Ich hatte ein Haus gebaut und da war eine leere Wand, vor die ich ein Spielschiff gestellt habe. Und ein Mann, der so etwas macht, der kreuzt dann die Arme und schaut das an und sagt, oh, das hast du gut gemacht! Und da ich im Treppenhaus noch etwas mehr Platz hatte, habe ich da ein zweites Schiff hingestellt. Und wenn Sie Sammler sind, dann beginnt mit dem zweiten Teil eine Sammlung.
Weil ich das Meer liebe, ich bin ja auch Segler, und ich finde die Träume so faszinierend, die in diesen Kinderschiffen stecken.
Seit drei Jahren. Meine Sammlung wurde mit weit über 2.000 Spielschiffen aus Holz und Kunststoff zu groß für unser Wohnhaus, und es gab die Gelegenheit, sie in eine alte Kantorei zu verlagern.
Modelle sind Einzelstücke und zum Anschauen. Spielschiffe werden industriell gefertigt, sind voll funktionsfähig und fürs Wasser gemacht, sodass ein Kind damit spielen kann, ohne dass es kaputt geht.
Zum größten Teil. Es gibt auch Kanus, Ruder- und Motorboote, die mit Uhrwerk, Elektromotor oder Dampfkessel fahren. Aber das sind höchstens 20 Prozent.
Die Anfänge dieser Industrie reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die goldene Zeit waren allerdings die 1920er-Jahre. In Deutschland waren es anfangs Schachtelmacher, die Spielschiffe bauten. Später wurden die Rümpfe aus dem Vollen geschnitzt. Meist von Heimarbeitern. Wir sind mit unserem Museum in Sachsen ganz nah am Ursprung. Im thüringischen Steinach fing 1855 die Firma Greiner mit der Produktion an. Und wenige Jahre später wurden im benachbarten Mengersgereuth-Hämmern in jedem zweiten Haus Spielschiffe gebaut.
Und von Leuten, die keine Ahnung von Schiffen hatten, die waren viel zu arm, um irgendwann mal am Meer gewesen zu sein. Aber sie haben Bilder aus Zeitungen oder von Zigarrenschachteln genommen und haben angefangen zu produzieren.
Ja. Und mehr noch: Drei Viertel der Weltproduktion kommen aus Deutschland. Es gab Firmen, die bis zu 100 verschiedene Modelle im Katalog hatten.
Noch nicht einmal Sammler. Es gab nur Holzspielzeug-Sammler, die auch Spielschiffe gesammelt haben. Reine Spielschiffsammlungen gab es bisher etwa in Frankreich, England und den USA.
Ja, wobei insbesondere für Segler interessant sein wird zu sehen, dass ein Spielschiff funktioniert wie ein großes Schiff. Man stellt Ruder und Segel ein und braucht nur Wasser und Wind.