Morten Strauch
· 21.06.2022
Solo-Segler aus Dänemark rammt Fischkutter auf der Nordsee, während er unter Deck beschäftigt ist. Boot und Skipper kommen glimpflich davon
Der beliebte Dänemark-Klassiker ist eine anspruchsvolle Langstreckenregatta für Solisten, Zweihandcrews und Mannschaften, die zudem in den Varianten Inshore und Offshore gesegelt werden kann. Die Offshore-Variante startet in Esbjerg an der Nordseeküste Jütlands. Nach dem Passieren von Dänemarks westlichstem, nördlichstem, östlichstem und südlichstem Punkt geht es am Ende von rund 760 Seemeilen ins Ziel nach Aarhus.
Dass gerade die Solo-Skipper jederzeit äußerst wachsam sein sollten, beweist dieser ehrliche und selbstkritische Facebook-Eintrag von Anders Johansen, der mit seiner JPK 1030 unterwegs ist.
"Tag 2. Update von der Nordsee. 08:39 Uhr. Der Skipper sitzt auf dem Topf. An sich nicht interessant, darüber zu schreiben, aber plötzlich gibt es einen lauten Knall und als ich meinen Kopf aus dem Salon stecke, sehe ich ein großes Fischerboot 4 m hinter mir. Meine 'Beluga' hat eine Ecke des Stahlkutters geküsst, sodass der Bugspriet 50 cm in das Rohr selbst gedrückt wurde. Zum Glück scheint es keine ernsthaften Schäden zu geben. Die Kollision ist natürlich auf unzureichenden Ausguck beider Schiffe zurückzuführen. Ich hatte den Kutter vorher gesehen, aber nicht als Gefahr eingeschätzt. Fehleinschätzung. Dazu hatte ich auch noch den AIS-Alarm ausgeschaltet, da er in Hafengebieten viel Lärm macht. Vorsicht da draußen – und nicht zu lange auf dem Topf sitzen bleiben!"
Mit dem Schrecken davongekommen, konnte Johansen die erste Etappe nach Skagen ohne Probleme beenden, auch wenn er diese vorsichtshalber ohne fliegende Vorsegel gefahren ist. Nach einem gründlichen Check war die "Beluga" ab der zweiten Etappe wieder voll einsatzbereit.
Auf Platz 3 liegend, wird der sympathische Däne voraussichtlich heute Abend die Ziellinie bei Aarhus überqueren. Wer Anders Johansen auf seinen Regatten folgen möchte, kann ihn auf Facebook unter "Beluga racing" finden.