Michael Schmidts Werft YYachts präsentiert mit der Y6 das bislang kleinste Modell der Serie, zu der noch die Y7, die Y8 und die Y9 gehören. Wie die großen Schwestern ist die neue Konstruktion von Bill Tripp aus Carbon-Epoxid-Sandwich gefertigt. Die soll geringes Gewicht bei hoher Festigkeit ermöglichen und so besonders die Leichtwindeigenschaften verbessern. Gestalterisch passt die Y6 mit dem markanten Aufbau und dem konvexen Steven gut in die übrige Reihe, hebt sich durch einen ausgeprägten Chine aber auch etwas ab.
Das Boot bezeichnet YYachts als stylischen World Cruiser. Das Cockpit ist auf Einhandbetrieb ausgelegt. Michael Schmidt: “Die Y6 wird extrem intuitiv zu segeln sein.” Wie auch auf vielen größeren Yachten üblich sind die Schoten und Fallen nach achtern zu den beiden Steuerrädern geführt, wodurch das Gästecockpit frei von Bedienelementen bleibt. Eine Selbstwendefock und ein Rollgroßbaum sind weitere features für simples Handling, ebenso die Elektrowinschen und weitere Assistenzsysteme. Um dem Eigner auch ohne professionelle Crew eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten hat die Werft den after-sales-service intensiviert und bietet eine direkte virtuelle Verbindung zu den verschiedenen Werfttechnikern an.
Die neue Y6 ist unter Deck besonders flexibel konzipiert, der Eigner hat eine große Auswahl an Layouts zur Verfügung, drei bis vier Kabinen stehen zur Wahl und diverse Optionen für jeden Geschmack. Angeboten werden vier Holzsorten inklusive Eiche und Mahagoni. Die Eigner seien aufgerufen sogar ihre eigenen Interieur-Designer zu involvieren, betont Vertriebschef Tijl Hetterschijt. Und: “Mit der Y6 ermöglichen wir einen Individualisierungsgrad, der in der 60 bis 65-Fuß-Klasse sehr selten ist.”
Das Thema der Individualisierung war schon Schmidts Thema in seiner vorherigen Werft Hanseyachts, nur vier Kilometer die Straße runter in Greifswald. Dort ist gerade die Hanse 590 entstanden, das größte Boot der Werft. Mit der Y6 und der Hanse 590 bauen nun beide von Schmidt gegründete Werften erstmals im selben Größensegment. Der Preisunterschied freilich bleibt eklatant: Die Hanse 590 kostet knapp eine Million Euro, die Y6 startet beim doppelten Preis. Großserie gegen Kleinauflage, GFK gegen Carbon eben.