Die französische Navy erreichte am vergangenen Samstag gegen 15 Uhr den Notruf eines britischen Einhandseglers. Der 73-Jährige soll sich zu diesem Zeitpunkt etwa 50 Meilen westlich von Lacanau bei Bordeaux befunden haben, wie mehrere britische Medien übereinstimmend berichten. Kurz zuvor habe der Havarist einem nahegelegenen Frachtschiff per Funk mitgeteilt, in Sicherheit zu sein und seinen Kurs fortzusetzen. Auf mehrere Funksprüche hatte er tags zuvor nicht reagiert.
Rund zweieinhalb Stunden später fand ein Hubschrauber der französischen Luftwaffe dann allerdings die beschädigte Yacht. Die rund zwölf Meter lange “Tiger PA” unter amerikanischer Flagge war im Golf von Biskaya angespült worden. Die daraufhin abgeseilten Taucher fanden keine Spur des Mannes. Auch ein in das Gebiet umgeleitetes portugiesisches Frachtschiff und ein spanisches Krankenhausschiff sowie ein bei Einbruch der Dunkelheit eingesetztes Flugzeug der französischen Marine vom Typ Falcon 50, konnten den vermissten Segler nicht ausfindig machen. Am Sonntag gegen 1.30 Uhr wurde die Suche dann erfolglos eingestellt.
Nordspanien und der Westen Frankreichs waren am Wochenende vom Unwetter “Herminia” mit starken Regenfällen und heftigen Winden heimgesucht worden. Das Sturmtief erschwert derzeit nicht nur einigen Vendée-Globe-Teilnehmern den Zieldurchgang und verhindert die Einfahrt in den Hafen von Les Sables-d’Olonne, sondern setzte in Westfrankreich auch Autos und Gebäude unter Wasser. Französische Nachrichtensender berichteten über Böen von bis zu 85 Knoten im Atlantik.
Die Biskaya gilt für Segler im Allgemeinen als eine der anspruchsvollsten Seeregionen der Welt. Der Golf, der sich entlang der Westküste Frankreichs bis zur Nordküste Spaniens erstreckt, ist bekannt für seine unberechenbaren Wetterbedingungen und starken Strömungen.