Michael Good
· 13.07.2023
Das Vorgängermodell Oceanis 38.1 hatte es auf eine stattliche Marktpräsenz von neun Jahren gebracht und wurde über 700 Mal gebaut – ein Bestseller für Beneteau. Die neue Oceanis 37.1 soll nun an diesen Erfolg anknüpfen können. Sie ist mit einer Rumpflänge von 10,99 Metern etwas länger als ihre Vorgängerin, dafür aber auch etwas schlanker. Das voluminöse Vorschiff mit der deutlichen Aufkimmung vor allem im Vorschiffbereich sowie das breite Heck schaffen trotzdem unter Deck deutlich mehr Volumen für noch mehr Wohnkomfort.
Der Raumgewinn macht es möglich, die Pantry als lange Zeile mit großen Arbeitsflächen seitlich in den Salon zu integrieren, was in der Längenklasse selten ist. Ausbauvarianz bietet Beneteau für den Ausbau hinten mit einer oder zwei geräumigen Doppelkabinen. Wird nur eine Achterkabine gewünscht, wird der Platz auf der Steuerbordseite als große Backskiste genutzt, die sowohl von außen aus dem Cockpit als auch von innen durch eine Tür erreicht werden kann. In dem Fall kann die Werft auf Wunsch die hintere Nasszelle geräumiger gestalten, mit einem separaten Duschraum. Der Standard-Ausbau im Vorschiff sieht ein symmetrisches Layout mit einer großen Doppelkoje vor. Als Alternative ist im Vorschiff ein zweiter Toilettenraum möglich, so wie beim Testschiff auch. Bei diesem Layout wird die Koje allerdings schräg eingebaut, verfügt aber immer noch über ein ausreichend große Koje für zwei erwachsene Personen.
Die Oceanis 37.1 wird im Standard mit einem einfachen, achterstaglosen Rigg sowie mit einer Selbstwendefock ausgestattet. Die Segelfläche mit 60 Quadratmetern und einer Segeltragezahl von 4,1 ist aber eher bescheiden. Für mehr Power kann das Boot auch mit einem Performance-Großsegel mit Squaretopp sowie mit einer überlappenden Genua und Holepunkten an Deck ausgestattet werden. Das steigert die Segelfläche um rund zwölf Quadratmeter und die Segeltragezahl auf einen schon deutlich sportlicheren Wert von 4,5. Ebenfalls als Option machbar ist ein Rollmast.
Anders als beim Vorgängermodell wird der Targabügel über dem Cockpit als Option nun nicht mehr angeboten. Es bleibt bei der einfachen Großschotführung über ein Schotdreieck über dem Niedergang. Wer möchte, kann sich die Großschot als Semi-Cupper-System beidseitig über den Süllrand nach achtern zu den Steuerständen führen. Auch die Schoten der Genua werden direkt dorthin geleitet. Wahlweise stattet Beneteau die Oceanis 34.1 mit einem 40-PS-Einbaudiesel von Yanmar und Wellentrieb oder einem Elektro-Podmotor von Torqeedo mit einer Leistung von 12 kW aus.
Leider kann Beneteau derzeit noch keine konkreten Preise bekannt geben. Nur so viel wurde jetzt beim Test in Frankreich kommuniziert: Die neue Oceanis 37.1 soll preislich etwas günstiger angeboten werden als die direkte Wettbewerberin Sun Odyssey 380 (Test YACHT 2/2021) aus dem Schwesterbetrieb Jeanneau. Dieses Boot, ebenfalls eine Konstruktion von Marc Lombard, kostet aktuell 225.500 Euro (Grundpreis ab Werft, inkl. 19% Mehrwertsteuer, inkl. Segeln).
Der ausführliche Testreport der Oceanis 37.1 ist für die YACHT, Ausgabe 17/2023 vorgesehen. Das Heft erscheint am 9. August.