Kristina Müller
· 19.04.2017
An der Adriaküste ist eine Bavaria manövrierunfähig auf die Hafenmole von Rimini getrieben. Vier der sechs Crewmitglieder haben nicht überlebt
Bei einem schweren Bootsunglück vor der Hafeneinfahrt von Rimini sind vier italienische Segler ums Leben gekommen. Am Dienstagnachmittag war die Bavaria 50 "Dipiu" bei der Ansteuerung des Hafens von Rimini auf die Felsenmole geschleudert worden. Vier Crewmitglieder wurden dabei von Bord gespült, außerdem brachen Kiel, Ruder und Rigg der Yacht. Das berichten die italienische Nachrichtenagentur Ansa sowie verschiedene italienische Medien.
Die "Dipiu" befand sich demzufolge auf einer Überführungsfahrt von Ravenna an der Adriaküste nach Trapani auf Sizilien. An Bord waren sechs Personen aus Verona. Fünf Männer und eine Frau – den Berichten zufolge alle erfahrene Segler. Offensichtlich wurden sie von heftigem Wetter überrascht, nordöstlicher Bora mit über 40 Knoten Windgeschwindigkeit. Daraufhin steuerte die Crew den Hafen von Rimini an, wobei sie über Funk von Land aus unterstützt wurde. Bei der Ansteuerung versagte der Motor jedoch, und das Vorsegel ließ sich offenbar nicht ausrollen. Manövrierunfähig wurde die Yacht von hohem Wellengang umgeworfen, erst gegen und schließlich auf die Hafenmole getrieben.
Rettungskräfte fanden zunächst eine Person tot auf, drei weitere Crewmitglieder wurden vermisst. Ihre Leichen wurden erst am Mittwochmorgen nach einem nächtlichen Sucheinsatz gefunden. Zwei waren an die Mole gespült, eine war vom Strom vertrieben worden. Unter den Toten sind ein 65-jähriger Segler und seine 38-jährige Tochter. Die überlebenden Crewmitglieder, ein 39 Jahre alter und ein 69 Jahre alter Mann, befinden sich zur Behandlung im Krankenhaus.