Sailing One WorldNicolas Manthos stellt neuen Rund-Island-Rekord auf

Fabian Boerger

 · 18.06.2025

Nachdem er Island rundete, preschte er mit raumen Kurs gen Süden.
Foto: Nicolas Manthos
Es ist vollbracht: In nur 16 Tagen, 12 Stunden und 14 Minuten segelte Nicolas Manthos mit seiner Class 40 „Cheekytatoo“ rund um Island und zurück nach Plymouth. Damit hat der Stuttgarter einen neuen Solo-Rekord für diese Strecke aufgestellt. Gleichzeitig legte er einen weiteren Grundstein für sein nächstes großes Abenteuer. Im Interview mit der YACHT berichtet er von dem Rennen und seinen zukünftigen Plänen.

Herr Manthos, die Round Iceland Challenge war die erste große Belastungsprobe für Sie und Ihr Boot. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Letztes Jahr segelte ich bereits mehrere Einhandregatten, doch die über 3.000 Seemeilen rund um Island stellten meine erste große Einhand-Offshore-Erfahrung dar. Trotz der oft harten Bedingungen verlief alles sehr gut. Ich fand einige Kleinigkeiten, die noch verbessert werden müssen, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden. Zudem gab es auf der Strecke bisher nur einen Rekord für ein Double-Handed-Team. Für Solo-Umrundungen ist die Messlatte nun auf 16 Tage, 12 Stunden und 14 Minuten gelegt.

Unvorhersehbare Wetterbedingungen

Wie schwer haben es andere, Ihren Rekord zu brechen?

Das lässt sich schwer sagen, vor allem auf einer solchen Strecke, bei der die Tiefdrucksysteme unvorhersehbar sind. Man kann das Wetter nur kurzfristig vorhersagen. Ich denke, ich hatte dabei Glück. Auf dieser Strecke braucht es günstige Wetterbedingungen.

Wie war es bei Ihnen?

Anfangs hatte ich etwas Pech. Bis nach Island hatte ich viel Wind gegenan. Das limitierte die Geschwindigkeit natürlich. Auf dem Rückweg erwischte ich die Rückseite eines Tiefs, das recht stationär über den Faröer Inseln lag. Zwei Tage lang segelte ich bei traumhaften Bedingungen und raumem Wind gen Süden. Mit dabei waren auch Böen mit bis zu 40 bis 45 Knoten.

Da konnte das Boot richtig zeigen, was es kann.

Und, sind Sie zufrieden?

Auf jeden Fall. Aber das Boot ist wirklich anspruchsvoll. In der ersten Woche hatte ich tagelang einen Helm auf. Man kann sich vorstellen, wie es ist, unter solchen Bedingungen zu schlafen.

Empfohlener redaktioneller InhaltInstagram

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.

Erfolgreiche Qualifikation

Sie waren der einzige Teilnehmer des Rennens. Wie kam es dazu?

Ursprünglich waren drei Teilnehmer gemeldet, aber die anderen beiden mussten aufgrund technischer Probleme kurzfristig absagen. Für mich änderte sich dadurch wenig. Für mich war wichtig, das Rennen zu segeln, um mich für das World Star Race 2026 qualifizieren zu können. Gleichzeitig war es aber auch der perfekte Test für das Boot.

Was nehmen sie für das Rennen um die Welt mit?

Mir wurde bewusst, wie viel Arbeit noch nötig ist, um das Boot bestmöglich vorzubereiten. Was das Seglerische angeht, mache ich mir keine Sorgen. Auch im Hinblick auf die Geschwindigkeit ist das Potenzial da, den Weltrekord zu brechen.


Mehr zu Nicolas Manthos:


Teilnahme am Fastnet-Rennen

Wie geht es nun weiter?

Die To-Do-Liste ist umfangreich. Ganz oben steht die Überarbeitung der Elektronik, gefolgt von der Erneuerung des stehenden Guts und der Anschaffung neuer Segel. Auch die Beschläge müssen abgedichtet werden, und das Deck benötigt einen frischen Anstrich mit Antirutschfarbe. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr wird das Fastnet-Race im Juli sein, bei dem bereits über 400 Boote angemeldet sind. Dieses Rennen wird das Gegenteil dessen sein, was ich bisher erlebt habe.

Meistgelesen in der Rubrik Special