Ein Vendée Globe-Klassiker. Der Brite Alex Thomson versuchte fünfmal das berühmteste Einhand-Rennen um die Welt zu gewinnen. Es war ihm nicht vergönnt, doch seine beste Platzierung beim Rennen 2016 brachte ihm einen Platz in den Geschichtsbüchern: In Führung liegend rammte er mit seiner “Hugo Boss” im Southern Ocean Treibgut und riss sich das Steuerbord-Foil ab. Er fuhr trotzdem weiter, lieferte dem späteren Gewinner Armel Le Cléac’h einen packenden Zweikampf. Er wurde Zweiter, war aber der Sieger der Herzen. Der Film erzählt seinen kompletten Werdegang, seine vier vorigen Vendée-Erfahrungen und wie er langsam zu dem wurde, was er lange war: der beste britische Imoca-Segler nach Ellen MacArthur (die 2001 ebenfalls Zweite wurde.), so dicht dran, als erster Nicht-Franzose die Vendée zu gewinnen – und wohl der einzige, dem es die Franzosen gegönnt hätten.
Mal etwas ganz anderes: “The Sailor” erzählt die bewegende Lebensgeschichte des Briten Paul Johnson, ein Bootsbauer, Freigeist, Werftbesitzer, der auf Holzboote spezialisiert war. Sein Leben lang baute er Boote und fuhr zur See, scheiterte aber als Ehemann und Familienvater. Das Filmteam traf den mittlerweile über 80-Jährigen in der Karibik, wo er zusammen mit seinem ebenfalls in die Jahre gekommenen, selbst gebauten Boot vor Anker liegt und nicht mehr gesund genug ist, um weiterzusegeln. Dem Alkohol verfallen, schlägt er sich mehr schlecht als recht durch und erzählt dem Filmteam seine bunte Lebensgeschichte. Keine leichte Kost und sicherlich nicht jedermanns Sache, aber die preisgekrönte Reportage und der unbändige Wille des Briten, sein Leben frei und selbst bestimmt zu führen und auch zu beenden, geht unter die Haut.
Wie es einst war, das berühmteste Kap der Welt mit einem der letzten großen Frachtsegler zu umrunden, erzählt diese Reportage. Schöne Original-Fotos und Video-Sequenzen.
Die sehr sehenswerte Reportage über den Briten Sir Robin Knox-Johnston, der als erster Mensch einhand und nonstop die Welt mit seiner “Suhaili” umsegelte. Die hölzerne Bermuda-Ketsch war im Rahmen des Golden Globe-Race als Erste ins Ziel gekommen. Das Besondere an ihm war, dass er beim Start eigentlich ein Unbekannter in der Segelszene war. Das Porträt sammelt viele Stimmen von späteren Weggefährten und zeigt viele schöne Bilder auch von der Ankunft des Rennens, die noch nicht zu sehen waren.
Die sehr sehenswerte Reportage über den zweiten Jules-Verne-Trophy-Sieger, das Duo Sir Peter Blake und Robin Knox-Johnston, die ihren Maxi-Kat “Enza” 1994 um die Welt prügeln und dabei erstmals Etmale von über 500 Meilen segeln. Sie schlugen seinerzeit den bestehenden Rekord von Bruno Peyron, der 1993 als Erster die Umrundung in 79 Tagen schaffte. Damals lief ein Rennen um die schnellste Weltumsegelung, als die Jules Verne Trophy ins Leben gerufen wurde. ”Enza” musste den ersten Anlauf wegen einer Ramming mit Treibgut und Wassereinbruch beenden, 1994 klappte es dann.
Wer wissen will, wie es war, 1929 mit dem Flying P-Liner “Peking” Kap Hoorn zu umrunden, der kann der Schilderung der Fahrt von 1929 von Irvin Johnson folgen. Die historischen schwarz-weißen Aufnahmen sind zwar etwas unscharf, aber dafür authentisch, genauso wie der auf Deutsch gesprochene Kommentar, der ungefähr so knarzig ist wie das Schiff.
Die Britin war 2001 ganz dicht davor, die Vendée Globe zu gewinnen und begeisterte Millionen Fans mit ihren authentischen Berichten von Bord. Die Reportage zeigt ihren Weg zum Rennen und ihren berühmt gewordenen Zweikampf um den Sieg mit Michel Desjoyeaux.
Der deutsche Segler Martin Finkbeiner ist als Mittzwanziger mit dem Boot seiner Eltern, der “Ivalu”, drei Jahre lang um die Welt gesegelt. Über die Reise hat er einen Film produziert, der nach dem Törn auch in einigen bayerischen Kinos zu sehen war. Er hat einige Reisegeschichten in der YACHT veröffentlicht und ist einer der Protagonisten des DK-Buches “Freiheit auf Zeit – Weltumsegler erzählen”.
Die Reportage über eines der härtesten Rennen jemals, mit fantastischen Segelbildern. Auf dem Youtube-Kanal von The Ocean Race gibt es zudem beinahe alle offiziellen Dokumentationen der verschiedenen Ausgaben zu sehen, angefangen beim ersten Whitbread Round the World Race 1973–74.
Bewegende Reportage über den Briten Donald Crowhurst, der am Golden Globe Race mit einem kleinen Trimaran teilnahm und dort betrog: Monatelang segelte er im Kreis, traute sich nicht aus dem Atlantik heraus, sendete aber Positionsreporte und Updates, die den Eindruck erweckten, er segle ganz vorn mit. Bis er dann irgendwann Selbstmord beging. Boot und Logbuch wurden damals gefunden und zeichneten die tragische Geschichte des Skippers, der an sich selbst zerbrach.
Egal, ob schon immer Ocean-Race-Fan oder erst seit der vergangenen Ausgabe mit Boris Herrmann, diese Dokumentation von YACHT tv ist absolut sehenswert. “Auch Jahre später ist das die mit Abstand beste Zusammenfassung des Rennens”, heißt es folgerichtig in einem der Top-Kommentare unter dem Video. Die fast 90 Minuten lange Dokumentation ist ebenfalls frei auf Youtube zu sehen.