Saffier SL 46Eine Schöne, aber auch ein Biest

Michael Good

 · 14.03.2025

Sportliche, leistungsorientierte Rumpflinien prägen die Konstruktion. Die Bugsektion bleibt im Vergleich relativ schlank. Auch die neue SL 46 ist klar eine typische Saffier.
Foto: YACHT / Bertel Kolthof
Auf der Messe boot in Düsseldorf hat die große Saffier SL 46 für Furore gesorgt, nicht nur wegen der speziellen Farbgebung in “rostig orange”. Jetzt ist die Baunummer wieder zurück in Holland und hat der Yacht-Redaktion für einen ausführlichen Probeschlag zur Verfügung gestanden.

Der Wunsch, ein größeres Boot zu bauen, hat die Gebrüder Dennis und Dean Hennevanger offenbar schon lange beschäftigt. Mit der Eröffnung einer neuen, deutlich größeren Produktionsstätte konnten die beiden Werftchefs von Saffier Yachts dieses Vorhaben nun endlich verwirklichen. Damit positionieren sich die Holländer auch im gehobenen Marktsegment neu.

Das neue Schiff wird in zwei Varianten angeboten. Die Version "Med" hat ein nach hinten offenes Cockpit. Die beiden Sitze für den Steuermann können je nach Bedarf und Belieben in der Länge verschoben werden, was eine flexible Nutzung des Achterdecks als Plattform zum Sonnenbaden und Entspannen ermöglicht. Die Variante "North" hingegen verfügt über ein komplett geschlossenes Heck und wird somit quasi zur Mittelcockpit-Yacht. Diese Variante bietet den Vorteil einer großen Dingi-Garage im Achterbereich, in der ein kleines Schlauchboot quer gestaut werden kann.

Konkurrenzlos und rasant

Die sportlichen, leistungsorientierten Rumpflinien mit dem schlanken Vorschiff wirken optisch ansprechend und lassen keinen Zweifel an der Herkunft der Yacht aufkommen. Trotz der neuen, ungewohnten Größe ist das neue Schiff eindeutig ein typisches Produkt von Saffier Yachts. Werftchef Dennis Hennevanger fällt es schwer, sein neues Flaggschiff in eine mögliche Konkurrenzumgebung einzuordnen. „Das Konzept ist einzigartig und deshalb nicht mit anderen Yachten gleicher Größe vergleichbar.“ Tatsächlich lässt sich die neue 46er schwer kategorisieren. Vielleicht am ehesten so: Das Boot ist sowohl ein schnittiger Fast-Cruiser als auch ein gemütlicher Weekender – einfach nur im XXL-Format.

Beim Test auf der Nordsee vor dem Werft-Standort in IJmuiden und unter perfekten Segelbedingungen zeigt die Saffier SL 46 eine tadellose Leistung. Die erste Baunummer, ausgestattet mit einer außergewöhnlich umfangreichen technischen Ausrüstung für ultimatives Knopfdrucksegeln, überzeugt durch hohes Geschwindigkeitspotential, gute Höhe am Wind sowie sehr dynamische und reaktionsschnelle Segeleigenschaften.

Der Netto-Verkaufspreis für eine SL 46 Med liegt bei 950.000 Euro. Inklusive 19 % Mehrwertsteuer beträgt der Grundpreis somit 1.130.500 Euro. Die Version North ist etwas teurer, kostet 1.160.250 Euro brutto. Für diese, freilich gehobenen Preise erhält der Käufer aber ein weitgehend segelklares Boot, inklusive einem Satz leistungsstarker Epex-Laminatsegel von Elvström (Groß und Selbstwendefock), einer sehr umfangreichen Navigations-Elektronik sowie einer qualitativ hochwertigen und schon weitgehend kompletten Grundausstattung an Deck.

Der komplette, ausführliche Testbericht zur neuen Saffier SL 46 Med erscheint Mitte April in der YACHT, Ausgabe Nr. 9/2025.

Technische Daten Saffier SL 46

  • CE-Entwurfskategorie: A
  • Konstrukteur: Dean Hennevanger/Caes van de Stadt
  • Rumpflänge: 13,75 m
  • Gesamtlänge (mit Bugspriet): 14,90 m
  • Breite: 4,45 m
  • Tiefgang /alternativ: 2,20 m (Std.)/2,60 m (opt.)
  • Gewicht: 10,9 t
  • Ballast/-anteil: 3,2 t/29 %
  • Masthöhe ü. Wasserlinie: 22,6 m²
  • Großsegel: 68,0 m²
  • Selbstwendefock: 50,0 m²
  • Code Zero: 163,0 m²
  • Gennaker: 179,0 m²
  • Motorisierung: Einbaudiesel Yanmar 45 PS/Saildrive

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