Michael Good
· 11.11.2022
Bavaria Yachts kündigt ein komplett neu entwickeltes Modell für die ambitionierte C-Linie an. Das bewährte und preisgekrönte Tourenkonzept geht jetzt mit der C46 in die erwartete Vergrößerung
Mit der C42 (Test YACHT 16/2020) hat das damals neue Management bei Bavaria eine überzeugende Neuauflage der gehobenen C-Linie präsentieren können. Für die stimmige Konstruktion, die besonders guten Segeleigenschaften und den sehr wohnlichen sowie komfortablen Innenausbau wurde Bavarias Neue mit dem Titel als Europas Yacht des Jahres 2021 in der Kategorie der Fahrtenyachten ausgezeichnet. Nach dem Linienausbau mit der C38 schlagen die Pläne zur Programmerweiterung nunmehr nach oben aus. Für die jetzt angekündigte Bavaria C46 wird das Konzept in allen Bereichen weiterentwickelt und gleichzeitig neu interpretiert. Erhalten bleiben die charakteristischen Merkmale des Rumpfdesigns mit dem typischen Bavaria V-Bug und der ausgeprägten Rumpfaufkimmung. Wie alle Modelle der C-Line ist auch die neue C46 in Kooperation zwischen dem Bavaria-Entwicklungsteam und Konstrukteuren bei Maurizio Cossutti Yacht Design in Italien entstanden.
Mit sechs optionalen Winschenpositionen im Cockpit kann das Deckslayout der C46 auf verschiedene Ansprüche abgestimmt werden, sei es zum Fahrtensegeln mit der Familie oder für den sportlichen Einsatz mit Mannschaft. Anders als bei den kleineren Modellen C38 und C42 werden beim neuen und größeren Schiff jetzt aber sämtliche Schoten, Fallen und Trimmleinen unter Deck und innerhalb der Cockpitsülls direkt vor die Steuersäulen zurückgeführt und dort über zwei dicht nebeneinander stehende Winschen bedient, die auch vom Steuermann leicht erreichbar sind. Damit eignet sich das Konzept insbesondere auch für Segler, die oft mit kleiner Crew oder sogar einhand unterwegs sind.
Das Layout im Cockpit sieht zwei Sitzgruppen in U-Form vor, dazu zwei getrennte Tische, die auf Knopfdruck absenkbar sind. So lassen sich mit zusätzlichen Einlegepolstern ganz einfach zwei sehr großzügige Sonnenliegen in der Plicht installieren. Und: Der Durchgang durch das Cockpit bleibt frei und unverbaut. Die große Badeklappe im XXL-Format öffnet den Zugang zu einer sehr geräumigen Lazarette. Bavaria hat diesem Heckstauraum den vorläufigen Arbeitstitel “Toy Garage” verpasst.
Den Zweisaling-Alumast gibt es in herkömmlicher Ausführung oder wahlweise auch als Rollmast. Standard ist die Selbstwendefock, es ist aber auch möglich, die C46 etwa für den Einsatz am Mittelmeer mit einer überlappenden Genua und Holepunkten auf dem Kajütaufbau auszustatten. Für die Schoten werden dann zwei zusätzliche Primärwinschen auf dem Cockpitsüll montiert. Der 90 Zentimeter lange Bugspriet für Gennaker oder Code Zero ist als festes Bauteil jetzt fest mit dem Rumpf verbunden. Am Rüssel hängt bei Bedarf auch der Anker.
Unter Deck hat der Kunde die Wahl zwischen verschiedenen Layoutvarianten mit drei, vier oder fünf Kabinen. Angeboten wird auch eine Version für den Yachtcharter mit vier Doppelkabinen mit jeweils einer eigenen, direkt zugänglichen Nasszelle. Den Standard-Dreikabiner gibt es überdies mit einem zusätzlichen, separaten Raum am Niedergang, der beispielsweise als Stau- und Werkzeugraum genutzt werden kann oder als Schrank für nasses Ölzeug.
Noch hält sich Bavaria mit detaillieren Informationen zum neuen Schiff zurück. Auch die Layouts mit den Ausbaumöglichkeiten unter Deck, die Standard-Spezifikationen oder die Preislisten sind noch nicht verfügbar. Auf der Messe boot in Düsseldorf wollen die Yachtbauer in Giebelstadt das Projekt dann ausführlicher vorstellen.