Gesegelt wird beim Maxi Yacht Rolex Cup an fünf Tagen zwischen dem 3. bis 9. September – sehr unüblich in der Klasse der Superyachten, in der es sonst eher weniger Segeltage gibt. Die konstant hohe Meldezahl von 50 Booten auch bei der 2023er Ausgabe zeigt den Stellenwert des Maxi Yacht Rolex Cup in dem felsigen Revier vor der Costa Smeralda. Zu gewinnen gibt es dabei wie in jedem Jahr viel Champagner, Edelmetall und natürlich Uhren des Hauptsponsors.
Mit dabei sein wird auch das neue Aushängeschild eines Konkurrenten von Rolex: Der Schweizer Luxusuhrenhersteller TAG Heuer ist bei „FlyingNikka“ eingestiegen. Mit den zwei schwenkbaren geschwungenen T-Foils wird ab einer gewissen Geschwindigkeit das Boot von dem leeseitigen Arm aus dem Wasser gehoben. Damit wird der Widerstand reduziert und mehr aufrichtendes Moment generiert. Eigner und Steuermann Roberto Lacorte ist neben der Segelei mit dem foilenden Racer vor allem am Autorennsport interessiert. Der italienische Geschäftsmann aus Pisa besitzt ein eigenes Team und steigt auch selbst des Öfteren ins Cockpit. „FlyingNikka“ stammt aus der Feder von Mark Mills und wurde bei King Marine in Valencia gebaut.
Nach einem sechsmonatigem Refit erstmals wieder an der Startlinie stehen wird die „Leopard 3“, eine Farr 100. Das Ergebnis der Überarbeitung ist beachtlich: Neben einem neuen Rigg- und Winschenpaket hat die „Leopard 3“ ordentlich an Gewicht verloren. Mit einer Verdrängung von 42 Tonnen ist die Yacht aus dem Hause Farr laut Skipper Chris Sherlock „so leicht wie nie zuvor“. Das Schiff, das unter niederländischer Flagge fährt, erreicht an der Kreuz zehn Knoten, als Maximalgeschwindigkeit sind 35 Knoten angegeben. Übrigens: Ab 53.800 Euro pro Woche kann der Einrumpfer auch gechartert werden.
Als einer der spannendsten Multihulls im Feld wird die „Highland Fling 18“, eine Gunboat 80 gehandelt. Die rund 24 Meter lange Yacht, die unter monegassischer Flagge an den Start gehen wird, gehört Irvine Laidlaw, einem schottischen Geschäftsmann. Sie wurde erst Ende Juni aus der Halle geschoben und wird deshalb beim Maxi Yacht Rolex Cup ihre Regattapremiere feiern.
Interessant ist auch die Wally 101.1 namens „Y3K“. Der deutsche Eigner, der das Schiff auch unter deutscher Flagge an den Start gehen lässt, feiert mit der „Y3K“ beim Maxi Yacht Rolex Cup ebenfalls seine Regattapremiere. Nach drei Konstruktionen aus der Feder des argentinischen Yachtkonstrukteurs Germán Frers nahm der Auftraggeber erstmals die Dienste des Bremerhavener Büros Judel/Vrolijk & Co in Anspruch. Der Regattaspezialist Rolf Vrolijk achtete neben der Performance vor allem auf größtmöglichen Komfort.
Diese vierte Wally folgt auf eine überaus erfolgreiche alte Wally 100, die nach ihrem Refit im Jahr 2019 gerade zum Verkauf steht. Veranschlagt hat der Besitzer für das 14 Jahre alte Schiff 4,3 Millionen Euro.
Die knapp 44 Meter lange Superyacht „Kauris IV“ ist die längste Yacht, die am diesjährigen Maxi Yacht Rolex Cup teilnehmen wird. Sie wird ebenfalls vor Porto Cervo ihre Regattapremiere geben. Gebaut wurde die Wally 145 in der italienischen Werft Persico Marine aus der Nähe von Bergamo. Der gigantische Mast misst 67 Meter Höhe und wird bis zu 1.968 Quadratmeter Segeltuch tragen. Eigner dieses imposanten Geschosses ist niemand Geringeres als der Chef des italienischen Reifenherstellers Pirelli, Marco Tronchetti Provera.
In der J-Class ist Vorjahressiegerin „Svea“ auch in diesem Jahr noch die aktuellste und größte Yacht des Feldes. Ihr Carbonmast ist 53,75 Meter lang und sie verdrängt 182 Tonnen. „Svea“ ist auch 2023 wieder eine heiße Anwärterin auf den Gesamtsieg der Klasse. Das unter schwedischer Flagge segelnde Schiff gehört dem schwedischen Skype-Gründer und Milliardär Niklas Zennström zusammen mit seinen Unternehmerfreunden Filip Engelbert und Hjalmar Winbladhein.