YACHT-Redaktion
· 24.01.2024
Täglich tummeln sich bereits wenige Minuten nach Messeöffnung Menschenscharen am Stand B58 in Halle 16. Das hat einen Grund: Mit der Hallberg-Rassy 69 steht hier die größte Segelyacht der boot Düsseldorf 2024 – zeitgleich die größte HR in der Geschichte der Traditionswerft. Die ebenfalls ausgestellten Modelle Hallberg-Rassy 340 und 400 wirken neben ihr beinahe wie Spielzeug.
Den rund 46 Tonnen und fast sechs Millionen schweren Giganten bestaunen von morgens bis abends Segelbegeisterte von Jung bis Alt. Ganze Familien gehen gemeinsam auf Erkundung, niemand muss vor der Treppe ins Cockpit stehen bleiben.
Mit 21 Meter Länge und knapp sechs Meter Breite sind allein die Maße der Neuen ziemlich eindrucksvoll: Die Hallberg-Rassy 69 ist eine Yacht der absoluten Superlative, nicht nur für die schwedischen Macher in Ellös auf der “Bootsbauerinsel” Orust. Mit ihr wird die Hallberg-Rassy 64 als bisheriges Flaggschiff in Rente geschickt.
Die HR 69 besticht durch ein geräumiges, gut geschütztes Mittelcockpit und zwei Steuerstände. Bei der Baunummer eins wird der vordere Bereich von einem formschönen Hardtop überragt. Anders als bei den meisten Yachten der XXL-Luxusklasse gibt es hier keine klare Trennung zwischen Arbeitsplicht und Gästebereich. Eine maßgebliche Besonderheit: Die Yacht ist trotz ihrer Größe, falls vom Eigentümer so gewünscht, für den Betrieb mit kleiner Crew konzipiert. Das Segelsetzen und Trimmen lässt sich direkt von den Steuersäulen aus erledigen, per Knopfdruck. So hat der Rudergänger umfassende Kontrolle über eine Vielzahl von hydraulischen Winschen, Rollanlagen und Streckern. Optional kann der Zug auf Fallen und Stagen gemessen und auf einem Raymarine-Display angezeigt werden.
Mit den ausfahrbaren Bug- und Heckstrahlrudern soll das Manövrieren dieser majestätischen Yacht so einfach wie möglich gemacht werden. Magnus Rassy, der die HR 69 zunächst einmal für sich selbst gebaut hat, plant, sie in der kommenden Saison ohne Skipper oder bezahlte Crew zu segeln. Dabei unterstützen auch die Sleipner-Strahler, die direkt durch nah platzierte Mastervolt-Lithium-Akkus betrieben werden, um Kabelwege kurz zu halten.
Wie alle neueren Modelle von Germán Frers für die schwedischen Yachtbauer besitzt auch das neue Flaggschiff ein breites Heck und eine stark eingezogene Wasserlinie, was zwei Ruderblätter erforderlich macht, die in einem deutlichen Winkel vom Rumpf abstehen. Im Heckstauraum kann ein 3,40 Meter langes Highfield-Dingi quer gelagert werden. Ein auf Schienen montierter Drehmechanismus erleichtert das Setzen und Bergen.
Unter Deck bietet die Rassy gewohnt gemütliche skandinavische Atmosphäre. Spektakulär ist der Ausblick durch die fast zwei Meter langen Rumpffenster und die ebenso großen Aufbaufenster – wenn derzeit auch nur auf die umliegenden Messestände. Die Sichtachsen in der HR 69 sind beeindruckend.
Die YACHT-Testredaktion durfte bereits im Dezember 2023 an Bord der großen Schwedin gehen und einen umfangreichen Test durchführen. Als Resultat zeigte sich ihre beeindruckende Segelleistung, mehr dazu im vollständigen Test in YACHT 3/2024.
Staunen lässt einen beim Messerundgang auch das Preisschild der HR 69: Sie kostet rund 57 Millionen Schwedische Kronen, was nach aktuellem Umrechnungskurs etwa 5.965.000 Euro inklusive 19 % Mehrwertsteuer entspricht.