WeltumsegelungTabarlys Tochter geht mit "Pen Duick VI" auf Törn

Kristina Müller

 · 04.05.2018

Weltumsegelung: Tabarlys Tochter geht mit "Pen Duick VI" auf TörnFoto: Elemen'Terre
Die "Pen Duick VI" soll im Juli zur Weltumsegelung starten

Beim ersten Whitbread-Rennen 1973 musste Éric Tabarly mit der "Pen Duick VI" aufgeben. 45 Jahre danach will seine Tochter Marie sie erneut um die Welt segeln

Ein Schiff mit außergewöhnlicher Geschichte soll in Kürze zu einer außergewöhnlichen Reise aufbrechen: Die 22-Meter lange Ketsch "Pen Duick VI", mit der Éric Tabarly 1973 beim ersten Whitbread Round The World Race startete und 1976 das Ostar-Rennen über den Atlantik gewann, startet Jahrzehnte später erneut zu einer Weltumsegelung.

Skipperin und Initiatorin des Vorhabens ist niemand anderes als Marie Tabarly, Tochter des französischen Ausnahme-Seglers und Miteignerin der "Pen Duick VI".

  Marie Tabarly, Tochter des Ausnahmeseglers Éric TabarlyFoto: Elemen'Terre
Marie Tabarly, Tochter des Ausnahmeseglers Éric Tabarly

Die 33-jährige Französin plant eine vierjährige Weltumsegelung, bei der etappenweise französische Künstler, Musiker und Sportler mitsegeln werden. Auf der Crewliste stehen bereits der Komponist Yann Tiersen ("Die fabelhafte Welt der Amélie"), die Extremsportlerin Géraldine Fasnacht und der Profisegler Franck Cammas. Das gesamte Projekt soll dokumentiert und ein Bericht über jede Etappe im TV ausgestrahlt werden.

"Das Ziel des Projektes ist, all denen eine Stimme zu geben, die andere inspirieren können – sei es im kreativen, ökologischen oder humanitären Bereich", erläutert Marie Tabarly den Hintergrund. "Ich komme aus einer Familie umtriebiger Reisender. Meine Eltern hatten immer sehr unterschiedliche Menschen zu Gast; Segler, Artisten, Schriftsteller, Olivier de Kersauson oder Florence Arthaud zum Beispiel. Das Projekt ist sozusagen meine Art, dieses Erbe fortzuführen."

Tabarly segelt selbst seit ihrer Jugend, sammelte Offshore-Erfahrung als Crew an Bord der Maxi-Trimarane "Banque Populaire" und "Geronimo" sowie bei Klassikerregatten im Mittelmeer.

Am 3. Juli soll die "Pen Duick VI" mit der jungen Frau am Ruder aus Lorient auslaufen. Der Starttermin ist dabei nicht zufällig gewählt: Vor fast genau 20 Jahren ging Eric Tabarly bei einer Überführungsfahrt in der Irischen See über Bord und ertrank. Marie Tabarly will an ihren Vater erinnern.

Teaser zur Weltumsegelung

Ihr Törnplan sieht vor, zunächst Grönland und Island anzulaufen, um im Anschluss in zahlreichen Etappen via Kap Hoorn um die Welt zu segeln.

Noch fehlen jedoch die letzten Mittel in der Reisekasse. Tabarly hat dazu eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, die denselben Namen trägt wie das Weltumsegelungs-Projekt selbst: Elemen’Terre.

  "Pen Duick VI"Foto: Elemen'Terre
"Pen Duick VI"

Mit den so generierten Einnahmen sollen die verbleibenden Investitionen in Schiff und Sicherheitsausrüstung finanziert werden. Die 1973 gebaute Yacht war zuletzt in Charter weltweit gesegelt und hat dabei nach Angabe Tabarlys bereits die Distanz mehrerer Weltumsegelungen zurückgelegt. Setzt sie ihr ambitioniertes Vorhaben nun in die Tat um, hätte das berühmte Schiff demnächst eine weitere richtige Weltumrundung im Kielwasser.