Uwe Janßen
· 30.03.2015
1865 wurde die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gegründet. Seither hat sie 81.000 Menschen aus Seenot befreit. Eine Hommage
Als die Bark „Johanne“ 1854 vor Spiekeroog sank, kamen 77 der 216 Menschen an Bord ums Leben. Das Schiff war mit Auswanderern in die USA unterwegs und schon vor den Ostfriesischen Inseln in Schwerwetter und schließlich in Seenot geraten. Die Insulaner verfolgten die Tragödie, aber sie waren ohnmächtig. Seinerzeit existierte kein Rettungswesen an der deutschen Küste. Die Forderungen nach einer Änderung dieses Zustands verhallten zunächst ohne große Wirkung.
Sechs Jahre später kam es vor Borkum zu einer ähnlichen Katastrophe, und nun endlich reagierten die Küstenbewohner. Erste Hilfs-Stützpunkte wurden aufgebaut; sie fusionierten am 1865 zur Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Dieser Gründungstag jährt sich am 29. Mai zum 150. Mal, über 81.000 Menschen wurden zeit ihres Bestehens von der DGzRS gerettet – Grund genug für die YACHT, die Arbeit der Seenotretter in einem großen Spezial zu würdigen.
So erhielt Karolina Meyer-Schilf Einlass ins Allerheiligste der Seenotretter, das Maritime Rescue Coordination Center (MRCC) in Bremen. In einer lesenswerten Reportage berichtet sie über die Abläufe hinter den Kulissen, von einem Ort, an dem die Männer 24 Stunden pro Tag Wache gehen, 365 Tage im Jahr.
Überdies stellen wir Ihnen die Flotte der Kreuzer und Boote vor und erklären, warum welche Einheit wo stationiert ist. Eine wesentliche Rolle in der Finanzierung des Rettungswesens spielen die bekannten Sammelschiffchen – Nils Theurer hat Erstaunliches aus Geschichte und Gegenwart der maritimen Klingelbeutel zusammengetragen. Weiterhin nimmt Marineflieger Thorsten Bobzin im Gespräch Stellung zur aktuellen Kritik am Zustand des Luftrettungswesens.
Außerdem im neuen Heft:
• Die Meilensteine der Seenotrettung
• Der Zeitplan der Jubiläumsfeierlichkeiten in Mai und Juni
• Seenotfälle, die Geschichte schrieben