Letztes Jahr segelte ich bereits mehrere Einhandregatten, doch die über 3.000 Seemeilen rund um Island stellten meine erste große Einhand-Offshore-Erfahrung dar. Trotz der oft harten Bedingungen verlief alles sehr gut. Ich fand einige Kleinigkeiten, die noch verbessert werden müssen, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden. Zudem gab es auf der Strecke bisher nur einen Rekord für ein Double-Handed-Team. Für Solo-Umrundungen ist die Messlatte nun auf 16 Tage, 12 Stunden und 14 Minuten gelegt.
Das lässt sich schwer sagen, vor allem auf einer solchen Strecke, bei der die Tiefdrucksysteme unvorhersehbar sind. Man kann das Wetter nur kurzfristig vorhersagen. Ich denke, ich hatte dabei Glück. Auf dieser Strecke braucht es günstige Wetterbedingungen.
Anfangs hatte ich etwas Pech. Bis nach Island hatte ich viel Wind gegenan. Das limitierte die Geschwindigkeit natürlich. Auf dem Rückweg erwischte ich die Rückseite eines Tiefs, das recht stationär über den Faröer Inseln lag. Zwei Tage lang segelte ich bei traumhaften Bedingungen und raumem Wind gen Süden. Mit dabei waren auch Böen mit bis zu 40 bis 45 Knoten.
Da konnte das Boot richtig zeigen, was es kann.
Auf jeden Fall. Aber das Boot ist wirklich anspruchsvoll. In der ersten Woche hatte ich tagelang einen Helm auf. Man kann sich vorstellen, wie es ist, unter solchen Bedingungen zu schlafen.
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Ursprünglich waren drei Teilnehmer gemeldet, aber die anderen beiden mussten aufgrund technischer Probleme kurzfristig absagen. Für mich änderte sich dadurch wenig. Für mich war wichtig, das Rennen zu segeln, um mich für das World Star Race 2026 qualifizieren zu können. Gleichzeitig war es aber auch der perfekte Test für das Boot.
Mir wurde bewusst, wie viel Arbeit noch nötig ist, um das Boot bestmöglich vorzubereiten. Was das Seglerische angeht, mache ich mir keine Sorgen. Auch im Hinblick auf die Geschwindigkeit ist das Potenzial da, den Weltrekord zu brechen.
Die To-Do-Liste ist umfangreich. Ganz oben steht die Überarbeitung der Elektronik, gefolgt von der Erneuerung des stehenden Guts und der Anschaffung neuer Segel. Auch die Beschläge müssen abgedichtet werden, und das Deck benötigt einen frischen Anstrich mit Antirutschfarbe. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr wird das Fastnet-Race im Juli sein, bei dem bereits über 400 Boote angemeldet sind. Dieses Rennen wird das Gegenteil dessen sein, was ich bisher erlebt habe.