Großer Auftritt für Fountaine Pajot beim Yachting Festival in Cannes: Die französischen Katamaranbauer präsentierten alle sieben aktuellen Modelle von 42 bis 80 Fuß auf der Messe an der Côte d’Azur. Nicht mehr dabei war der Isla 40 (Test YACHT 9/2021). Das bisher kleinste Modell mit einer Rumpflänge von 11,93 Metern wird durch den neuen 41er als Einsteigermodell ersetzt. Dies wurde von der Werft als wichtige Neuheit angekündigt. Der nur wenig größere Astréa 42 (Test YACHT 12/2018) bleibt hingegen vorerst im Angebot von Fountaine Pajot.
Das Design des New 41 stammt erneut von Berret-Racoupeau Yacht Design. Im Vergleich zum Isla und Astréa sind die Rümpfe des neuen Katamarans kompakter, voluminöser und höher gebaut. Beim neuen Modell sind die Ruderblätter jetzt direkt unter den Hecks hinter den Saildrives platziert. Bei anderen Booten von Fountaine Pajot im kleineren bis mittleren Segment ist dies umgekehrt. Auffällig sind auch die tieferen Kiele. Während der Tiefgang beim Isla 40 und Astréa 42 etwa 1,20 Meter beträgt, liegt er beim neuen Boot bei 1,53 Metern.
Die Konstrukteure des neuen Boots haben ihm ein hohes Rigg mit viel Segelfläche mit auf den Weg gegeben. So kann die Werft das scheinbar hohe Gewicht ausgleichen. Die technischen Daten zeigen eine Verdrängung von 12,7 Tonnen. Das Vorgängermodell Isla 40 war mit nur 9,5 Tonnen deutlich leichter. Der Mast steht relativ weit vorne im Boot. Daher kommt für die Besegelung nur eine große, überlappende Genua mit Holepunkten auf dem Kajütaufbau in Frage. Außerdem wird das Boot standardmäßig mit einem leistungsstarken Großsegel mit Square-Head ausgestattet. Eine Selbstwendefock ist bei neueren Modellen von Fountaine Pajot hingegen nicht mehr üblich.
An Deck zeigt der New 41 konzeptionell mehr Gemeinsamkeiten mit dem Astréa 42 als mit dem Vorgängermodell Isla 40. Die Layouts der beiden Modelle sind sehr ähnlich. Es gibt großzügige Lounge-Bereiche mit Polsterungen zum Sonnenbaden sowohl auf dem Vordeck als auch oben auf der Flybridge. Der Steuerstand ist, wie bei Fountaine Pajot üblich, zweigeteilt. Gesteuert wird von einem etwas zurückversetzten Ruderstand aus, während die Fallen, Schoten und Trimmleinen vorne am Kajütaufbau bedient werden, wo drei Winschen zur Verfügung stehen. Diese Einteilung hat den Vorteil, dass im Cockpit bei den Manövern zwei Segler gleichzeitig arbeiten können, ohne sich gegenseitig zu behindern.
Neu ist auch eine Kücheninsel im Durchgang zwischen Salon und Cockpit. Sie verbindet Innen- und Außenbereich. Dank cleverer Schiebetüren sind beide Bereiche funktional stärker verknüpft. Der Ausbau in den Rümpfen bleibt beim New 41 traditionell: Es gibt Varianten als Eignerboot (drei Kabinen, drei Bäder) oder als Charterversion mit vier Kabinen und zwei, drei oder vier Bädern. Eigner können wählen, ob sie im Rumpf mit zwei Kabinen zwei Toilettenräume oder eine große Nasszelle mit abgetrenntem Duschbereich möchten. Diese Flexibilität bietet viele Ausbauoptionen. Interessant sind die schräg eingebauten Doppelkojen achtern, die besseren Zugang und komfortablere Maße bieten sollen.
Der neue 41er von Fountaine Pajot kommt standardmäßig mit zwei Einbaumotoren, die entweder 20 oder 30 PS leisten. Alternativ kann der New 41 auch mit dem innovativen Elektro-Hybrid-System „Smart Electric“ ausgestattet werden. Dieses System ist Teil der Innovationsplattform „ODSea Lab“ und wurde von Fountaine Pajot entwickelt, um den Energieverbrauch und die Energiegewinnung optimal zu steuern. Das Smart Electric System überwacht den Energiebedarf kontinuierlich und passt ihn mithilfe einer komplexen Steuereinheit an die aktuellen Bedingungen an. Zusätzliche Stromquellen an Bord sind ein großer Generator, Solarpaneele auf dem Kajütdach, Windgeneratoren und die Rekuperation durch Propeller, die sich beim Segeln mitdrehen.
Fountaine Pajot hat noch keine detaillierte Preisliste und Standardspezifikationen für den New 41 veröffentlicht. Trotzdem gab Werftchef Romain Motteau bei der Präsentation des New 41 eine erste Preiseinschätzung: Der neue Einsteiger der Franzosen soll etwa 400.000 Euro (netto, ohne Mehrwertsteuer) kosten. Das Boot wäre somit rund 15 Prozent günstiger als das Vorgängermodell Isla 40. Die genauen Preise für das nachhaltige Antriebssystem "Smart Electric" sind ebenfalls noch nicht bekannt.