Ich war lange Jazzmusiker, irgendwann hatte ich aber das Bedürfnis, mich beruflich noch mal zu verändern. Ich habe bei der RYA alle nötigen Lizenzen erworben, habe angefangen, als professioneller Skipper und für verschiedene Segelschulen zu arbeiten. Das hat sich dann so weiterentwickelt, dass ich jetzt meine eigene RYA-Segelschule betreibe.
Nein, ich lebe mit meiner Frau, meinem neunjährigen Sohn und meinen 15 und 16 Jahre alten Töchtern in Wien. Meine Frau und ich haben die Vereinbarung, dass ich 24 Wochen im Jahr arbeite, den Rest des Jahres bin ich zu Hause. In Österreich kümmere ich mich um Organisatorisches oder nehme mal eine Auszeit. Ich bin also verteilt auf das ganze Jahr 24 Wochen unterwegs. Im Winter beispielsweise viel auf den Kanaren. Ich gehe mit meinen Kunden auch auf Langstreckentörns oder gebe Astronavigationskurse direkt an Bord. In Biograd bin ich vor allem in der Vor- und Nebensaison, dann ist die Region nicht so überlaufen, die Charterpreise sind etwas günstiger und das Training ist angenehmer, wenn es nicht so heiß ist. Dann können sich alle länger konzentrieren.
Ja, genau. Das ist eine nach RYA-Standards ausgerüstete More 40. Das Boot ist schön sportlich und gut zum Lehren, weil es nur schnell segelt, wenn es gut getrimmt ist. Es gibt also direktes Feedback.
Nach Biograd bin ich gekommen, weil ich dort schon über viele Jahre gesegelt bin und außerdem für eine andere Segelschule gearbeitet habe. Die hat allerdings ihren Stützpunkt verlagert, und ich bin dann dort geblieben. Ich hatte deshalb auch bereits über Jahre Kontakt zum Charterunternehmen LM Yachting, von dem ich jetzt mein Boot anmiete.
Auch in der Musik musste ich viel kommunizieren, um bestimmte Probleme zu verstehen und zu lösen. Darüber hinaus gehört beim Musizieren wie auch beim Segeln eine gewisse Improvisation dazu. Außerdem versuche ich, auf dem Segelboot immer offen zu sein für andere Ansätze und nicht in „richtig“ und „falsch“ zu kategorisieren. Ich bin der Meinung, dass in der Natur die Sachen vielschichtiger und komplizierter sind und es deshalb das Verständnis für die Sache und die offene Herangehensweise braucht, um gewisse Probleme lösen zu können.
Ich bin von Kindesbeinen an mit meinem Vater gesegelt. Er war Arzt, und wir hatten eine kleine, fast sieben Meter lange Friendship 22 am Bodensee. Im Sommer haben wir das Schiff mit einem kleinen Lastwagen an die Adria gebracht. Ich habe mit meinen Eltern damals die ganze Küste der Adria abgesegelt, mehrmals von Triest fast bis Dubrovnik und zurück. Seinerzeit schon faszinierten mich die Wellen und das Schaukeln der Boote. Beruflich habe ich dann allerdings aber erst einmal einen anderen Weg eingeschlagen, war nur hobbymäßig segeln.