Jan Zier
· 05.01.2022
Rund 750 Mal sind Seenotretter auf Nord- und Ostsee 2021 Seglern zu Hilfe geeilt. Zum Glück ging es nur selten um Leben und Tod. Die häufigsten Havarie-Ursachen
In der zurückliegenden Segelsaison sind die Seenotretter wieder öfter alarmiert worden als im Vorjahr. Spannend an der Bilanz ist vor allem aber, dass es nun erstmals auch Zahlen für solche Einsätze gibt, die explizit für Segler gefahren wurden. Bislang waren in der DGzRS-Bilanz stets nur Daten für alle Wassersportler zusammen veröffentlicht worden, sodass eine Interpretation der Statistik vage bleiben musste.
Von Januar bis Ende Oktober rückte die DGzRS insgesamt 747 Mal für Segler aus, im Vorjahreszeitraum waren es 641 Einsätze. Die fehlenden Monate November und Dezember sind für die Statistik wenig relevant, da in dieser Zeit kaum noch Wassersportler auf Nord- und Ostsee unterwegs sind.
Insgesamt zählten die Retter 1865 Einsätze, das sind 260 mehr als 2020 – wohl auch, weil trotz der anhaltenden Pandemie 2021 wieder mehr Boote auf Nord- und Ostsee unterwegs waren. Das Niveau vom Vor-Corona-Jahr 2019 war damit aber noch nicht wieder erreicht. Damals waren die rund 60 Seenotrettungskreuzer zu 1979 Einsätzen gerufen worden.
1155 Fälle betrafen in letzten Jahr Wassersportler, das waren rund 100 mehr als 2020. Bei den Havarie-Ursachen liegen Motorprobleme weiterhin vorn, gefolgt von Grundberührungen. Das geht aus dem langjährigen Vergleich hervor, den die YACHT regelmäßig auf Grundlage der Seenotretter-Statistik erstellt (siehe Bildergalerie).