Kristina Müller
· 01.01.2020
Astrid und Ulrike Ewe segeln mit ihrem Schiff am liebsten dort, wo das Packeis nicht mehr weit ist – nach Grönland, Spitzbergen und bis auf 82 Grad Nord
Astrid und Ulrike Ewe haben den Polarkreis bereits mehrfach im Kielwasser. Die Schwestern aus Braunschweig, zwei leidenschaftliche Hochseeseglerinnen, zieht es immer wieder in extreme Reviere.
Nach Spitzbergen sind sie bereits gesegelt, haben Skandinavien umrundet, waren auf Island, Grönland und auf den zu Russland gehörenden Inseln von Franz-Josef-Land im Nordpolarmeer.
"Reizvoll ist es dort, wo es einsamer und rauer wird" (Ulrike Ewe).
Alles begann mit einer einjährigen Segelauszeit von 2004 bis 2005, in der die Ewes den Atlantik umrundeten (YACHT 4/06). Das Boot dafür kauften sie gemeinsam: die Knickspant-Stahlyacht "Luna", eine 11,35 Meter lange Orca von Van de Stadt aus dem Baujahr 1982 mit vier Kojen. Heimathafen wurde Orth auf Fehmarn.
Mit der grundsoliden Yacht und ihren damaligen Partnern segelten sie auf der Barfußroute in die Karibik. Doch auf dem Rückweg wählten sie eine anspruchsvolle Route über den Nordatlantik – und fanden Gefallen am Segeln in rauen Revieren.
Seither brechen die Physik- und Mathematiklehrerin Ulrike, 50, und die Umweltingenieurin Astrid Ewe, 49, immer wieder zu außergewöhnlichen Langfahrttörns auf. Zwischen den langen Reisen nach Norden segelte die "Luna" aber auch immer wieder große Törns auf der Nordsee und Ostsee, etwa nach Finnland und Schottland.
Für ihre Reisen, auf die sie stets Freunde, Bekannte und Verwandte mitnehmen, haben die beiden Seglerinnen mehrere Hochseesegler-Preise erhalten, zuletzt die TO-Medaille im Herbst 2019.
Die YACHT hat mit Astrid und Ulrike Ewe übers Segeln im Eis, die Vereinbarkeit von Langfahrten und ganz normalen Jobs sowie über die Anforderungen an ihr nächstes Schiff für neue Törns gesprochen.