Selbstbau fristet ein Nischendasein. Vielen der wenigen Projekten sieht man die mangelnde Qualifikation des Hobby-Bootsbauers an oder sie werden erst gar nicht fertig gestellt. Kein Wunder, gilt es doch, nicht nur das Boot als solches aus welchem Werkstoff und welcher Methode nach auch immer zu fertigen, sondern auch noch auszurüsten und auszubauen. Da sind Kenntnisse als Tischler, Elektriker, Installateur, Motorenfachmann, Rigger und Lackierer gefragt.
Einige wenige Yachten werden nicht nur fertig, sondern sie schaffen es, selbst gehobenen Serienyachten den Rang abzulaufen. Ein solches Ausnahmeboot hat Lutz Schröder gebaut, in Leistenbauweise. Und nicht nur das, er hat das Boot sogar konstruiert, ein weiteres Gewerk. Mehr Fertigungsriefe geht eigentlich nicht. Beim Ergebnis handelt es sich um einen 41 Fuß langen Performance-Pilot-Cutter. An sich schon eine seltene Gattung. Schröders “Best of” hat ein geschlossenes Yachtheck, einen gemäßigt schrägen Steven mit festem langen Bugspriet und einen markanten Aufbau mit geraden Seiten. Das gemäßigt große Cockpit ist von einem nur flachen Süll umgeben, auf dem Steuermann und Großschoter gut sitzen. Das einzelne Rad ist groß und arbeitet sehr direkt.
Schon an Deck auffällig ist die Güte der Holzarbeiten, das Finish der Oberflächen und die Funktionalität des Deckslayouts. Gut ausgewählte und passend positionierte Beschläge zeugen von seglerischer Erfahrung. Und das Boot segelt sich hervorragend. Die Werte stimmen und das Steuern an der Windkante bereitet ebenso Freude wie ein raumer Gang unter Gennaker. Dieser Eigenbau ist eines dieser Boot, das man mit Wonne steuert und dies auch auf der Kreuz. So soll und muss es sein.
Unter Deck setzt sich der positive Gesamteindruck fort. Die Bauausfühung und die Gestaltung sind so hervoragend wie das Deck, die Optik passt zum äußeren Erscheinungsbild. Fairerweise sei gesagt, dass Lutz Schröder Bootsbaumeister ist und schon zwei Luffes selbst ausgebaut hat. Mit seinem jüngsten Wurf, seinem “Best of” eben, konnte er sich so richtig ausleben: “Dieses Boot muss nur mir und meiner Familie gefallen, das wird nicht wieder verkauft.”