Die Konstruktion von Marion Koch entsteht auf der gemeinsamen Werft in der Vendée/Frankreich. Der Strandkat wird aus Vulkanfaser, Balsaholz und biobasiertem Epoxid gefertigt und ist vollständig recycelbar. Der knapp fünf Meter lange und laut Werft 162 Kilogramm schwere Strandkat soll bis zu vier Personen Zuladung verkraften können. Die auftriebsstarken Rümpfe mit den negativen Steven erhalten vier Luken, sind somit als Stauraum tauglich und können Segelausrüstung, Batterien, Solartechnik, Kühlbox, Zeltutensilien und mehr aufnehmen. Notfalls kann man in den Rümpfen sogar schlafen. Statt eines Trampolins ist zwischen den Rümpfen ein hartes Deck montiert. Der Strandkat lässt sich mit einem Trapez ausstatten. Als Hilfsmotor wird ein Elektro-Außenborder von Torqeedo mit einem, drei oder sechs Kilowatt Leistung angeboten. Diese Eckdaten weisen das Gefährt als offenes Fahrtenboot für warme Gefilde aus. Gedacht ist es auch für die Verwendung auf Seen und Flüssen zum Wasserwandern. Für einfacheren Transport lassen sich Rümpfe, Beams und Deck leicht voneinander trennen.
Als Fasermaterial kommt Tenron zum Einsatz, eine zweite Generation der Vulkanfaser, die noch leistungsstärker sein soll. Für das Material spricht eine hohe Resistenz gegen mechanische Einwirkungen und Osmose sowie eine gute thermische Isolation. Die reine Mineralfaser wird auch in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Automobilindustrie verwendet. Das Kernmaterial ist FSC-zertifiziertes Balsaholz, das Harz lösungsmittelfreies und biobasiertes Epoxid. Damit soll der Strandkat nachhaltig gebaut sein und in Gänze recycelt werden können. Die recycelfähige Faser entsteht aus verschiedenen vulkanischen Gesteinssorten, je nach den gewünschten Eigenschaften. Die Steine werden gemischt, gemahlen, geschmolzen und daraus dünne Fäden gezogen, die sich als Gelege oder Gewebe weiterverarbeiten lassen. Die Laminate lassen sich schreddern und im Ausbau wiederverwenden. Der Volcat 16 kostet ab 24.900 Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Bekannt ist Norbert Sedlacek Koch besonders für ein anderes Projekt namens Ant Arctic Lab: Seit 2018 hat er mehrfach versucht, auf seinem von Marion Koch konstruierten Vulkanfaser-Imoca die Welt über alle fünf Ozeane nonstop zu umrunden. Viermal musste er frühzeitig wegen Bruch oder technischer Probleme kapitulieren, einmal ging er aufgrund von Corona gar nicht erst an den Start. Auch der fünfte Versuch im August schlug fehl. Technische Probleme zwangen den beharrlichen Österreicher zum Aufgeben. An der Vulkanfaser oder der Bauweise hat es nicht gelegen, und so wird Sedlacek Koch nicht müde, beides in verschiedenen Booten wie auch in dem neuen Strandkat umzusetzen. Innovation Yachts baut derzeit an einer neuen Werftanlage in Vairé bei Les Sables-d’Olonne in der Vendée, wo Yachten bis 120 Fuß entstehen können.