Mini Globe RaceMann über Bord und raue Bedingungen vor Südafrika

Fabian Boerger

 · 03.11.2025

Ertan Beskardes im Kielwasser des Australiers Eric Marsh. Kurz vor Mauritius war dieser von Bord gegangen, konnte sich aber aus eigener Kraft wieder an Bord ziehen.
Foto: Ertan Beskardes / MGR2025
Dramatischer Zwischenfall beim Mini Globe Race: Kurz vor Mauritius ist der Australier Eric Marsh über Bord gespült worden, wie der Veranstalter mitteilt. Mittlerweile hat die Flotte die Südspitze Madagaskars passiert und steuert auf Durban, Südafrika, zu.

Es passierte um drei Uhr nachts. Der Australier Eric Marsh war auf das Vordeck seiner "Sunbear", Baunummer 79, geklettert, um den Spinnaker-Baum einzuholen – da spülte ihn eine Welle über Bord. Sein Glück: Er hatte die Safetyleine eingehakt, berichtete Marsh später.

Marsh: “Es war die beängstigendste Zeit meines Lebens”

Er versuchte, zurück an Bord zu klettern – doch das Boot lief mit fünf bis sechs Knoten, was die Lage erschwerte. Hinzu kam: Seine ausgelöste Schwimmweste behinderte jeden Versuch, über die Bordwand zu kommen. Marsh ließ sich schließlich weiter in Richtung Heck sacken, wo er es nach mehreren Anläufen schaffte, sich zurück an Deck zu ziehen.

Nach dem Vorfall informierte er seine Frau und den Veranstalter:

Bewertung
Es war die beängstigendste Zeit meines Lebens! Ich dachte ehrlich, es wäre alles vorbei für mich! Nach vielen Versuchen, wieder an Bord zu kommen, bin ich sehr dankbar, dass ich es geschafft habe.

Der Zwischenfall ereignete sich etwa 70 Seemeilen vor dem Zwischenstopp in Mauritius – bei rund 20 Knoten Wind und zwei bis drei Metern Welle.

In einem Video berichtet Marsh ausführlich von dem Vorfall:

Unberechenbare Ströme und viel Wind

Mittlerweile hat die Flotte des Mini Globe Race die Südspitze Madagaskars passiert und steuert auf Durban, Südafrika zu. Vor rund einer Woche war sie in Port Louis gestartet.

Die rund 1700 Seemeilen lange Passage gilt als einer der anspruchsvollsten Abschnitte der dritten Etappe. Die Gründe: die unberechenbare Agulhas-Strömung, mögliches Schlechtwetter – und keine Häfen, in denen die Segler Schutz suchen könnten.

Aktuell hat die Flotte zudem mit einer Front zu kämpfen, die Winde bis 50 Knoten aus Süd mit sich bringt. In Kombination mit dem Agulhas-Strom kann das hohe, brechende Wellen zur Folge haben.


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