Feuer an BordAkku-Brand auf Segelboot am Bodensee

Michael Rinck

 · 18.09.2023

Die Bente 24 nach dem Brand. Die verkohlte Baumpersenning lässt erahnen, wie hoch die Flammen aus dem Niedergang loderten. Der tragbare Akku im Cockpit scheint nicht die Brandursache zu sein
Foto: Feuerwehr Langenargen
Im BMK Yachthafen in Langenargen ist am Sonntag ein Lithium-Eisenphosphat-Akku an Bord einer Bente 24 in Brand geraten. Das Feuer konnte gelöscht werden. Es gab einen Leichtverletzten

Laut Polizeibericht wurde am vergangenen Sonntag um 10.50 Uhr der Akku gerade geladen, als er plötzlich anfing, stark zu qualmen, und Stichflammen aus dem Niedergang schlugen. Zwei vier und acht Jahre alte Kinder befanden sich zu dem Zeitpunkt an Bord. Die Eltern und mehrere Zeugen reagierten schnell und diese unverletzt aus dem brennenden Boot retten. Mit mehreren Feuerlöschern wurde der Brand gelöscht. Doch eine Explosion verletzte den Vater der Kinder leicht. Zudem hatte er Rauchgas eingeatmet. Der Rettungsdienst brachte ihn zur Beobachtung in eine Klinik. Der Schaden wird auf 8.000 Euro geschätzt.

Einsatzkräfte der Feuerwehr im BMK Yachthafen in LangenargenFoto: Feuerwehr LangenargenEinsatzkräfte der Feuerwehr im BMK Yachthafen in Langenargen

Laut Bericht handelte es sich bei dem Akku um die fest verbaute Stromversorgung für einen Elektroantrieb. Auf den Fotos ist hingegen eine tragbare Powerstation im Cockpit zu sehen, die auch nicht verbrannt zu sein scheint.

UPDATE: Der Akku war nicht fest verbaut, wie zuvor irrtümlich in der Pressemitteilung der Polizei beschrieben. An Bord des Bootes gab es keine Elektroinstallation. Der in Brand geratene Akku gehörte zu einem Elektroantrieb, und war mobil im Boot untergebracht. Er wurde mit einem Verlängerungskabel am Landstrom geladen. Die Powerstation im Bild ist tatsächlich nicht die Brandursache und war zur Stromversorgung von Geräten wie Smartphones und Tablets an Bord.

Erst kürzlich haben wir Feuerlöscher für Lithium-Akku-Brände getestet. Die Empfehlung der Brandschutzexperten lautete dabei, die Crew wenn möglich schnell in Sicherheit zu bringen, da der Brand leicht außer Kontrolle gerät und die Rauchgase extrem toxisch sind. Als besonders häufigen Grund für brennende Akkus identifizierte Holger Flint vom Versicherer Pantaenius fehlerhafte Ladetechnik. Dass es sich bei dem Unglück am Bodensee um einen Lithium-Eisenphosphat-Akku handelte, überrascht, da diese Technik als sehr sicher gilt. Sollte aber das Ladegerät bei voll geladenem Akku nicht abschalten, bietet auch diese Zellchemie keinen vollständigen Schutz gegen einen Brand. Dies gilt im Übrigen für alle Akkutypen, auch für Blei-Säure-Akkus.



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