Lasse Johannsen
· 13.06.2025
Das ist jedenfalls alles sehr eingespielt. In der Ærø-Halle wird für unsere rund 350 Teilnehmer die Bestuhlung aufgebaut, es werden Tische eingedeckt, und vom Ærøhus wird ein leckeres dänisches Büffet angeliefert. Alles läuft mittlerweile auf Rechnung und wird vom Sekretariat des Schilkseer Yacht Clubs erledigt.
Unter anderem, dass ich auf Ærø mittlerweile so viele kenne. Ich bin ja auch gerne mit unserem Schiff gerne dort. Das ist jetzt aber mein letzter Auftritt da oben.
Im nächsten Jahr bin ich 90 Jahre alt, da will ich nur noch als Gast dabei sein und nicht mehr auf der Bühne stehen und mich verhaspeln.
Freiwillig macht das keiner.
Bei der Vorbereitung der ersten Ærø-Rund-Regatta im Jahr 1994. Es gab damals eine Nachtregatta mit sehr geringer Beteiligung. Um das zu ändern, trafen sich die Vorsitzenden der Segler-Vereinigung Kiel, des Segelclubs Baltic, des Schilkseer Yacht-Clubs und des Yacht-Clubs Gode Wind – das war ich. Es wurde beschlossen, künftig rund Ærø zu segeln, mit Fest in Marstal am Samstagabend und einer Rückregatta am Sonntag. Und die Aufgaben wurden verteilt. Wer die Wettfahrtleitung stellt, die Startschiffe, und die Zielschiffe, die Preisverleihung der Rückregatta im Winter…
Das wurde mir so untergeschoben. Und zwei Jahre später übernahm ich zusätzlich das Preismanagement.
Es nahmen gleich an der ersten Wettfahrt rund 40 Schiffe teil und es wurden schnell mehr. Heute ist es eine echte Kultveranstaltung.
Das besondere Erlebnis. Der Sonnenuntergang, der Sonnenaufgang, und dazwischen gemeinsam bei Mondlicht durch die Nacht zu segeln – es gibt ja doch ein größeres Sicherheitsgefühl, wenn man in so einer großen Flotte unterwegs ist. Und wir haben die Wettfahrt bewusst sehr einfach gehalten mit einem sehr simplen Kurs um nur eine Wendemarke im Norden der Insel und anschließendem Zieldurchgang vor Æroskøbing. Außerdem ist der Preistisch über die Jahre immer länger geworden.
Wir segeln in drei Gruppen um die Marstal-Lampe. Ein Wanderpreis, den jeder Skipper und jede Yacht nur einmal gewinnen kann. Wir wollten damit gezielt die Fahrtensegler ansprechen. Über die Jahre sind aber viele Preise hinzugekommen. Und mittlerweile nutzen auch viele ambitionierte Regattacrews die Ærø-Rund-Regatta als Training für die Kieler Woche.
Ich bin morgens um halb fünf schon auf der Autobahn. Mit etwa 70 Preisen im Kofferraum. Die erste Hürde ist der Zoll, ich bin froh, wenn ich ohne Kontrolle durchkomme, denn ich muss ja die Fähre in Fynshav bekommen. Dann fahre ich von Søby nach Marstal in die große Ærø-Halle und beginne, die Preise aufzubauen und zu dekorieren. Und dann geht es abends dort los mit Preisverleihung und Buffet. Bevor ich am nächsten Tag die Insel verlasse, reserviere ich die Ærø-Halle schon für das nächste Jahr. Es gibt schließlich einen festen Termin, das Wochenende vor der Kieler Woche.
Das ist nicht sehr glücklich. Wir hatten das schon einmal. Das ging gründlich schief.
Das ganze Feld blieb in bleierner Flaute hängen. Die Bahn wurde auf nur wenige Seemeilen Länge verkürzt zu einem Ziel auf dem Stollergrund, und trotzdem schafften es nur eine Handvoll Teilnehmer dorthin.
Ja, zwei Mitglieder meines Yacht-Clubs Gode Wind wollen sich in diesem Jahr mit mir vor Ort treffen und sich die Durchführung anschauen, um zu entscheiden, ob sie es sich zutrauen, mir die Aufgabe abzunehmen.
Am Zeitaufwand. Und wer hat schon eine Frau wie meine an seiner Seite, ohne sie könnte ich das gar nicht machen!
Interview: Lasse Johannsen