YACHT-Redaktion
· 29.12.2024
Hurrikan Beryl hinterlässt eine Spur der Verwüstung auf den südlichen Antillen, die sich auch durch Marinas und Ankerplätze zieht. Besonders getroffen sind die Inseln von St. Lucia bis Grenada. Mit der Kategorie fünf zählt Beryl zu den schwersten Wirbelstürmen, die es weltweit gibt.
Da viele unserer Leser Interesse an den Booten zeigen, die wir privat nutzen, verrieten wir erstmals, auf was für Schiffen wir unsere Freizeit verbringen. Unsere Redaktion besteht durchweg aus begeisterten Seglern mit zusammen über 300 Jahren Erfahrung auf Booten. Auf sehr vielen Booten, um genauer zu sein. Was also segelt jemand privat, der sich so gut auskennt? Und wie kamen wir zu unseren Booten? Die Geschichten dazu sind herrlich ehrlich und sprühen vor Leidenschaft.
Der Bretone Yann Quenet segelte schon einmal, von 2019 bis 2022, in seinem selbst gebauten Vier-Meter-Boot „Baluchon“ (das französische Wort für Bündel) um die Welt. Nach einer gefeierten Ankunft und dem großen Erfolg mit seinem Buch „Mein Tiny Boot“ kündigt Quenet im Frühsommer bei Facebook an, dass sein Mikroboot bereit für eine weitere Welttournee sei. Daraufhin geht er tatsächlich an Bord und macht sich ohne großes Aufheben auf den Weg. Über einen langen Zeitraum hatte der Mittfünfziger seine Fans zuvor in kreativen Einträgen daran teilhaben lassen, wie er sein Boot auf Grundlage der gemachten Erfahrungen modifiziert und sich auf das neue Abenteuer vorbereitet. Das Landleben sei nichts für ihn.
In der Nähe der Meerenge von Gibraltar nehmen die Wale weiter Segelyachten aufs Korn und greifen deren Ruderblätter an. Mehrere Boote sinken in Folge.
Für die Britin Sarah Packwood, 54, und ihren kanadischen Ehemann Brett Clibbery, 70, endete ein Atlantiktörn tragisch. Am 11. Juni hatte das Paar Nova Scotia auf seiner 13 Meter (42 ft) langen, umweltfreundlich umgebauten Yacht „Theros“ verlassen. Ziel des Paares waren die Azoren, die rund 2.000 Seemeilen lange Reise war für 21 Tage geplant.
Am letzten August-Wochenende findet das jährliche Treffen der GFK-Klassiker in Maasholm statt. Die Szene wirbt seit Jahren um die Anerkennung des kulturhistorischen Wertes der alten Kunststoffboote. Mit einem Zertifizierungssystem, das dem H-Kennzeichen im Autobereich ähnelt, soll das künftig gefördert werden.
500.000 Besucher strömen zur Hanse Sail in Rostock. Auf 138 Schiffen werden etwa 16.000 Plätze für Tagesfahrten gebucht. Die Highlights sind zweifelsohne die Regatten der Traditionssegler, aber auch an Land wird ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Künstlern und Bühnen geboten.
Die Rügener Werft Vilm Yachts gerät in schwere See und ist zahlungsunfähig. Die Werft aus Lauterbach wurde 1990 gegründet und hatte sich auf hochwertige wie seegängige Segelyachten spezialisiert und dabei traditionelles Handwerk mit modernem Bootsbau kombiniert.
Die 56 Meter lange Superyacht „Bayesian“ wird an ihrem Ankerplatz vor Sizilien von einer Wasserhose getroffen und sinkt. Von der Besatzung werden 15 Personen gerettet, sieben weitere können später aber nur noch tot geborgen werden. Unter den Opfern befinden sich auch der britische Eigner Mike Lynch sowie seine Tochter.
Zum 35. Mal nehmen zahlreiche Crews mit ihren traditionellen Yachten Kurs auf die German Classics in Laboe. Die Regatta ist das größte deutsche Klassikerevent und gilt als Keimzelle für das Wiederaufleben der norddeutschen Klassikerflotte.
Bei der flauen olympischen Hitzeschlacht in der Bucht von Marseille läuft es für die DSV-Akteure nicht nach Plan: Zwölf Jahre nach der letzten Nullnummer muss das German Sailing Team wieder ohne Medaillen heimkehren. Andere, wie die zweimal vergoldeten Österreicher, haben bessere Nerven und ein Quentchen mehr Fortune im Flautenpoker. Die erfolgreichsten GER-Athleten sind Leonie Meyer und Jannis Maus mit zwei fünften Plätzen bei der historischen Olympia-Premiere der Kiter. Starke Top-Ten-Ergebnisse gelingen Marla Bergmann und Hanna Wille im 49erFX (6. Platz), Windsurferin Theresa Steinlein (6. Platz) und Paul Kohlhoff mit Alica Stuhlemmer im Nacra (17 und 8. Platz).
Im August starten sieben Abenteuerlustige im Gedenken an Bernard Moitessiers verschenkten Sieg beim Golden-Globe-Race 1968/69 zu einer Nonstop-Einhand-Weltumsegelung, die keine Regatta ist. Es ist der zweite Event dieser Art.
Das Mare Balticum ist nach der Nationalparkdebatte weiterhin im Fokus von Umweltschützern und Seglern. Erstere machen darauf aufmerksam, dass der Schweinswal durch Fischernetze, Lärm und Futtermangel stark gefährdet sei. Im kleinen Belt gibt es neuerdings einen Verhaltenskodex für Wassersportler, da der nördliche Teil des Gewässers die Heimat einer der dichtesten Schweinswal-Populationen der Ostsee ist. Sportboote sollen bei Sichtungen Kurs und Geschwindigkeit beibehalten, sich ihnen nicht mehr als 50 Meter nähern und das Echolot ausschalten. Segler berichten indes immer häufiger von exotischen Ostsee-Bewohnern. Im Öresund sind seit ein paar Jahren wieder Thunfische heimisch, in diesem Jahr werden dort vom Leiter des Öresund-Aquariums Orcas und ein Buckelwal gesichtet. Eine deutsche Crew filmt südlich der dänischen Insel Ærø zwei spielende Delfine. Das Deutsche Meeresmuseum bestätigt anhand der Bilder, dass es sich um Delfine handelte, und bittet Segler um Meldungen von Meeressäugern. Insgesamt ist die Ostsee in diesem Sommer zu warm. Die hohen Temperaturen führen gegen Ende der Saison zu einer Blaualgenpest, sodass zahlreiche Gemeinden Badeverbote verhängen.