TotalverlustExplosion zerstört Segelyacht in Marina Wendtorf

Lars Bolle

 · 15.07.2025

Die gesunkene Segelyacht hatte offenbar keinen Mast gestellt. Das Kajütdach wurde komplett abgeprengt, das Boot sank.
Foto: Feuerwehr Wendtorf
Eine heftige Explosion erschütterte am Sonntagabend die Marina Wendtorf an der Ostee. Eine Segelyacht wurde dabei komplett zerstört, es gab keine Verletzten. Die Ursache des Vorfalls ist noch unklar, die Kriminalpolizei ermittelt.

Die Explosion in der Marina Wendtorf am Sonntagabend war so gewaltig, dass sie im gesamten Hafen zu spüren war. "Die Druckwelle hat sich durch das Wasser ausgebreitet, sodass sie noch am rund 250 Meter entfernten Steg 2 zu spüren war", erklärt Thomas Krüger, Betriebsleiter der Hafenmeisterei, gegenüber den Kieler Nachrichten. Um 18:51 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein, die mit zwei Löschzügen zum Hafen ausrückte.

Totalschaden an der "Kieck ut"

Als die Einsatzkräfte eintrafen, fanden sie nur noch Trümmer der Segelyacht "Kieck ut" vor. Die Explosion hatte das Oberdeck vom Rumpf abgerissen, der auf den Grund des Hafens sank. Die “Kieck ut” sei ein Totalschaden, so Krüger. Laut Polizei fing das Boot durch die Explosion Feuer, das jedoch durch das Wasser im Hafen weitestgehend erlosch.

Es gab keine Verletzten. Die Eigentümer des Seglers seien am selben Tag abgefahren, nachdem sie in der Nacht zuvor noch auf ihrer Yacht übernachtet hatten. Auch durch herumfliegende Trümmerteile wurde niemand verletzt. Die Splitter und Wrackteile verteilten sich auf den umliegenden Stegen und Booten.

Ursache noch unklar

Was die Explosion auf der Segelyacht, die seit 2024 in Wendtorf liegt, ausgelöst hat, ist derzeit noch unklar. Eine Gasflasche soll sich laut Hafenmeister nicht an Bord befunden haben. Das Boot habe über einen Elektromotor verfügt. Andreas Arends, Sprecher der Polizeidirektion Kiel, teilt mit, dass der Kriminalpolizei Plön noch keine Erkenntnisse über die Ursachen vorlägen. Ebenso wenig gebe es Schätzungen zur Höhe des Schadens.

Die Feuerwehr verlegte vorsorglich eine Ölsperre und unterstützte bei den Aufräumarbeiten. Gegen 20 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Die Hafenmeisterei steht nun in Kontakt mit einem Bergungsunternehmen, das die Überreste der Yacht aus dem Hafenbecken heben soll.

Häufigste Brandursachen an Bord

Brände an Bord von Yachten sind häufig auf dieselben Risikofaktoren zurückzuführen, wie Experten gegenüber der YACHT berichten. Die Pantry ist eine zentrale Gefahrenquelle, da Unachtsamkeit beim Kochen oder alte Gasanlagen schnell zu Bränden oder Explosionen führen können. Die Antriebsanlage, besonders Benzinmotoren, birgt ebenfalls Risiken, da undichte Kraftstoffleitungen brennbare Gemische erzeugen. Die Elektrik stellt ein weiteres Risiko dar, vor allem bei älteren Yachten: Ungeeignete Sicherungen oder korrodierte Kabel können Überhitzung und Brände verursachen. Zusätzliche Gefahren, wie unbeaufsichtigte Kerzen oder Zigaretten, erhöhen das Brandrisiko.

Brandgefahren in der Pantry:

  • Gardinen oder Geschirrtücher fangen Feuer: Entfernen Sie brennbare Materialien aus der Nähe des Herdes
  • Überhitzte Pfannen: Lassen Sie den Herd niemals unbeaufsichtigt
  • Defekte Gasanlage: Lassen Sie die Gasanlage regelmäßig von Fachleuten prüfen

Brandgefahren im Motorraum:

  • Undichte Kraftstoffleitungen: Kontrollieren Sie regelmäßig auf Lecks
  • Überhitzter Auspuff: Achten Sie auf ausreichende Kühlung des Motors
  • Defekte Elektrik: Überprüfen Sie Kabel und Anschlüsse auf Beschädigungen

Elektrische Brandursachen:

  • Überlastete Leitungen: Verwenden Sie nur Kabel mit ausreichendem Querschnitt
  • Korrodierte Kabel: Tauschen Sie beschädigte Leitungen aus
  • Falsche Sicherungen: Ersetzen Sie defekte Sicherungen nie durch stärkere

Sonstige Brandgefahren:

  • Unbeaufsichtigte Kerzen: Löschen Sie offenes Feuer vor dem Schlafengehen
  • Zigaretten im Bett: Rauchen Sie nur an Deck
  • Unsachgemäße Lagerung von Kraftstoff: Lagern Sie Benzinkanister sicher und belüftet

Prävention gegen Brände an Bord

  • Installieren Sie Rauchmelder
  • Halten Sie Feuerlöscher und Löschdecken griffbereit
  • Schulen Sie die Crew im Umgang mit Löschgeräten
  • Erstellen Sie einen Notfallplan für den Brandfall
  • Führen Sie regelmäßige Sicherheitschecks durch

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