Morten Strauch
· 15.09.2022
Ein russischer Staatsbürger ist Dienstagnacht an der dänischen Westküste bei Hvide Sande mit seiner 28-Fuß-Segelyacht gestrandet. Nachdem er sich an Land gekämpft hatte, fand der erschöpfte und unterkühlte Solosegler Hilfe bei deutschen Touristen, an deren Ferienhaus er klopfte
Jetzt wird der Fall kurios. Im Schlepptau mit dem gerufenen Rettungswagen befindet sich auch die dänische Polizei, um sicherzustellen, dass sich nicht noch weitere Personen an Bord der gestrandeten Yacht befinden.
Heine Bærentsen, Polizeikommissar von Ringkøbing: „Im Gespräch mit dem russischen Skipper stellte sich heraus, dass der Mann auf dem Weg von Schweden nach Spanien war, um später über den Atlantik nach Nordamerika zu segeln. Aber er hat es dann nur bis zur dänischen Westküste geschafft.“
Da der Russe kein gültiges Visum für Dänemark hat, aber in dänischen Gewässern unterwegs war, kompliziert es die Sache noch weiter aufgrund der jüngst verschärften Einreisebestimmungen infolge des Ukraine-Krieges. Der gestrandete Segler beteuert jedoch, während des Krieges in der Ukraine gelebt zu haben.
Letzter Stand der eigentümlichen Strandung ist, dass der Russe einen Asylantrag in Dänemark gestellt hat. Sein Schiff ist mittlerweile geborgen – was damit geschieht, ist ebenso ungewiss.