Auf Regattayachten ist es die Regel: genau an den Einsatzzweck angepasstes Tauwerk. Dabei spielen nicht nur Materialwahl und Durchmesser eine Rolle, sondern auch die Verarbeitung. Je nach Geschick des Taklers entstehen dabei sehr elegante und funktionale Fallen, Schoten und Strecker, die sogar Fahrtenyachten und Performance-Cruisern gut zu Gesicht stehen würden. Trotzdem dominiert auf diesen Booten geknotete Standardware von der Rolle. Dabei muss man kein Profi-Rigger sein, um die heute üblichen Geflechte mit Dyneema-Kern zu spleißen.
In dieser Arbeitsanweisung zum Herstellen eines Auges in geflochtenem Tauwerk werden die Grundlagen erklärt. Außerdem zeigen wir sehr ausführlich die Tricks der Takelprofis.
Beim verarbeiteten Tauwerk handelt es sich um 10 Millimeter dickes DSK 78 Club Poly von Maffioli, das als hochwertiges Fall oder Schot für Tourenboote geeignet ist. Der gezeigte Spleiß ist für alle Kern-Mantel-Geflechte mit Dyneema-Kern ohne Zwischenmantel anwendbar. Je nach Hersteller und Tauwerkskonstruktion können die Längenzugaben für die Mantelverkürzung variieren, daher sollte man im Zweifel mehr als 13 Zentimeter veranschlagen. Überschüssiges Geflecht wird zum Ende des Falls weggemolken.