Rumpf, Deck und alle strukturellen Komponenten bestehen aus wiederverwertetem Aluminium. Dazu wird sogenanntes "Post Consumer Scrap" (Aluminium-Schrott aus alten Autoteilen, Verkehrsschildern, Fensterrahmen etc.) mit bereits recyceltem Aluminium angereichert und bis zum seewasserbeständigen Aluminium-Standard 5083 veredelt. Damit aber nicht genug: Auch für den Innenausbau und für die technischen Details setzt Vaan-Yachts ebenfalls ziemlich kompromisslos auf nachhaltige und vor allem wiederverwertbare Lösungen und Produkte. Dazu werden alle Boote aus der Werft ausnahmslos mit Elektromotoren ausgestattet.
Die Konstruktion des Vaan R5 stammt aus dem Studio von Dijkstra Naval Architect. Charakteristisch sind die relativ hohen Rümpfe und das wuchtige, aber dennoch kurze Deckshaus mit dem auffälligen Targabügel. Eine Flybridge ist nicht vorgesehen, dafür ist im Vorschiff ein Front-Cockpit mit Sonnenliegen integriert. Für flottes Vorankommen sorgt der vergleichsweise hohe und sportliche Segelplan. Es bleibt allerdings bei der Ausstattung mit einer Selbstwendefock.
Gesteuert wird der Kat von zwei seitlich im hinteren Cockpit angebauten Steuerständen. Die Fallen, Trimmleinen und die Schot für die Fock werden unter Deck auf einen Y-förmigen Winschenträger am Heck geführt, wo alle Funktionen leicht und in guter Position bedient werden können. Die Großschot und die Leinen für den Traveller führen auf Winschen und Stopper vor den Steuerständen.
Im Salon und in den Rümpfen fällt vor allem die nüchterne, gradlinige und schnörkellose Gestaltung auf. Auch für den Innenausbau verwendet Vaan, wo immer möglich, nachhaltig produzierte und wiederverwertbare Materialien. Das Standard-Layout sieht auf der Backbordseite eine durchgehende Eignerkabine mit einem sehr großzügig eingeplanten Bad im Vorschiff vor. Auf der Steuerbordseite sind Doppelkabinen achtern und vorne (mit Pullmann-Kojen) eingebaut. Dazu steht für beide Kabinen ebenfalls ein geräumiger Toilettenraum mit abgetrennter Duschkabine zur Verfügung.
Mit dem Auftaktmodell Vaan R4 (Test YACHT 8/2023) hat die noch junge Werft in Hellevoetsluis nahe Rotterdam schon von sich reden gemacht. Jetzt folgt mit dem R5 der Linienausbau nach oben. Und: Vaan Yachts hat wörtlich „große“ Pläne mit Modellen bis 80 Fuß Länge. Für den R8 gibt es bereits konkrete Pläne und auch einen möglichen Käufer.
Unser Testschiff, der R5 mit der Baunummer eins, ist derzeit unterwegs von Holland nach Südfrankreich, wo das Boot Ende April auf der internationalen Multihull Show in La Grande Motte als Neuheit vorgestellt werden wird. Der Grundpreis ab Werft beträgt 1.779.050 Euro einschließlich 19 % Mehrwertsteuer. In diesem Preis ist auch ein einfacher Satz Anwind-Segel (Groß und Fock) bereits mit eingeschlossen.
Der umfangreiche Testbereich des Vaan R5 erscheint demnächst in einer der kommenden Ausgaben der YACHT.