YACHT-Redaktion
· 07.06.2022
Ein Österreicher ist am Sonntag mit seiner Yacht in der Brandungszone der Nordseeinsel festgekommen. Das Schiff drohte von den Wellen zerschlagen zu werden
Seinen Nordseetörn über das Pfingstwochenende hat sich ein Segler aus Österreich sicherlich anders vorgestellt: Am Pfingstsonntag geriet er in der Brandungszone vor der Insel Juist in eine lebensgefährliche Situation, aus der ihn erst die Seenotretter der Station Borkum befreien konnten. Sie schleppten ihn mit dem Seenotrettungskreuzer "Hamburg" sicher nach Borkum.
Gegen 21 Uhr informierte die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven die deutsche Rettungsleitstelle See der DGzRS über einen Notfall: Ein Segler war mit seiner Yacht etwa eineinhalb Seemeilen nordwestlich des Westendes der Ostfriesischen Insel Juist festgekommen. Bei ablaufendem Wasser und Nordostwind mit bis zu fünf Beaufort wurde er in der Brandungszone nördlich des Haaksgat zum Spielball der See. Immer wieder schlugen die bis zu eineinhalb Meter hohen Wellen gegen seine etwa zehn Meter lange Segelyacht "Azimuth" und warfen sie auf die betonharte Sandbank.
"Für den Segler war es eine aussichtslose Lage. Über kurz oder lang hätte die Brandung seine Yacht kaputtgeschlagen", ist sich Vormann Ralf Brinker sicher. In der aufgewühlten See gelang es den Seenotrettern erst bei auflaufendem Wasser nach Mitternacht, mit dem Tochterboot den Havaristen ins tiefere Wasser zu ziehen. Anschließend schleppten sie die Yacht samt Segler nach Borkum. Der Österreicher war erschöpft, blieb aber unverletzt.
Das Seegebiet der Ostfriesischen Inseln erfordert hohe Revierkenntnis und gilt auch unter erfahrenen Seglern als anspruchsvoll. Immer wieder geraten dort Yachten in Not, insbesondere in den Seegatten zwischen den Inseln.