RankingDie größten Segelyachten der Welt

Tobias Frauen

 · 30.08.2022

Ranking: Die größten Segelyachten der WeltFoto: Tom Van Oossanen
Die „Black Pearl“ ist derzeit die zweitgrößte Segelyacht der Welt

Von „A“ über „Black Pearl“ bis hin zu „Maltese Falcon“ und „Sea Eagle“: Im Ranking der längsten Yachten gibt es immer wieder spannende Neuheiten

Länger, schneller – und immer teurer. Gleichzeitig werden die herausragenden Segelyachten aber auch radikaler, innovativer und immer stylisher. Konstrukteure wie Eigner der weltgrößten privaten Segelschiffe kennen keine Grenzen – Hauptsache, Superlativ. Die größten Segelyachten der Welt sind so faszinierend wie für die meisten Menschen unerreichbar. Zum Träumen und Staunen haben wir die Top 20 des aktuellen Rankings zusammengestellt:

Die 20 längsten Segelyachten

1. „A“ (Länge: 142,81 m, Baujahr & Werft: 2017 – Nobiskrug (DEU), Designer: Philippe Starck, Dykstra Naval Architects, Dölker + Voges, Segelfläche: 4500 qm)
Foto: Raphael Belly/BOOTE EXCLUSIV

Ganz vorne ist die „A“ weit enteilt mit ihren mehr als 142 Metern. Schon der Abstand zur zweitplatzierten „Black Pearl“ ist groß, diese misst „nur“ 106 Meter. Alle weiteren Yachten sind weniger als 100 Meter lang, die Abstände sind teilweise recht knapp.

Dabei ist der Spitzenplatz für „A“ nicht unumstritten, hat sie doch auch einen vollwertigen Motorantrieb an Bord und könnte somit auch als Motoryacht mit Segelunterstützung eingeordnet werden. Yachtspotter melden zwar, dass der dieselelektrische Antrieb weitaus häufiger läuft, aber wenn die 4500 Quadratmeter gesetzt sind, geht es durchaus rasant vorwärts – davon konnten sich unsere Kollegen von BOOTE Exklusiv aus der Ferne und im Gespräch mit dem Exkapitän überzeugen. Wobei allein die Aufbauten im „Pirate Ship“-Look wie Segel wirken. Registriert ist der 142,81 Meter lange Nobiskrug-Bau als „Sail Assisted Motor Yacht“, wozu auch 12.558 Gross Tons Raumvolumen passen. Das Konzept stammt von Dölker + Voges, das Styling gab Eigner Andrey Melnichenko bei Philippe Starck in Auftrag.

Neuzugang auf Platz zwei in Sicht

In nicht allzu ferner Zukunft wird jedoch Bewegung in die Spitzengruppe der Segelyachten kommen: Amazon-Gründer Jeff Bezos lässt derzeit in den Niederlanden eine neue Yacht unter dem Projektnamen Y721“ bauen, die etwa 127 Meter misst. Damit wird sie nach ihrer Übergabe den zweiten Platz in diesem Ranking übernehmen.

Die „Sea Eagle II“ wurde 2020 in den Dienst gestelltFoto: BOOTE EXCLUSIV
Die „Sea Eagle II“ wurde 2020 in den Dienst gestellt

Jüngster Neuzugang in den Top 10 der größten Segelyachten ist die „Sea Eagle II“. Zugleich ist der bei Royal Huisman gebaute Dreimaster mit 81 Meter Länge die größte Alu-Segelyacht der Welt. Die Masten fertigte Rondal in jeweils einem Stück aus Carbon – und Panamax-konform. Sprich, das Schiff kann die Brücken des Panamakanals unterqueren, um vom Atlantik in den Pazifik zu wechseln. Aus Carbon sind auch die gewaltigen Rollbäume, das stehende Gut von Carbo-Link, die Aufbauten sowie das – ein weiterer Superlativ – mit vier Metern längste Carbon-Ruderblatt der Welt. Der taiwanesische Eigner will seinen Seeadler mit den bis zu 3500 Quadratmeter Segelfläche auf 21 Knoten Geschwindigkeit bringen. Fürs Hissen und Trimmen der Tücher stehen 34 Hydraulikwinschen zur Verfügung.

Die größte Slup der Welt

Auf stolze 78 Meter Länge bringt es die „M5“ auf Platz acht. 2004 war sie als „Mirabella V“ in England vom Stapel gelaufen. Ihr aktueller Eigner, der US-Amerikaner Rod Lewis, ließ sie kürzlich einem grundlegenden Refit unterziehen. Dabei wurden nicht nur der Kiel und das Rigg modifiziert, um das Schiff schneller zu machen; Rumpf und Aufbauten der Ron-Holland-Konstruktion erhielten darüber hinaus einen Anstrich in topmodernem Grau. Sehen lassen kann sich auch die Segelfläche: Vorm Wind setzt die Crew bis zu 4.538 Quadratmeter Tuch. Unter neuem Namen segelt auch die frühere „Sybaris“, sie läuft jetzt als „Badis 1“ und belegt Rang neun unter den Segelyachten.

Und auch ansonsten gab es in den letzten Jahren einige Veränderungen: Mit der 75 Meter langen „Enigma“ sank ein prominentes Großformat Anfang 2021 vor der malaysischen Küste, während der 64-Meter-Trimaran „Pilar Rossi“ abgewrackt wurde. Entscheidend für die Aufnahme ins Ranking sind neben der Größe auch das Exteriorfinish und die Qualität des Innenausbaus. Diese müssen Superyacht-Standards entsprechen.