Wie unter anderem die “New York Times” und der “Spiegel” berichten, musste die “Koru” in Port Everglades auf den Seehafen ausweichen, statt im gediegenen Yacht-Bereich festzumachen. Dort liegt der 125 Meter lange Schoner von Amazon-Gründer Jeff Bezos nun zwischen Kränen und Containern an einer eher schmucklosen Betonpier, wie auf den Bildern zu sehen ist. Eine Sprecherin des Hafens in Miami wird mit den Worten zitiert, das Schiff habe “dort wegen der Größe und auch wegen der verfügbaren Liegeplätze” angelegt.
Jeff Bezos’ Flotte besteht neben der “Koru“ auch aus dem 76 Meter langen Versorger „Abeona“. Das YACHT-Schwestermagazin BOOTE EXCLUSIV entdeckte den Verband im Frühjahr zunächst an der Pier des Club de Mar vor Palma de Mallorca und dann vor Anker zu den Filmfestspielen vor Cannes. Damals war die längste je in den Niederlanden gebaute Yacht auch erstmals unter Segeln zu sehen. Im aktuellen Ranking der größten Segelyachten der Welt belegt die “Koru” Platz zwei.
Schon einmal sprengten die Dimensionen der “Koru” den Rahmen: In Rotterdam sollte die berühmte Koningshaven-Brücke vorübergehend demontiert werden, damit das Schiff nach dem Bau von der Werft im Hinterland auf die offene See gelangen konnte. Nach lautstarken Protesten der Bevölkerung wurde der Rumpf dann ohne Masten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion über Seitenkanäle in eine andere Werft verlegt. Die Masten kamen separat hinterher und wurden erst jenseits der Brücke gestellt.
„Koru“ bedeutet auf Maori, der Sprache von Neuseelands Ureinwohnern, so viel wie „Neuanfang“. Das passt insofern, als Bezos seiner Partnerin Lauren Sánchez einen Heiratsantrag an Bord gemacht haben soll. Die Galionsfigur des Dreimast-Gaffelschoners ähnelt kurioserweise der ehemaligen Journalistin und Pilotin. Letzte Zweifel aber bleiben, ob sich der US-Milliardär zu solch einer plumpen Geste hat hinreißen lassen.
Offenbar möchte der Amazon-Gründer nicht ausschließlich das nördliche Mittelmeer oder die Karibik befahren, andernfalls hätte er nicht auf die Installation von Wasserkanonen zur Abwehr von Piratenangriffen bestanden. Auf den Bildern sind die Anlagen an der Seite deutlich zu sehen.