ZugerseeSegelyacht nach tödlichem Regatta-Unglück gehoben

Max Gasser

 · 06.09.2024

Aufwändige Bergungsaktion: Hier wird die Lacustre gehoben
Foto: Polizei Zug
Vor zwei Monaten sank ein Klassiker im Rahmen einer Regatta auf den Grund des Zugersees. Einer der drei Segler verstarb damals, die verunglückte Segelyacht konnte jetzt geborgen werden

Eine im Juni 2024 im Zugersee im Schweizer Kanton Schwyz gesunkene Segelyacht konnte aus einer Tiefe von rund 80 Metern gehoben werden. Die Yacht war bei einer Regatta havariert und gesunken. Ein 56-jähriges Crewmitglied war in der Folge zunächst vermisst und später tot geborgen worden. Wie es zum Unfall kam, ist derweil nicht bekannt.

Beim 9,50 Meter langen Schiff handelt es sich um eine Lacustre. Bei den nur 1,81 Meter breiten klassischen Rennyachten handelt es sich um die am weitesten verbreitete Einheitsklasse der Schweiz. Erst kürzlich berichteten wir ausführlich von der aufwändigen Bergung einer Sonderklasse, welche ebenfalls beim Wettsegeln auf Tiefe ging.

Zwar mussten jetzt rund 50 Meter weniger überwunden werden, aber auch die Rettung der Lacustre erforderte den mehrstündigen Einsatz zahlreicher Spezialisten. Zuvor musste die Bergung des Segelschiffes minutiös vorbereitet und geplant werden.

Bergung in mehreren Schritten: Lacustre aus 80 Metern Tiefe geborgen

In einem ersten Schritt gelang es den Tauchern der Kantonspolizei Zürich am vergangenen Freitag, am Segelschiff die Konstruktion für die Windenbergung anzubringen. Diese Arbeiten gestalteten sich aufgrund der Situation auf dem Seegrund als äußerst anspruchsvoll, verliefen jedoch erfolgreich.

Gestern wurde dann wiederum mit einem Tauchgang in einer Tiefe von 80 Metern das Seil der Bergungswinde angebracht. Diese befand sich auf der schwimmenden Plattform einer privaten Baufirma. Im Anschluss wurde die Yacht langsam und vorsichtig angehoben.

An der Wasseroberfläche angekommen wurde das Schiff durch die Taucher der Kantonspolizei Schwyz gesichert, mittels Vorrichtung in die Höhe gehoben, ausgepumpt und im Anschluss daran mit einem Boot in den Hafen Zug geschleppt. Dort wurde das Segelschiff auf einen Bootstrailer gehoben und abtransportiert. Die Ursache für den Untergang des Segelschiffs ist Gegenstand der laufenden Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug.

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