GroßeinsatzDramatische Rettungsaktion nach Bootsunglück auf der Havel

Lars Bolle

 · 26.05.2025

Nach dem Unglück ragt nur noch die obere Hälfte des Riggs aus dem Wasser.
Foto: dpa/pa
Ein Segelboot mit vier Personen an Bord sank am Samstagnachmittag auf der Havel nahe der Berliner Insel Schwanenwerder. Eine unter Wasser geratene Person konnte von Rettungskräften geborgen und erfolgreich reanimiert werden. Der Vorfall löste einen Großeinsatz von Feuerwehr, Wasserwacht und DLRG aus.

Am Samstagnachmittag kam es auf der Havel zu einem dramatischen Zwischenfall, als ein Segelboot mit vier Personen an Bord in der Nähe der Berliner Insel Schwanenwerder sank. Eine Person geriet dabei unter Wasser und musste von Rettungskräften geborgen werden. Dank des schnellen Eingreifens der DRK-Wasserwacht konnte die Person noch an Bord eines Rettungsbootes erfolgreich reanimiert werden. Der Vorfall löste einen Großeinsatz von Feuerwehr, DRK-Wasserwacht und DLRG aus.

Nach der erfolgreichen Reanimation wurde die gerettete Person umgehend an das westliche Ufer im Ortsteil Kladow gebracht. Dort übernahmen ein Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe sowie der Notarzt des ADAC-Rettungshubschraubers die weitere medizinische Versorgung. Eine weitere Person erlitt bei dem Unglück leichte Verletzungen, während die beiden anderen Crewmitglieder des Segelbootes unverletzt blieben.

Großaufgebot an Rettungskräften

Der Vorfall löste einen umfangreichen Rettungseinsatz aus. Neben Einheiten der DLRG war auch das Mehrzweckboot der Feuerwache Wannsee im Einsatz. Gemeinsam mit weiteren Kräften der DRK-Wasserwacht und der Wasserschutzpolizei sicherten sie mit mehreren Booten die Unfallstelle und das gesunkene Segelboot. Auch der Technische Dienst der Berliner Feuerwehr sowie ein Löschfahrzeug der Lehrfeuerwache waren vor Ort eingebunden.

Unfallursache ungeklärt

Die genauen Umstände, die zum Sinken der Segelyacht führten, sind noch unklar. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei soll eine Verkettung ungünstiger Wetterumstände und falscher Handhabung des mit vier Männern besetzten Bootes zu dem Unglück geführt haben.

Von der Yacht ragte nach dem Unglück nur noch der Mast aus dem Wasser. Nach Abschluss der unmittelbaren Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen wurde die Einsatzstelle von der Feuerwehr an die Wasserwacht und die Wasserschutzpolizei übergeben. Diese werden in den kommenden Tagen weitere Untersuchungen durchführen und sich um die Bergung des gesunkenen Segelbootes kümmern.

Geschichte des “Salamander”

Nach den Bildern zu urteilen handelte es sich um einen 45er Nationalen Kreuzer. Er steht offenbar mit dem Kiel auf dem Grund. Nach der Segelnummer zu urteilen handelt es sich um die "Salamander VI", das Flaggschiff des Akademischen Verein Hütte e.V.

Laut der Klassenvereinigung der 45er Nationalen Kreuzer wurde die “Salamander” 1990 angeschafft, nachdem das Vorgängerboot wegen morschen Holzes nicht mehr zu retten war. Die Wahl fiel auf ein Boot vom Chiemsee. Der neue “Salamander” wurde mit der Absicht, den Regatta-Sport noch intensiver zu betreiben, leicht modifiziert. Ein Traveller wurde eingebaut und die Schotführung geändert, Spi-Beschläge wurden ergänzt, die Backstagen aus diesem Grund versetzt und alle Fallen und Strecker ins Cockpit umgelenkt. Außerdem wurde die Bugspitze mit einer Niro-Kappe versehen. Am 7.September 1991 wurde der neue 45er auf dem Namen “Salamander VI” getauft.


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