Sören Gehlhaus
· 22.02.2023
Mit der 59 Meter langen “Maximus” will die niederländische Werft Vitters eine der schnellsten Ketschen der Welt liefern, unter Mithilfe von Großmeister Germán Frers
Der Traum des Eigners sei es, die schönste und schnellste Ketsch zu segeln. So beschreibt Vitters den anspruchsvollen Bauauftrag, den die für komplexe One-Offs bekannte Werft gern annahm. Fast schon als eine logische Konsequenz ergab sich daraus die Verpflichtung von Germán Frers als Konstrukteur, der selbst mit der 20 Meter langen „Recluta“ eine schöne wie schnelle Ketsch segelt. „Maximus“ ist das zweite Frers-Projekt von Vitters in kurzer Zeit. Im Sommer 2022 verließ die 56-Meter-Slup „Alea“ Zwartsluis am IJsselmeer, die allerdings aus dem Rechner von Germán Frers‘ Sohn Mani Frers stammt. Bis auf die Werft und das Rumpfmaterial könnten die beiden Großformate nicht unterschiedlicher sein: Bei „Alea“ ist der Steven negativ, „Maximus“ setzt auf eine positive Ausrichtung. Auch sonst gibt sich die 59-Meter-Ketsch klassisch: mit ausgeprägt positivem Deckssprung, geschützten Cockpits und Deckshäusern aus Teak.
Ende Mai 2022 hatte Vitters den Alurumpf aus der Halle gezogen, um diesen von vier Autokränen kielabwärts drehen zu lassen. Die nun veröffentlichten Bilder zeigen die weit gediehene Ausrüstung. Der Rumpf scheint fertig gespachtelt und bereit zum Lackieren zu sein, das Deck ist halb beplankt und der Innenausbau in vollem Gang. „Maximus“ wird diesen Sommer zu Wasser gelassen und soll ihr Debüt auf der Regattabahn im Jahr 2024 geben. Dank optimiertem Rigg-Layout und modernem Unterwasserschiff mit zwei Ruderblättern und Liftkiel soll die Performance-Ketsch unter Segeln ein Wolf im Schafspelz sein. An der Kreuz soll sie bei leichtem Wind die 10-Knoten-Marke erreichen und bei mäßigem Wind 14 Knoten loggen. Raumschots werden mit Code- und Besan-Stagsegel Geschwindigkeiten von knapp unter 20 Knoten angepeilt. Mit 59 Metern wird „Maximus“ hinter „Aquijo“ (85 Meter) und „Anatta“ (66 Meter) die drittgrößte Yacht aus Vitters-Hallen sein. In Zwartsluis soll dieses Jahr zudem noch ein schneller 44-Meter-Cruiser mit Reichel/Pugh-Linien zum Vorschein kommen.