Infrarotheizungen erwärmen nicht die Luft, sondern direkt Objekte und Personen im Raum. Dies führt zu einer sehr effizienten und zielgerichteten Wärmeerzeugung. Weiter verursachen sie keine trockene Luft oder wirbeln Staub auf wie ein Heizlüfter oder eine Bootsheizung, was ein Vorteil insbesondere für Allergiker darstellt. Laut Hersteller Bringer dringen Infrarotstrahlen bis zu sechs Millimeter tief in die Haut ein und sorgen für Wohlbefinden ähnlich wie Sonnenstrahlen. Die Wärme soll sofort spürbar sein, wenn die Heizung eingeschaltet wird. Trotzdem gibt es Einschränkungen hinsichtlich der Gesamtperformance, da nur die direkt bestrahlten Bereiche effektiv gewärmt werden.
Wir haben eine Infrarotheizung an Bord ausprobiert. Unsere Wahl fiel auf ein Modell des Herstellers Bringer, der über eine große Angebotspalette verfügt, die von Wand- bis zu Spiegel-, Decken-, Bild- und Standheizungen langt. Die mit rund 90 Euro sehr günstige mobile Standheizung mit einer Leistung von 450 Watt erschien uns für ein knapp 40 Fuß langes Boot angemessen. Laut Hersteller ist sie tauglich für Räume bis zehn Quadratmeter Grundfläche. Die Heizung hat eine Fläche von 70 mal 45 Zentimeter, ist nur elf Millimeter dick und wiegt knapp 3,8 Kilogramm. Sie lässt sich mit zwei Füßen aufstellen oder auch an die Wand hängen; die Wärme wird in erster Linie nach vorne abgegeben. Per Fernbedienung oder über das Smartphone via Bluetooth-Verbindung gesteuert, generiert die Heizung sofort Wärme. Über einen Timer (24 Stunden) lässt sich das Gerät automatisieren, das über einen Thermostaten präzise geregelt wird. Die sogenannte Window Open Funktion schaltet die Heizung ab, sobald Luk oder Niedergang geöffnet werden, um Strom zu sparen.
Eine effektive Nutzung erfordert die korrekte Platzierung der Heizung. Sie gibt die Wärme gezielt ab. Wird sie nah der Sitzgruppe aufgestellt, erwärmt sie nach kurzer Zeit direkt die dort sitzenden Personen sowie Gegenstände wie Möbel und Polster. Somit wird auch nach der Abschaltung die Wärme länger gehalten als bei einer lufterwärmenden Heizung. Bis der Raum, in diesem Fall der Salon, komplett erwärmt wird, benötigt das Infrarotgerät jedoch Zeit. 450 Watt Leistungsaufnahme sind eben ein niedriger Wert, mit dem auch ein Heizlüfter nur auf kleinster Flamme arbeitet. Das nächst stärkere Modell von Bringer leistet 740 Watt, ist genauso groß und kostet 129,90 Euro.
In der Summe ihrer Eigenschaften erwies sich die Infrarotheizung als gute Alternative zu einem Heizlüfter, der eben Staub aufwirbelt, laut ist und mehr Strom verbraucht. Wie dieser ist die Infrarotheizung natürlich vom Landstrom abhängig und sie erwärmt im Gegensatz zu einem integrierten Bordsystem nur einen Raum.