OstseeChartergäste nach CO-Alarm evakuiert, Steg teilweise geräumt

Nils Leiterholt

 · 03.09.2024

Ein Bild das nicht zusammenpasst: Die Feuerwehrleute des Gefahrgut-Zuges in Säureschutzanzügen auf dem Steg auf Fehmarn
Foto: Feuerwehr Burg
Aufregung im Yachthafen Burgtiefe auf Fehmarn. Wegen eines technischen Defekts kochten die Batterien einer Charteryacht über. Zahlreiche Schiffe mussten zeitweise verlassen werden

Dem Feuerwehrbericht zufolge bemerkte ein Chartergast am späten Samstagabend mit Hilfe eines Kohlenmonoxid-Melders die erhöhte CO-Konzentration im Innenraum der von ihm gemieteten Yacht. Deshalb, alarmierte er gegen 21.30 Uhr die Feuerwehr. Diese evakuierte nach einer kurzen Durchsicht das betroffene Boot sowie die unmittelbar danebenliegenden Schiffe. Anschließend wurde der Löschzug Gefahrgut nachalarmiert.

Die Batterien wurden von Feuerwehrleuten in Chemikalienschutzanzügen, die auch vor Säure schützen, ausgebaut. Die fachgerechte Entsorgung soll durch den Inselbauhof Fehmarn vorgenommen werden.

Ladefehler sorgt für CO-Überschreitung

Mutmaßlich sind die Batterien aufgrund eines technischen Fehlers beim Laden übergekocht. In Folge dessen lag die CO-Konzentration trotz eigentlich guter Raumdurchlüftung bei 180 ppm. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bei einem Aufenthalt über eine Stunde eine nicht höhere Konzentration als 20 ppm. Der gemessene Wert war also neunmal so hoch. Der augenscheinliche Melder, Christoph Schmidt, kommentierte den Einsatz auf der Facebook-Seite der Wehr: “[...] Die Situation war für uns kritisch und lebensgefährlich. [...] CO-Melder rettet Leben”.

Nach Abschluss des Feuerwehreinsatzes wurde der Steg wieder freigegeben und die Schiffe konnten wieder betreten werden. Die Besatzung der Charteryacht, auf der sich der Vorfall ereignete, verbrachte die Nacht, wie moin.de berichtete, wegen potenzieller Rest-Gase jedoch nicht auf dem Schiff.


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Über Kohlenmonoxid

Kohlenmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das äußerst gefährlich für Menschen ist. Es entsteht vor allem bei unvollständiger Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Materialien, wie zum Beispiel in Autoabgasen, bei offenen Feuern oder defekten Heizungsanlagen. Das Einatmen von Kohlenmonoxid kann lebensbedrohlich sein, da sich das Gas im Blut an das Hämoglobin bindet und so den Sauerstofftransport blockiert. Dies führt zu Sauerstoffmangel in Organen und Geweben und kann zu Bewusstlosigkeit, schweren Vergiftungserscheinungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Aus diesen Gesichtspunkten ist es sehr wichtig, in geschlossenen Räumen, insbesondere mit Gasherd, einen Kohlenstoffmonoxid-Melder zu installieren.

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