SW108 „Kiboko 4“Stapellauf von zweiter 36-Meter-Slup bei Southern Wind

Sören Gehlhaus

 · 29.11.2024

Die knapp 36 Meter lange Farr-Konstruktion wurde in Kapstadt gelauncht und ...
Foto: Keith Windsor McRostie Quixley
Southern Wind Shipyard ließ in Kapstadt die zweite Einheit aus der SW108-Miniserie zu Wasser. Für den „Kiboko 4“-Eigner ist es die vierte Yacht der südafrikanischen Werft, deren Orderbuch derzeit prall gefüllt ist.

Sommer in Kapstadt, das bedeutet Sonne und Wind und manchmal auch, dass ein Supersegler aus Carbon im Herzen der Mother City gewassert wird. Wieder einmal waren Aufregung und Freude groß in der Marina der Victoria & Alfred Waterfront, auch wenn „Kiboko 4“ die bereits vierte Yacht ist, die Southern Wind für diesen Eigner gebaut hat. Die mit Bugspriet 35,51 Meter lange SW108 ist das Schwesterschiff von „Gelliceaux“.

Der europäische Eigner sagte zum Stapellauf: „Diese Yacht stellt für mich eine Weiterentwicklung dar - sie baut auf meinen früheren Booten auf und spiegelt gleichzeitig Southern Winds kontinuierlichen Fortschritt bei der Herstellung zuverlässiger Yachten mit zunehmend eleganten und aggressiven Linien wider. Im Vergleich zu meinen früheren Yachten habe ich mit einem Liftkiel, einem verbesserten Segelplan und einem leistungsfähigen Mast- und Takelpaket einen Sprung in Richtung Leistung gemacht, von dem ich mir erhoffe, dass er sie bei Regatten äußerst wettbewerbsfähig machen wird.

Vierte Southern Wind für denselben Eigner

Die SW108 konstruierte Farr Yacht Design mit aggressiven und dennoch harmonischen Linien, die 7,51 Meter in die Breite gehen, wohlgemerkt nicht erst im Heck. Den Aufbau, das Decklayout und Interieur entwickelte Nauta Design aus Mailand. Aus dem Carbonrumpf ragen Doppelruder und ein 4 bis 6,20 Meter tief gehender Liftkiel. Die Kapstädter Werft laminierte Rumpf und Deck im Vakuuminfusionsverfahren – es kommt ständig perfektioniert seit 2005 zum Einsatz – auf Corecell-Kernen und mithilfe einer dreiteiligen Form für bessere Harzdistribution. So kommt „Kiboko 4“ auf eine Verdrängung von 76 Tonnen und ist damit gut zwei Tonnen leichter als die Schwester „Gelliceaux“, die allerdings mit Hybridantrieb und entsprechend schweren Batteriebänken ablegte.

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Zweite Einheit des Erfolgskonzepts

Das Unter-Deck-Layout übernahm „Kiboko 4“ nahezu vollständig von „Gelliceaux“. wobei ihr einzigartiger Charakter und ihre Individualität erhalten blieben. Wie Marco Alberti, CEO von Southern Wind, bemerkte: „Die Baunummer 1 des SW108-Projekts hat seine Exzellenz bewiesen, indem er bei seinem Debüt die St. Barths Bucket Regatta gewann. Getreu unserer Smart Custom-Philosophie hebt sich ,Kiboko 4’ mit ihrer eigenen Persönlichkeit ab, ähnlich wie die drei vorherigen Yachten, die der Eigner bei uns in Auftrag gegeben hat. Unsere Prioritäten konzentrierten sich auf Gewichtsoptimierung, Leistung und Ästhetik, während wir das helle, luftige mediterrane Ambiente ihrer Innenräume beibehalten haben.“

Laut Werft kam dem Kapitän eine Schlüsselrolle beim Bau von „Kiboko 4“ zu, der während der gesamten Bauzeit eng mit der Werft zusammenarbeitete. Mit Blick auf die Zukunft teilte der Eigner seine Erwartungen an die Kiboko 4: „Sie wird in erster Linie ein Familienboot sein, perfekt, um die Sommer im Mittelmeer zu genießen und zum ersten Mal über den Atlantik zu segeln und die Karibik zu erkunden. Ich träume auch davon, mit ihr eines Tages nach Maine hoch zu segeln.“

Volle Auftragsbücher bei Southern Wind

Für eine Superyachtwerft – häufig wird der Innenausbau ausgelagert – verfügt Southern Wind Shipyard über eine hohe Fertigungstiefe. Der gesamte Maßmöbelbau geschieht in eigenen Hallen in Kapstadt. Das Konzept kommt gut an. Bis November 2025 entsteht die dritte SW108 für einen Jung-Eigner. Die sechste SW96 gab ein nordamerikanischer Kunde in Auftrag, der im Frühjahr 2026 ablegen möchte. Die erste SW100X wird auf Spekulationsbasis gebaut und wartet noch auf einen Eigner, der sie Ende 2026 entgegennehmen möchte. Zudem teilte die südafrikanische Werft, die ein Verkaufs- und Marketingbüro in Genua unterhält, YACHT-Schwestermagazin BOOTE EXCLUSIV mit, dass eine junge europäische Familie ein neues SW-Flaggschiff geordert hat. Fertigstellung: Februar 2027!

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