Der Grund: Die Crew einer Charteryacht hatte vergangene Woche versucht, den ehemaligen Nothafen Darßer Ort anzulaufen. Dieser ist jedoch seit September 2023 geschlossen. Seither versandet die Einfahrt zunehmend. Das schienen die Segler, die aus Italien kommen, nicht gewusst zu haben – und liefen auf Grund.
Gegen 19 Uhr am vergangenen Donnerstag erhielt der Seenotrettungskreuzer “Nis Randers” den Notruf. Das teilte DGzRS-Sprecher Nils Sander auf YACHT-Anfrage mit. Das 28 Meter lange Schiff war bis vergangenes Jahr im Nothafen Darßer Ort stationiert. Seitdem dieser geschlossen ist, liegt er übergangsweise in Barhöft, westlich von Rügen. Vor Ort eingetroffen sei das Tochterschiff “Uwe” zu Wasser gelassen worden. Wegen seiner geringen Tiefe konnte es den Havaristen freischleppen.
Fünf Windstärken aus Ost, Wellen und Dunkelheit hätten den weiteren Einsatz allerdings erschwert, so Sander. Deswegen sei die Charteryacht in den nahegelegenen Inselhafen von Prerow geschleppt worden. Die Crew an Bord sei unversehrt geblieben. Ob die Yacht durch das Malheur allerdings einen Schaden erlitt, ist nicht bekannt.
Durch den Vorfall wurde der Havarist wohl einer der ersten Gäste des noch nicht eröffneten Inselhafens – wenn auch unfreiwillig. Und auch der Seenotrettungskreuzer “Nis Randers” machte erste Bekanntschaft mit seiner neuen Heimat. Denn dieser wird im Rundhafen stationiert , sobald der Hafen öffnet. Wann das sein wird, ist weiterhin unklar, so Sander.
Eigentlich hätte der Neubau laut Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern bereits im Juli dieses Jahres eröffnet werden sollen. Allerdings verzögerten schlechte Wetterbedingungen im Winter und Lieferschwierigkeiten die Arbeiten an dem Hafen, der den schon voriges Jahr geschlossenen und rückgebauten Nothafen Darßer Ort ersetzen soll (die YACHT berichtete). Neben dem Seenotrettungskreuzer sollen dann auch rund 40 Yachten und drei lokale Fischer in dem Hafenrund unterkommen können.