Um Schot und Segel zu koppeln, existieren diverse Lösungen, vom simplen Palstek bis zum teuren Spezialschothorn zum Einhaken. Eine der effizientesten Varianten sind Softschäkel. Die leichten und hochfesten Verbinder lassen sich einfach selbst herstellen und schlagen bei killenden Segeln nicht am Mast. Wichtiger noch: Sie sind schlank und verhaken sich beim Wenden kaum an den Wanten.
Besonders elegant wird es, wenn Schot und Schäkel eine Einheit bilden. Grundvoraussetzung dafür ist der Einsatz von Tauwerk mit beschichtetem Dyneema-Kern. Nur wenn die Fasern miteinander verklebt sind, lässt sich der Schäkel dauerhaft benutzen, ohne dass sich das Geflecht aufdröselt. Ob die Schot auf den letzten Metern gestrippt wird oder der Schutzmantel bis an den Schäkel reichen soll, ist Geschmackssache. Der grundlegende Spleiß ist identisch, beim Kern-Mantel-Tauwerk sind lediglich ein paar zusätzliche Schritte nötig.
Der fest mit Schot oder Fall verbundene Schäkel hat allerdings auch Nachteile: Er kann bei Verschleiß nicht gewechselt werden, stattdessen muss das Seil um die Spleißlänge gekürzt werden. Außerdem ist die Bruchlast etwas geringer als in der klassischen Ausführung mit einem Augspleiß.
Wie man die elegante Verbindung zum Segel herstellt, zeigen wir Schritt für Schritt in der oben stehenden Bilderstrecke.
Leicht zu öffnende Verbindungen aus Tauwerk gab es schon zu Zeiten der gewerbsmäßigen Segelschifffahrt. Aus geschlagenen Naturfaserseilen gespleißt, ließen sie sich schnell anfertigen und vielerorts einsetzen. Allerdings waren Bruchlast und Haltbarkeit gering, weshalb sich Metallschäkel letztlich durchgesetzt haben. Mit den heutigen hochfesten Dyneema-Geflechten sieht die Sache aber ganz anders aus. Tauwerkschäkel eignen sich ideal, um Verbindungen herzustellen, die den üblichen Edelstahlschäkeln sogar überlegen sind.
Durch die enorm hohe Festigkeit der Dyneema-Fasern wiegt ein Tauwerkschäkel nur ein Zehntel eines vergleichbar belastbaren Metallverbinders. Die Faser ist sehr UV-beständig und hält dem Sonnenlicht selbst ohne Schutzmantel mehrere Jahre stand. Einzig bei der Scheuerbeständigkeit ist Edelstahl im Vorteil.
Tauwerkschäkel, die auch Softschäkel genannt werden, zeichnen sich vor allem durch den angenehmen Umgang im Bordalltag aus. Da sich der Softschäkel unter Last immer stärker zusammenzieht, schließt er sicher und löst sich auch bei schlagenden Segeln nicht von selbst. Entlastet lassen sich die Tauwerkschäkel aber jederzeit mit bloßen Fingern aufziehen, und im Notfall kann die Verbindung sogar unter Last blitzschnell mit dem Bordmesser getrennt werden. Ersatz ist preiswert und einfach selbst wieder herzustellen.