Dieter Loibner
· 15.08.2013
Aus den Annalen des Wahnsinns: Jesse Richman schwang sich mit Schirm und Brett hoch in die Luft und produzierte die perfekte Wasserlandung
Kitesurfer mit Rekordgelüsten müssen sich auf eine neue Maximalflughöhe einpeilen: 240,7 Meter. So hoch war US-Profikiter Jesse Richman am bekannt windigen Columbia River Gorge in Oregon geflogen. Es war ein aufsehenerregender Stunt, den Richman mit Schlepphilfe eines Motorbootes durchzog. ”Es gab Gerüchte, dass ich aus einem Helikopter springen würde, doch das war reine Erfindung”, sagte der Athlet hinterher. "Ich hatte zwischendurch fast 90 km/h Luftgeschwindigkeit drauf.”
Nach dem Ausklinken der Schleppleine glich der "Flug” einem fortwährenden Trudeln, denn ein Kiteschirm ist vom Design her nicht für längere Luftfahrt ausgelegt. Doch Richman behielt die Kontrolle, landete das Board butterweich und surfte dann am Wasser davon, als sei nichts gewesen – sieht man vom ekstatischen Geschrei ab.
Kitesurfer und Stunt-Koordinator Jon Malmberg fertigte speziell für dieses Vorhaben einen Sicherheitsschirm an, den Richman bei Bedarf für eine Notlandung hätte nutzen können, doch so weit kam es nie. "Wir wussten, dass man so hoch fliegen kann. Aber so hoch zu kommen, dann runter zu kiten, perfekt zu landen und nach der Landung einfach wegzugleiten …”, erzählte Richman, der beim Interview euphorisiert war und den Eindruck machte, als wäre er selbst "high as a kite”.
"Wir planten für das Schlimmste, doch der Bestfall war eingetreten”, so Richman.
Auch wenn die Kiteboards beim Speedsailing von Sailrocket abgehängt wurden, eine derartige Flugeinlage dürfte mit einem "echten" Segelboot auf Probleme stoßen.
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