Michael Good
· 15.08.2024
Hinter dem Neubauprojekt steckt der Brite Thomas Wilson. Er hat sich für sein Vorhaben mit den bekannten Multihull-Spezialisten vom Konstruktionsbüro Yacht Design Collective in Paris (François Perus/Romain Scolari) zusammengetan und zudem auch gleich eine neue Marke unter dem Namen White Tip Yachts gegründet. Und mit Cape Performance Sailing in Kapstadt hat Wilson überdies auch schon eine Werft gefunden, wo der Trimaran jetzt gebaut werden soll. Die Werft in Südafrika ist vor allem mit ihren schnellen Racern für die aktuell stark boomende One-Design-Klasse Cape 31 bekannt geworden.
Nun hat Thomas Wilson die ersten Visualisierungen von seinem neuen Trimaran Cape WT10 veröffentlicht. Nach seiner Vorgabe muss das neue Boot eine Rumpflänge von mindestens 30 Fuß vorweisen, was der Mindestgröße für die Teilnahme an Regatten des RORC (Royal Ocean Racing Club) entspricht. Eine weitere Maßgabe betrifft die flexible Breite. Wie bei vielen Trimaranen dieser Größe können auch beim Cape-WT10 die Seitenrümpfe über einen ausgefeilten Mechanismus dicht an den zentralen Rumpf herangezogen werden. Damit lässt sich die Breite von 8,40 Metern auf ein hafen- und trailertaugliches Maß von 3,50 Metern reduzieren.
Mal eben zum Lunch nach Cherbourg und zurück ”
Der sportliche Segelplan sieht ein leistungsstarkes und drehbares Rigg aus Kohlefaser mit einer Diamond-Verstagung vor, dazu ein dreifaches Vorstag für Genua, Stagfock und Code Zero. Das hohe, schlanke und durchgelattete Großsegel ist im Topp weit ausgestellt und in seiner Fläche beinahe rechteckig. Die Cape-WT10 soll bei günstigen Bedingungen leicht gegen 30 Knoten Speed erreichen können, sagt Projektinitiator Thomas Wilson. „Wenn man dieses Boot gut segeln kann, ist es möglich, den Solent morgens in Richtung Frankreich zu verlassen, in Cherbourg ein Mittagessen einzunehmen und abends wieder in Cowes zu sein, um im RORC ein Pint zu trinken.“
Aber nicht nur die Leistung steht im Fokus des Konzepts. Der Cape-WT10 kann sich mit seinem wohnlichen Innenausbau auch für längere Törns mit der Familie oder mit Freunden eignen. Dazu ist das Boot mit zwei recht großzügigen Doppelkabinen im Vorschiff und im Heck ausgebaut. Die Tourentauglichkeit wird zudem mit einer abgetrennten Nasszelle und einem Pantrymodul am Niedergang ergänzt.
Der Prototyp soll demnächst bei Cape Performance Sailing in Bau gehen und zum Frühjahr 2025 für erste Tests zur Verfügung stehen. Danach wird die Serienproduktion anlaufen. So ambitioniert das Projekt, so stattlich ist letztlich auch der Preis dafür: 425.000 Euro soll der sportliche Trimaran kosten. Das sind 505.750 Euro brutto inkl. 19% Mehrwertsteuer.