SeenotSchiffbrüchige gerettet

Pascal Schürmann

 · 05.01.2018

Seenot: Schiffbrüchige gerettetFoto: US Coast Guard
Kris Larsen auf seiner "Kehaar Darwin"

Im Pazifik irrt ein Australier mit seinem Boot über 100 Tage, im Indischen Ozean ein Pole gar sieben Monate lang hilflos umher – zwei haarsträubende Geschichten

Es ist noch gar nicht lange her, da sorgten zwei Frauen, Jennifer Appel und Tasha Fuiaba, international für Aufsehen, als sie nach einer fünfmonatigen Odyssee über den Pazifik 900 Seemeilen vor Japan gerettet wurden. Nun gehen die Geschichten zweier weiterer Segler um die Welt: die des Polen Zbigniew Reket und des Australiers Kris Larsen. Wie die beiden US-Amerikanerinnen trieben auch sie mit ihren Booten wochen-, ja monatelang hilflos übers Meer.

  Das zu einem Segelboot umgerüstete ehemalige Rettungsboot, mit dem der Pole Zbigniew Reket auf Törn gingFoto: SNSM
Das zu einem Segelboot umgerüstete ehemalige Rettungsboot, mit dem der Pole Zbigniew Reket auf Törn ging

Zbigniew Reket hatte eigentlich nur von den Komoren nach Südafrika segeln wollen. Doch schon kurz nach seinem Start ging offenbar das Ruder seines in Indien zu einem Segelboot umgebauten Rettungsbootes zu Bruch. Es folgte eine Drift, die ihn einmal quer über den Indischen Ozean und wieder zurück getragen habe. Technische Hilfsmittel, um auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen, hatte er keine an Bord. Gelebt habe er von Tütensuppen, selbst gefangenem Fisch und aufgefangenem Regenwasser. Immerhin hatte Reket Gesellschaft: Auf den Komoren war ihm kurz vor dem Start eine Katze zugelaufen.

Am zurückliegenden zweiten Weihnachtstag schließlich hatte Reket Glück: Die Crew einer anderen Yacht entdeckte den Schiffbrüchigen und holte Hilfe herbei. Von der französischen Küstenwache wurde der Pole daraufhin nach La Réunion geschleppt. Dort avancierte er schnell zum – wenn auch tragischen – Held. In zahlreichen Interviews muss er seither von seiner Odyssee berichten.

Die Rettung des schiffbrüchigen Polen Z. Reket

Auch beim Schiff des Australiers Larsen handelt es sich nicht um eine konventionelle Yacht. Seine "Kehaar Darwin" ist ein Eigenbau mit einem dschunkenartigen Rigg. Damit wollte er von Panama nach Down Under, doch verlor er offenbar völlig die Orientierung. Navigationsinstrumente, Funkgeräte oder gar einen Motor, all das habe er nicht auf seinem Boot gehabt, berichtet die US-Küstenwache, die den Mann jüngst vor Hawaii rettete. Da war er nach eigenem Bekunden schon über 100 Tage auf See.

  Der Australier Kris Larsen Foto: US Coast Guard
Der Australier Kris Larsen