt aber auch das Material vor witterungsbedingter Alterung
Foto: Hauke Schmidt
Die Terminator V2 Rotations-Poliermaschine von Liquid Elements im Test

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Polieren und Versiegeln sind meistens die letzten Arbeitsschritte vor dem Saisonstart. Wir haben eine Poliermaschine aus der mittleren Preiskategorie ausprobiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen

Im Einzeltest hatten wir die Terminator V2 Rotations-Poliermaschine von Liquid Elements*. Die Maschine kostet 139 Euro, es lohnt sich aber, online zu stöbern: Dann finden sich Sets, die kaum teurer, in denen aber zum Teil Polierpads, Mikrofasertücher oder sogar Polierpasten enthalten sind.

Als Versuchsfläche diente der Freibord einer 32 Fuß messenden Yacht. Die Oberfläche war schon glänzend, es musste also nicht in mehreren Schritten Glanz erzeugt werden. Zum Vergleich hatten wir eine Poliermaschine von Flex, die allerdings verglichen mit der Terminator V2 mehr als doppelt so teuer ist.

Die Terminator V2 von Liquid Elements kommt in einer praktischen TascheFoto: Hauke Schmidt
Die Terminator V2 von Liquid Elements kommt in einer praktischen Tasche

Ausstattung

Die Poliermaschine von Liquid Elements kommt in einer praktischen Tasche, die auch Platzt für Politur, Pads und Mikrofasertücher bietet. Neben der Maschine, dem Polierteller und einem Inbus- und Gabelschlüssel (zum Wechseln des Tellers) ist kein Zubehör enthalten. Praktisches Detail: Das Stromkabel ist mit knapp 8 Meter Länge sehr reichlich bemessen. Zudem ist es weich und bleibt nicht so schnell hängen. Das vereinfacht die Arbeit enorm. Ein zusätzlicher Griff ist nicht enthalten, hat beim Polieren aber auch nicht gefehlt. Die Drehzahl des 125 Millimter messenden Tellers kann per Drehrad zwischen 1.000 und 3.000 Umdrehungen pro Minute in 11 Stufen geregelt werden. Die Maschine hat eine Besonderheit: Über der Drehzahlregelung befinden sich eine grüne und rote LED, die anzeigen sollen, ob der Anpressdruck bei der Arbeit ideal ist. Dieser Indikator ist jedoch nicht hilfreich, da der Blick immer auf die zu polierende Fläche gerichtet bleibt und die LEDs nicht im Blickfeld liegen.

Handhabung der Poliermaschine

Die Terminator V2 liegt gut in der Hand, vorn endet sie in einem praktischen Knauf. Das Gerät wiegt mit Kabel 3,24 Kilogramm, da der Anschluss aber auf dem Boden liegt, müssen nur 2,46 Kilogramm gestemmt werden. Das ist in Ordnung. Die Einstellung der Drehzahl geht schnell und intuitiv. Das ist sehr gut, um die Politur auf langsamster Stufe aufzutragen und dann mit etwa 2.000 Umdrehungen auszupolieren. Das gelang gut, auch hartnäckige Regenstreifen unterm Bugbeschlag waren schnell entfernt.

Dem Vergleich zum teureren Gerät von Flex hält die Terminator V2 stand. Größter Unterschied ist die Geräuschentwicklung. Das Gerät von Flex ist recht leise, bei der Maschine von Liquid Elements ist ein Gehörschutz dringend zu empfehlen. Muss der Polierteller gewechselt werden, etwa auf einen kleineren Durchmesser, um zwischen Beschlägen zu arbeiten, geht das bei dem Modell von Liquid Element nur mit Werkzeug. Bei der Flex kann per Knopfdruck der Teller blockiert und dann per Hand abgedreht werden. Das macht nur einen Unterschied an Deck, am Rumpf musste der Aufsatz nicht gewechselt werden.

Fazit

Liquid Elements bietet mit der Terminator V2 Rotations-Poliermaschine* eine sehr gute Poliermaschine zum fairen Preis. Die Arbeit ging dank einfach verstellbarer Drehzahl, guter Handhabung und genug Leistung (1.200 Watt) gut von der Hand. Das Ergebnis war schöner Glanz am Rumpf.

Kaufberatung Poliermaschinen für Segelyachten

Der wesentliche Unterschied bei der Kaufentscheidung ist, sich zwischen den Systemen Exenter- und Rotations-Maschine zu entscheiden. Exenter-Poliermaschinen haben etwas mehr Hub als die bekannten Schleifgeräte. Sie liegen ruhiger in der Hand, die Arbeit geht aber auch deutlich langsamer voran. Rotationsmaschinen schleifen effektiver, müssen aber auch mit mehr Kraft gehalten und feinfühliger geführt werden. Verkantet man sie, produziert man schnell Schlieren und die Maschine ruckelt und bockt in der Hand. Dafür ist die Arbeit aber auch schneller erledigt.

Neben diesem großen systembedingten Unterschied bietet der Markt (besonders online) eine riesige Auswahl, die sich besonders in großen Preisdifferenzen äußert. Von 60 bis 400 Euro finden sich viele Angebote. Wichtig bei der Auswahl ist, dass die Maschine einen gut verstellbaren Drehzahlbereich bietet. Zum Auftragen der Politur sind niedrige Drehzahlen (um 1.000 Umdrehungen oder weniger) sinnvoll, zum Auspolieren sollten es 2.000 Umdrehungen und mehr sein. Dabei ist es hilfreich, wenn die Drehzahl schnell per Drehrad verstellbar ist. Muss mehrfach auf Schalter geklickt werden, gestaltet sich der schnelle Wechsel schwierig. Geräte mit Akku scheinen praktisch, bieten aber häufig zu wenig Leistung und zwingen, wenn der Akku geladen werden muss, zu ungewollten Arbeitspausen.

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