Kristina Müller
· 25.06.2024
Die Havarie passierte kurz vor Mitternacht in der dicht befahrenen Seeschifffahrtsstraße Terschelling German Bight in der Deutschen Bucht. Das meldet die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Manövrier- und tiefenbeschränkte Berufsschifffahrt muss ihren Kurs hier genau einhalten, und das Gebiet ist von querenden Fahrzeugen so schnell wie möglich zu passieren. Dies war nach dem Ruderverlust jedoch nicht mehr möglich; die Zwölf-Meter-Yacht war manövrierunfähig. Um 23.42 Uhr sendeten die Segler einen Mayday-Ruf.
Die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Coordination Centre in Bremen, alarmierte den Seenotrettungskreuzer “Hamburg” der Station Borkum, der sofort auslief. Dessen Vormann stimmte den Einsatz mit der Verkehrszentrale der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ab, die die Fahrzeuge im Großschifffahrtsweg überwacht.
Da die manövrierunfähige Segelyacht mit AIS ausgestattet war, konnte die Situation bis zum Eintreffen der “Hamburg” laufend beobachtet werden.
Um 1.30 Uhr stellten die Seenotretter sowohl vom Seenotrettungskreuzer wie auch vom Tochterboot aus eine Leinenverbindung zur Segelyacht her. Während die “Hamburg” die Yacht schleppte, steuerte ihr Tochterboot das ruderlose Schiff als Schleppanhang aus.
Gegen sechs Uhr am Montagmorgen trafen die Seenotretter mit der manövrierunfähigen Segelyacht und den beiden erschöpften, aber unverletzten Seglern auf Borkum ein. Das Wetter in der Nacht war ruhig, die Sichtverhältnisse trotz Dunkelheit gut.
Ein weiteres Bootsunglück meldete am Montag das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West aus Kempten im Allgäu. Das ereignete sich zwar an Land, endete für den Bootseigner jedoch weitaus schlimmer. Der Mann wurde bei einem Stromunfall schwer verletzt.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen schob ein 65-jähriger Mann am Montagmittag einen Katamaran mit einem Trailer auf einer Teerstraße in Richtung der Anlegestelle am Rottachsee, nachdem er ihn aus dem Wasser geholt hatte. Dabei verfing sich der rund neun Meter hohe Carbonmast in Hochstromleitungen, die quer über der Straße verlaufen.
Der Strom schlug über die Mittelspannungsleitungen, an denen rund 20.000 Volt anlagen, auf den Katamaran und auf den Mann über. Ein eingesetzter Rettungshubschrauber brachte ihn nach dem Unfall in eine Spezialklinik. Sein Zustand ist nach Angaben der Polizei stabil, allerdings trug er schwere Verletzungen davon.
Zur Rettung des Mannes, für die neben dem Rettungshubschrauber auch ein Rettungswagen und die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz waren, wurde der Strom auf den Leitungen abgeschaltet, wodurch einige Haushalte von einem rund 45-minütigen Stromausfall betroffen waren.