Kristina Müller
· 25.04.2018
Kein schöner Saisonstart: Nach Ruderbruch auf See befestigt eine Crew ihr Boot an der Seebrücke Kellenhusen – wenig später liegt es als Wrack am Strand
Dass eine Seebrücke kein guter Ort zum Anbinden einer Segelyacht ist, mussten zwei frisch gebackene Bootseigner Anfang April auf einer Überführungsfahrt erleben: Ihr gebraucht gekauftes Schiff wollten sie bei moderaten Bedingungen von Laboe nach Boltenhagen überführen.
Doch unterwegs bricht das Ruder des Kleinkreuzers, das Boot lässt sich nicht mehr richtig manövrieren. Mit Bordmitteln steuert die Crew daraufhin die für Erholungszwecke gedachte Seebrücke in Kellenhusen an, die am Strandabschnitt zwischen Dahme und Grömitz 300 Meter in die Ostsee ragt.
Den Ausweg aus der misslichen Lage sehen die Segler nach Informationen eines Mitarbeiters des Pannendienstes Sea Help darin, ihr havariertes Schiff an der Seebrücke zu vertäuen und von Land aus eine Reparatur oder eine Lösung zu organisieren. Sie verlassen das Boot, das unbeaufsichtigt zurückbleibt.
In den darauffolgenden Tagen kommt starker auflandiger Wind aus Nordost auf, der Welle mit sich bringt. Das immer noch an der Brücke vertäute Boot reißt sich los und wird unter die Seebrücke gedrückt. Der Mast bricht, und während die kleine Yacht immer weiter an den Strand gespült wird, reißt auch der Kiel ab.
Als das Boot später am Strand entdeckt wird, ist es in einem desolaten Zustand; das Heck abgesunken, der Rumpf aufgerissen. Wasser steht unter Deck.
Im Auftrag der Eigner muss das Boot, eine 6,50 Meter lange Golif, schließlich mithilfe eines Traktors geborgen werden. Auf der Ladefläche eines Lasters wird es nach Grömitz gebracht – kein schöner Start in die Saison.